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Knast oder Kühlfach: Roman (German Edition)

Knast oder Kühlfach: Roman (German Edition)

Titel: Knast oder Kühlfach: Roman (German Edition)
Autoren: Jutta Profijt
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Auch sie gehörte zum Karpi-Fanclub, was Martin besonders nervte.
    »Nein.« Gregor schnappte die letzte Nudel aus der Schüssel. Birgit stand auf und setzte einen Topf Wasser auf den Herd. Mein Gott, die wollte doch nicht etwa noch mehr futtern?
    »Der Haftbefehl gegen ihn wurde ausgesetzt, weil weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr besteht«, sagte Gregor. »Und mit viel Glück bekommt er eine Bewährungsstrafe. Es war schließlich kein Mord, sondern Totschlag, und er kooperiert vollständig mit den Behörden.«
    »Wie ist Paulina Pleve ihm eigentlich auf die Schliche gekommen?«, fragte Birgit. Sie sabberte fast in den Topf, so gierig war sie auf die nächste Ration Nudeln.
    »Sie hatte die seltsame Häufung von Todesfällen im Altenheim bemerkt und durch Abgleichen der Patientendaten offenbar herausgefunden, dass besonders viele Patienten starben, wenn ihre alten Medikamente gegen Arzneien von MelinaMed ausgetauscht wurden.«
    »Und was hat Susanne damit zu tun?«
    Gregor seufzte. »Offermann hat Jenny und mich nach dem Mord an Paulina Pleve beobachtet, um über die Ermittlungen auf dem Laufenden zu bleiben. Aus demselben Grund hat er sich auch an Jenny rangemacht. Bei einer dieser Schnüffeleien sah er vermutlich, wie Susanne mit mir sprach. Vielleicht wusste er da schon, dass sie denTodesfällen auf der Spur war, vielleicht hat er sich aber auch erst für sie interessiert, nachdem er kapierte, dass wir uns kennen.«
    »Und indem er dich als Susannes Mörder hinstellte, war er euch beide los«, schlussfolgerte Birgit.
    »Genau.«
    »Hat Offermann eigentlich irgendetwas von all dem zugegeben?«, fragte Birgit.
    »Er schweigt wie ein Grab«, brummte Gregor.
    Drei Augenpaare richteten sich auf ihn.
    »Ja, ich weiß, dass ich auch geschwiegen habe. Trotzdem kotzt mich Offermanns Schweigen an. Wir alle wissen, was er wie getan hat, aber die Frage ist, ob wir ihm das wirklich alles lückenlos nachweisen können. Wir haben zwar DNA-Spuren von ihm bei Paulina und Susanne gefunden, aber die beweisen noch lange keinen Mord.«
    »Und Susannes Laptop …«, fragte Martin.
    »Ist nicht wieder aufgetaucht.«
    Eine Weile schwiegen alle. Katrin strich Gregor über den Rücken, Martin kratzte die letzten Saucenreste von seinem Teller und Birgit glotzte gierig in den Nudeltopf. Nur Gregor regte sich nicht und starrte vor sich hin.
    »Seit wann ist Offermann eigentlich korrupt und kriminell?«, fragte Martin.
    Gregor seufzte. »Weiz glaubt, dass Offermann damals im Tennisclub Gefallen an einem teuren Lebensstil fand und auf seine Art für mehr Wohlstand sorgte. Wir untersuchen jetzt alte Fälle, in denen er ermittelt hat. Eine ganze Reihe davon sind aus heutiger Sicht sehr verdächtig. Aber noch schlimmer ist … wir sind auf eine schreckliche Fährte gestoßen …«
    Katrin legte ihre Hand auf Gregors Arm.
    »Es sieht so aus, als hätte Offermann auch die Tochter meiner Cousine umgebracht, weil sie ihn bei einem Drogendealerwischt hat. Aber auch in diesem Fall bezweifle ich, dass wir es jemals beweisen können.«
    Die Nudeln waren gut, wie Birgit durch das geräuschvolle Einsaugen und vorsichtige Kauen auf einem Stückchen feststellte. Sie goss das Wasser ab und nahm den Topf mit zum Tisch.
    In diesem Moment klingelte es an der Tür.
    Martin verließ die Küche und kam kurze Zeit später mit einem dicken, wattierten Briefumschlag in der Hand zurück. Birgits Name stand darauf. Sie legte das Besteck aus der Hand und öffnete den Umschlag. Ein Bündel Geldscheine fiel heraus und eine kleine Klappkarte, auf der nur ein Wort stand: Katharina.
    »Was soll das denn?«, fragte Martin.
    Birgit war knallrot geworden. »Äh, ich vermute, dass das Geld von Karpi ist.«
    »Schon wieder dieser …«, begann Martin.
    »Kleine, gebrauchte Scheine, nicht fortlaufend nummeriert«, verkündete Gregor, der Birgit das Bündel abgenommen hatte. »Das kannst du guten Gewissens annehmen.«
    »Das geben wir zurück«, entschied Martin und nahm Gregor das Geld ab.
    »Kommt gar nicht in Frage«, widersprach Birgit. »Ein Geschenk zur Geburt lehnt man nicht ab, das bringt Unglück. Das ist für Katharina und für sie werden wir es anlegen.« Sie nahm das Geld wieder an sich und stürmte aus dem Zimmer.
    »Gegen deine zwei Frauen hast du keine Chance«, sagte Gregor grinsend.
    »Aber du hast doch mich an deiner Seite, es steht also unentschieden«, rief ich Martin zu.
    Sein Seufzen wurde von Gregor, Katrin und der zurückkehrenden Birgit mit hämischem
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