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Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts

Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts

Titel: Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
Autoren: Ogi Sai;Ogas Gaddam
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Versuch nichts über die Identität der anderen erfahren würden. Mit anderen Worten, sie genossen absolute und uneingeschränkte Anonymität. Und was taten nun diese sich untereinander vollkommen Fremden? Zunächst unterhielt man sich, doch die Konversation geriet schon bald ins Stocken. Dann begann man sich gegenseitig anzufassen. Fast 90 Prozent der Beteiligten berührten einen anderen Teilnehmer absichtlich. Mehr als die Hälfte der Leute umarmte einen anderen. Ein Drittel küsste jemanden. Einer der jungen Männer knutschte sogar mit allen fünf Mädchen. » Während ich so dasaß, kam Beth auf mich zu, und wir fingen an, uns zum Spaß im Gesicht und am Körper zu berühren und zu knutschen. Wir wollten uns gegenseitig zeigen, dass wir uns liebten. Dann beschlossen wir, unsere Liebe weiterzugeben und sie mit den anderen zu teilen. Daher trennten wir uns, und Laurie nahm Beths Platz ein. « Im Schutz der Anonymität verliehen die Teilnehmer ihren Trieben völlig ungehemmt Ausdruck. Einer der Männer wollte Gergen sogar Geld geben, damit der ihn wieder zurück in das Zimmer ließ. Fast 80 Prozent der Männer und Frauen gaben an, sich sexuell erregt gefühlt zu haben.
    Das Internet ist nun fast so etwas wie eine viel, viel, viel größere Version des Gergen-Experiments. Stellen Sie sich eine Milliarde anonymer Menschen in einem abgedunkelten, virtuellen Raum vor. Und dann beobachten Sie, was geschieht, wenn diese Leute ihrem Begehren freien Lauf lassen!
    In jüngeren Jahren schrieb Peter Morley-Souter gern Comics. Als Vorbild nannte er Calvin und Hobbes, einen als familienfreundlich geltenden Comicstrip, in dem es um die Abenteuer des frechen sechsjährigen Calvin und seines Stofftigers Hobbes geht. Peter zog die witzigen Ideen für die Comics aus seinen alltäglichen Erlebnissen. Seine jüngere Schwester Rose fertigte die entsprechenden Zeichnungen an. Die Leserschaft setzte sich vor allem aus Peters Freunden zusammen, obwohl er seine Arbeiten gelegentlich auch im Internet veröffentlichte. Heute steckt Peter mitten in der Ausbildung zum Lehrer im Sekundarbereich in Großbritannien. Das Comicschreiben sieht er als ein längst verworfenes Hobby aus Jugendtagen. Er kann sich kaum an seine Arbeiten erinnern – mit einer bemerkenswerten Ausnahme.
    Im Jahr 2003 war Peter noch ein schüchterner 16-Jähriger, als ihm ein Freund per E-Mail eine » Neuinterpretation « eines Calvin und Hobbes -Comics schickte. Darin trieben es Calvin und Hobbes begeistert mit Calvins Mutter. Peter fühlte sich dadurch » ziemlich traumatisiert « .
    » Ich wusste ja, dass das Internet voll ist von Sex. Aber Calvin und Hobbes? « , jammert Peter, und er erklärt, warum er darauf mit einem eigenen Comicstreifen reagierte. » Wenn es Calvin und Hobbes als Porno gab, dann, so dachte ich, müsste es so ziemlich zu allem und jedem Pornos geben. «
    Peters Comic zeigt ein Porträt seiner selbst, wie er schockiert auf den Computerbildschirm starrt. 2 Die schwarz-weiße Zeichnung ist amateurhaft und nicht gerade bemerkenswert. Doch mit der Überschrift zu diesem Comic schien Peter irgendwie den Zeitgeist getroffen zu haben: Internet-Regel 34: Es gibt einen Porno zu allem.
    Peter veröffentlichte seinen Streifen auf einer Website, auf der man Bilder austauschen konnte. Der Comic selbst verschwand irgendwann von der Bildfläche, aber die Überschrift verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Peters Worte gelangten von einer Online-Community zur nächsten, bis sie zu der folgenden Formulierung abgewandelt waren: Regel 34: Wenn man es sich vorstellen kann, gibt es im Internet einen Porno dazu. Heute führt Regel 34 ein viel beachtetes Dasein in Blogs, auf YouTube, in Twitter-Feeds sowie auf sämtlichen sozialen Netzwerken. Oftmals taucht sie sogar in Verbform auf, dann ist von Regel-34-en die Rede, so wie in » Ich hab Paula Abdul und Simon Cowell zusammen auf dem Jurytisch ge-Regel-34-t. « Auf dem Technikblog Boing Boing wurde sogar ein Spiel namens » Rule 34 Challenge « beworben, bei dem die Teilnehmer das gesamte Internet nach den unglaublichsten erotischen Konstellationen absuchen, wie zum Beispiel Ludwig van Beethoven, der es mit Britney Spears treibt.
    Warum aber stieß Regel 34 bei den Leuten auf so große Resonanz? Weil jedem, der schon einmal im Internet gesurft hat, klar sein muss, dass Peter mit dem Spruch ins Schwarze getroffen hat. Auf EroticFalconry.com bekommt man Fotos von Raubvögeln und nackten Frauen zu sehen, Snarry.net präsentiert
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