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Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts

Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts

Titel: Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
Autoren: Ogi Sai;Ogas Gaddam
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menschlichen Begehrens
war noch nie etwas für Leute mit
schwachen Nerven.
    Marta Meana, Professorin für klinische Psychologie
    Im Jahr 1886 lag die Geburtsstunde zweier ganz bemerkenswerter wissenschaftlicher Disziplinen, die beide ihren Ursprung in Deutschland haben. Einer der Entdecker dieser Disziplinen richtete seinen Blick nach außen auf die verborgenen Muster des physischen Universums. Der andere blickte hingegen nach innen und untersuchte die unsichtbaren Vorgänge im menschlichen Gehirn. Eine der beiden wissenschaftlichen Entdeckungen konnte seither beachtliche Fortschritte verzeichnen, während die andere, ein wenig überraschend vielleicht, weit hinterherhinkt.
    Heinrich Hertz war es, der in jenem Jahr die erste Radioantenne konstruierte. Er wollte testen, ob es tatsächlich elektromagnetische Wellen gibt, wie es der schottische Physiktheoretiker James Clerk Maxwell postuliert hatte. Hertz war der erste Mensch, der mit Erfolg ein Funksignal aussandte und empfing, wodurch er Maxwells Thesen bestätigte und zugleich das Forschungsfeld der Radiophysik ins Leben rief. Forschungsgegenstand dieses neuen Fachbereichs waren sonderbare unsichtbare » Wellen « , die sich kein Philosoph und auch kein Priester je in seinen kühnsten Träumen vorstellen hätte können. Dennoch entwickelten im Laufe der folgenden Jahrzehnte Radiophysiker bereits die ersten Exemplare jener Laser, die heute bei DVD -Playern und bei Augenoperationen zum Einsatz kommen. Man fand heraus, dass sich das Gehirn mittels dieser Wellen nach Tumoren abtasten lässt. Man lauschte sogar dem anhaltenden Nachhall des Urknalls, jenes Ereignisses, das den Ursprung des Universums, wie wir es kennen, darstellt.
    Wir alle aber haben einen viel intimeren und persönlicheren Bezug zu dem Forschungsgegenstand, mit dem Richard von Krafft-Ebing sich auseinandersetzte, ein Thema, das die Menschheit beschäftigt, seit wir in den tiefen Tälern Afrikas unsere ersten barbarischen Schreie ausstießen. Denn im Jahr 1886 veröffentlichte Krafft-Ebing ein wahrlich richtungsweisendes Werk. Ganz bewusst verfasste er Teile seines Textes in lateinischer Sprache und wählte zudem einen lateinischen Titel, um Laien davon abzuhalten, ihn zu lesen. Der Titel des Buches lautet Psychopathia sexualis. Es beschäftigt sich mit so obskuren Themen wie der klitoralen Stimulation, der eingeschränkten Libido und der Homosexualität. Das Forschungsfeld, das Krafft-Ebing damit begründete, nennt sich Sexologie.
    Vor 125 Jahren also wurde mit dem Erscheinen von Psychopathia sexualis das wissenschaftliche Studium einer allseits vertrauten Sache ins Leben gerufen. Doch wie sehen die Fortschritte auf diesem Forschungsgebiet im Vergleich zu denen der Radiophysik aus? Es ist fast so, als würde man die olympische Medaillenbilanz der USA mit der der Fidschi-Inseln vergleichen. Anders als die Herkunft elektromagnetischer Energie bleibt der Ursprung menschlichen Begehrens weiterhin ein Mysterium, das noch dazu als höchst umstritten gilt. Es herrscht auch heute noch kein Konsens darüber, welche sexuellen Interessen als normal, welche als widernatürlich und welche als krankhaft anzusehen sind. Die Wissenschaft ist sich noch nicht einmal einig über die Bedeutung des weiblichen Orgasmus, ob man tatsächlich zu viel Sex haben kann oder ob sexuelle Fantasien völlig unschuldig oder schädlich sind.
    Mittlerweile beschäftigt sich eine ganze Reihe unterschiedlichster Wissenschaftsbereiche mit dem menschlichen Begehren, darunter Neurowissenschaftler, Psychologen, Anthropologen, Biologen und Pharmakologen. Dabei lautet die grundlegende Frage stets: Warum stehen wir Menschen auf die Dinge, auf die wir stehen? Diese Frage ist bislang nicht hinreichend beantwortet worden, da wir zunächst bestimmen müssten, worauf die Leute denn nun eigentlich stehen. Um eine Formulierung des amerikanischen Autors William S. Burroughs zu bemühen, wir müssen erst sehen, » was auf den Zinken jeder Gabel steckt « . Doch ein verstohlener Blick auf die wahren Vorlieben von Männern und Frauen ist nicht einfach.
    Während moderne Radiophysiker Schwarze Löcher entdeckt und ein Medium entwickelt haben, um mit Außerirdischen zu kommunizieren, mühen sich Wissenschaftler, die das Begehren erforschen, immer noch mit den grundlegenden Unterschieden zwischen den sexuellen Vorlieben von Männern und Frauen ab. Warum aber ist die Kluft derart groß zwischen den Errungenschaften der beiden Forschungsbereiche, begründet durch
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