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Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer

Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer

Titel: Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer
Autoren: P. B.
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sie die letzten Monate beide Single gewesen und hatten zusammen das Los ertragen, zur Weihnachtszeit niemanden zum Kuscheln und an Silvester, zum Jahreswechsel, keinen zum Küssen zu haben. Sie fand dass zu zweit das Singledasein gar nicht so schlimm war. Im Gegenteil, sie konnten am Wochenende stundenlang shoppen gehen, sich im Kino die neuste Romantikkomödie ansehen, mussten niemanden Bescheid sagen wenn sie erst im Morgengrauen von einer Party nach Hause kamen und konnten, wenn sie wollten das ganze Wochenende im Jogginganzug rumlaufen. „Ich freu mich für dich“, sagte Caroline und rang sich ein übertrieben fröhliches Lächeln ab. Die Beiden redeten noch eine Weile über ihr Geschichtsstudium, sowie ihren neuen Dozenten, Herrn Prof. Schrader, den die jungen Frauen etwas unheimlich fanden und verabschiedeten sich dann kurz nach Mitternacht.

    Steffi gab Caro einen Kuss auf die Wange und winkte ihr nach, während diese die Stufen nach unten lief. In Gedanken versunken schlenderte sie nach Hause und dachte komischerweise häufiger an ihren Nachbarn Ben, als ihr lieb war. Warum musste sie nur ständig an ihn denken? So gut sieht er auch wieder nicht aus, redete sie sich selbst ein. Und überhaupt, Männer die so selbstherrlich auftraten, waren sowieso nicht ihr Fall. Immer noch in ihre Überlegungen versunken erreichte sie ihre Wohnungstür. Erst als sie ihre Hand in ihre Jackentasche steckte, auf der Suche nach ihrem Schlüssel, wurde ihr bewusst, dass sie ihre Tasche samt Schlüssel, Portmonee und Handy bei ihrer Freundin liegengelassen hatte. Oh nein, was sollte sie denn jetzt machen? Anrufen konnte Caroline sie nicht, denn abgesehen davon, dass sie kein Handy und kein Geld hatte, kannte sie ihre Nummer auch nicht auswendig. Zurücklaufen war aber genauso unsinnig, schließlich war es schon fast ein Uhr nachts, Steffi würde schon schlafen. Verzweifelt und auf sich selbst wegen ihrer Schusseligkeit wütend, ließ sie sich auf den Boden vor ihrer Tür nieder.

    Einige Stunden später fand Ben, der gerade seinen letzten Gast verabschiedet hatte und die Treppe nach oben lief, Caro halb sitzend, schlafend vor ihrer Wohnungstür. Etwas verwundert rüttelte er an ihrer Schulter. Zunächst kam von Caro keine Reaktion, schließlich murmelte sie, dass sie ihren Schlüssel vergessen hatte. Ben blickte etwas ratlos auf seine junge Nachbarin, hob sie schließlich hoch und trug sie in seine Wohnung. Glücklicherweise hatte er schon seine neuen Möbel, - wenn auch noch nicht alle Kisten ausgepackt waren. Er bettet Caro behutsam auf seiner nagelneuen Ledercouch, holte eine blaue Steppdecke aus seinem Schlafzimmer und deckte sie sorgfältig damit zu. Amüsiert kopfschüttelnd verließ er sein Wohnzimmer.

4. Kapitel
    S onnenstrahlen fielen auf ihr Gesicht und Caro ärgerte sich, dass sie wohl gestern nicht mehr ihre Vorhänge zugezogen hatte. Sie kuschelte sich wieder in die warme Decke und beschloss ihr erstes Seminar heute ausfallen zu lassen. Als sie schon fast wieder eingeschlafen war, vernahm sie eine tiefe Männerstimme die ihr brummend, „guten Morgen“, wünschte. Caroline erstarrte und öffnete schlagartig die Augen.
    Ihr gegenüber, in einem hypermodernen Lederarmsessel, saß ihr Nachbar Ben. Hektisch sah sie sich um und registrierte, dass sie sich nicht in ihrem eigenen Apartment befand, dafür war diese Wohnung einfach viel geräumiger. Die Couchgarnitur, neben der sich die Umzugskartons stapelten, war sehr modisch und sah verdammt teuer aus. „Schicke Möbel hast du“, erwiderte sie, statt einen Guten Morgen Gruß. Erstaunt zog Ben eine Augenbraue in die Höhe und musterte sie. Da sie anscheinend keinen Wert auf Höflichkeitsfloskeln legte, fragte er ebenso gerade heraus : „liegst du eigentlich nachts öfter allein vor deiner Wohnung?“ Caro verzog das Gesicht, richtete sich auf und reckte sich dabei. Dann erst schaute sie ihn wieder an. „Nein, das war das erste Mal. Wäre es sehr unverschämt, wenn ich dich nach einem Kaffee fragen würde?“
    Wortlos stand er auf, ging zu seiner schneeweiß glänzenden Küchenzeile und bediente einen edelstahlglänzenden Kaffeeautomaten, den sie nur aus Zeitschriften kannte. Selbst im Heumond gab es nichts Vergleichbares. Der Kontrast seiner t otal schicken Wohnung zu ihrer winzigen Bude, hätte nicht größer sein können. Gott sei Dank hatte sie ihn gestern nicht reingelassen, schoss es ihr komischerweise durch den Kopf, schließlich könnte es ihr vollkommen egal
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