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Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind

Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind

Titel: Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind
Autoren: Gräfe und Unzer
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Gebärmutterhals
    In der ersten Zyklushälfte verändern sich durch den hohen Östro genspiegel die Schleimhäute in der Gebärmutter und im Bereich des Gebärmutterhalses (Zervix). Damit die Spermien den so genannten Zervixschleim gut durchdringen können, entwickelt er sich im Zyklusverlauf von einem klumpigen, dicklich weißen Schleim zu einem Schleim, der glasig, dünnflüssig und dehnbar ist (Abbildungen > ). Kurz vor dem Eisprung hat der Zervixschleim die beste Qualität erreicht. Mehr über dieses wichtigste Fruchtbarkeitsmerkmal erfahren Sie im Kapitel »Natürliche Familienplanung« ab > .
    Wie komplex das Zusammenspiel beider Geschlechter ist, zeigt sich auch daran, dass Spermien ihre Befruchtungsfähigkeit erst in diesem Stadium im Zervixschleim erlangen, der seinerseits nur die guten Samenzellen durchlässt. Der Gebärmutterhalsschleim ist während dieser Phase reich an Eiweißen, Salzen und Glukose. In einem solchen Milieu überleben Spermien drei bis fünf Tage, in Ausnahmefällen sogar bis zu sieben Tage. Das bedeutet: Auch wenn Spermien bereits vier Tage vor der höchsten Schwangerschaftswahrscheinlichkeit – also am Tag des Eisprungs und an den drei davor liegenden Tagen – in den Gebärmutterhals wandern, kann es zur Schwangerschaft kommen. So lange bleiben Spermien funktionsfähig, um die herangereifte Eizelle zu befruchten. Damit ist es möglich, an durchschnittlich vier Tagen im Monatszyklus schwanger zu werden, obwohl die Eizelle selbst nur 12 bis 18 Stunden nach dem Eisprung befruchtungsfähig ist.
     
    DIE GRÖSSE DER EIZELLE
    Die größte Zelle im menschlichen Körper ist die reife Eizelle. Sie ist mit 0,13 Millimetern halb so groß wie ein Sandkorn.
     
    Zweite Zyklushälfte – die Gelbkörperphase
    Nach dem Eisprung verändert sich der Zervixschleim rasch wieder, sodass keine weiteren Spermien eindringen können. Die Zeit einer möglichen Befruchtung ist damit vorbei. Jetzt entwickeln sich aus den Zellen des gesprungenen Follikels die Zellen des Gelbkörpers. Diese produzieren zusätzlich zum Östradiol Progesteron. Dieses zweite wichtige weibliche Geschlechtshormon bereitet unter anderem die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung eines Eis vor ( > ). Findet keine Befruchtung statt, stirbt die Eizelle ab und löst sich auf. Der Gelbkörper produziert immer weniger Progesteron, was zur Monatsblutung führt.
    Die Gelbkörperphase, also die zweite Zyklushälfte, dauert normalerweise 12 bis 14 Tage. Schwankt die Zykluslänge, betrifft dies meist die erste Zyklushälfte, also die Follikelphase. Wie Sie die Länge der Gelbkörperphase selbst richtig bestimmen, können Sie im Kapitel »Natürliche Familienplanung« (ab > ) nachlesen.
     

     
Das passiert im Körper des Mannes
    Im Körper des Mannes sind die Vorgänge nicht weniger kompliziert. Es vergehen etwa drei Monate, bis sich aus einer unreifen Geschlechtszelle ein reifes Spermium entwickelt hat. Die Spermien sitzen am Rand der Samenkanälchen im Hoden und reifen zur Mitte hin aus, sodass die reifen Spermien dort zu finden sind. Auch beim Mann steuern die Hormone FSH und LH die für die Fortpflanzung notwendigen Prozesse. Das luteinisierende Hormon LH ist hauptverantwortlich für die Produktion des männlichen Geschlechtshormons Testosteron im Hoden. Dieses sorgt gemeinsam mit dem follikelstimulierenden Hormon FSH für die Herstellung von etwa 100 Millionen Spermien pro Tag, also für über 1000 Spermien pro Sekunde. Nach der Produktion müssen die Spermien – in dieser Phase Spermatiden genannt – noch etwa 72 Tage lang heran reifen, bevor sie in die Nebenhoden wandern können.
     
    MEDIZINER-LATEIN
    Ejakulation: Samenerguss, bei dem bis zu 500 Millionen Spermien ausgestoßen werden
    Spermatid: junges Spermium, das noch nicht ausgereift ist
    Spermium: männliche Samenzelle
    Testosteron: Geschlechtshormon, das bei Männern im Hoden (bei Frauen in den Eierstöcken als Vorläufer des Östrogens) produziert wird
     
     

     
    Das Spermium
    Ein Spermium ist etwa einen 600stel Millimeter lang. Es besteht aus einem Kopf mit Kappe, einem Halsstück, einem Mittelstück und dem schnell schlagenden Schwanz. In der Kappe des Spermienkopfes befinden sich Enzyme, die dem Spermium das Durchdringen zur Eizelle und das Eindringen in die Eizelle ermöglichen. Spermien benötigen mehrere Tage, um durch die Nebenhoden zu wandern und dort weiter auszureifen. Mit Hilfe des Schwanzes bewegen sie sich vorwärts. Damit sich Spermien normal
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