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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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nach.
    »Wie meinst du das?« Sie klingt plötzlich alarmiert. »Du hast ihm doch nichts zu essen gekauft? Heidi, ich habe ausdrücklich gesagt …«
    »Ja, stimmt schon«, falle ich ihr ins Wort. »Aber du weißt ja, wie das ist: Kinder !«
    Sie beginnt jetzt schwer zu atmen, sodass sie wie der irre Telefonkiller in Scream klingt.
    » Was hat er denn gekriegt?«, will sie dann wissen.
    »Ach, bloß Pommes. Da hat er allerdings auf einer Extraportion bestanden. Und jetzt holt er sich eine Bratwurst, der kleine Racker.«
    »Was?! Pommes und eine Bratwurst?!«
    »Ja, aber bloß eine, sonst bliebe ja kein Platz mehr für das Eis.«
    »Waas, ein Eis bekommt er auch noch?«
    Der Hobbypilot neben ihr erleidet jetzt garantiert einen Hörsturz bei ihrem Gekreische, und jetzt weiß ich auch, wem Dellbert seine Stimme zu verdanken hat.
    »Nein, noch nicht, aber er hat anklingen lassen, dass er unbedingt eins möchte«, stelle ich richtig. »Weißt du, ich kann dem kleinen Kerlchen einfach nichts abschlagen, der hat mich echt um den Finger gewickelt.«
    »Also, das ist ja … das … Heidi, bleibt, wo ihr seid, ich komme sofort!«
    »Aber wieso denn, es läuft doch gerade so gut. Mach dir bloß keinen Stress unseretwegen«, sage ich locker.
    »Also wirklich, Heidi …«, schnauft sie, und dann zu ihrem König der Lüfte: »Flieg auf der Stelle zurück!« Als er anscheinend wissen will, warum, kreischt sie ihn an: »Weil ich es sage, darum!«
    Dann ist die Verbindung plötzlich unterbrochen. Scheint so, als funktionierten Handys im Sturzflug nicht so gut.
    Dellbert ist inzwischen keuchend zurückgekehrt.
    »Für den Fünfer habe ich sogar zwei bekommen«, betont er sein kaufmännisches Geschick, bevor er seine Zähne in die erste Wurst schlägt.
    »Die hast du dir auch verdient«, lobe ich ihn.
    Na bitte, sag ich doch. Ist überhaupt nicht schwer, mit ihm auszukommen, man muss nur die richtigen Fäden ziehen. Und es darf einen natürlich nicht jucken, dass er bald aussehen wird wie Schweinchen Dick.
    Also gut. Da Dellbert mit seinen Würsten beschäftigt ist, habe ich wieder Zeit, mich um meinen geheimnisvollen Fan zu kümmern.
    Nora also. Hm. Ich kann nachdenken, so viel ich will, aber meines Wissens bin ich noch nie in meinem Leben einer Nora begegnet.
    Und überhaupt, wie kann ihr Name auf dem Display aufscheinen, wenn ich sie gar nicht kenne? Damit der Name angezeigt wird, müsste ich sie doch eingespeichert haben, oder etwa nicht?
    Dann habe ich eine Idee. Ich klicke mich schnell in meinen Nummernspeicher, gebe die Anfangsbuchstaben No ein, drücke auf Enter, und tatsächlich, da steht sie: Nora. Samt Telefonnummer.
    Meine kleinen grauen Zellen rotieren. Dafür muss es doch eine Erklärung geben. Wäre ich gestern in irgendeiner Bar abgesoffen, könnte man zum Beispiel annehmen, dass diese Nora eine Lesbe ist und mich volltrunken zu sich nach Hause geschleppt hat, ohne dass ich es mitbekommen habe. Aber ich bin gestern Abend (und auch während der letzten Wochen) schön brav zu Hause gewesen, mit Gerhard.
    Dann fällt mir noch etwas ein: Möglicherweise hat diese Nora mich ja schon öfter angerufen, das wäre immerhin möglich. Ich habe meine Anruflisten in letzter Zeit nicht durchgesehen, da ich dieses Handy erst seit zwei Wochen verwende, und was soll ich sagen: Technik, das dauert eben seine Zeit bei mir.
    Also mal sehen, wie könnte dieses Ding funktionieren?
    Menütaste drücken, beschließe ich, das ist immer gut, und dann suchen. Dieses Handy kann anscheinend eine ganze Menge, fällt mir auf, ich blättere und blättere durch alle möglichen Funktionen, von denen ich bei der Hälfte keine Ahnung habe, was das überhaupt sein soll, dann habe ich es: Textmitteilungen. Bingo! Und bestätigen.
    So, was haben wir denn da alles?
    Vorlagen, Einstellungen, Postausgang. Interessiert mich alles nicht. Aber da: Posteingang! Ich bestätige erneut, und eine lange Liste erscheint.
    »Die waren lecker. Und was machen wir jetzt?«, kommt es auf einmal von der Seite.
    Dellberts Gesicht sieht aus, als hätte ihn ein großer Junge in einen Senf-, Ketchup- und Was-weiß-ich-noch-alles-Kübel gedrückt. Genussvoll schleckt er sich die Reste von den Lippen. Spontan fällt mir dazu ein Bericht über Nilpferde ein, bei dem sie den Viechern das Futter eimerweise in den weit aufgerissenen Rachen geworfen haben. Bloß dass ich keinen Eimer mit Futter in Griffweite habe. Aber der Eisstand wird es für Dellbert auch tun, schätze ich, also
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