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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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keine Kinder?«, kam es schließlich.
    »Ach weißt du, ich wollte noch warten, bis …«
    »Ich weiß es schon«, fiel er mir in der nächsten Sekunde ins Wort. »Damit eine Frau ein Kind kriegen kann, braucht sie einen Mann. Hat Karl-Heinz gesagt.«
    Sieh mal einer an. Dann ist Karl-Heinz wohl der Oberklugscheißer in Dellberts Kindergartengruppe.
    »Ich habe einen Mann«, stellte ich sofort klar.
    Dellberts Äuglein begannen hinterlistig zu funkeln.
    »Du hast aber keinen Ehering.«
    »Das liegt daran, dass wir noch nicht verheiratet sind«, erklärte ich leichthin.
    »Dann hast du auch noch keinen Mann!«
    Man muss nicht verheiratet sein, um Kinder zu machen, hätte ich beinahe gesagt, aber wer weiß, was für Fragen Dellbert dann noch eingefallen wären. Diese Dinge sollte er besser mit Karl-Heinz besprechen.
    »Ich habe einen Freund, das ist genauso gut«, behauptete ich stattdessen.
    »Und wieso heiratet er dich nicht?«, fragte er aufsässig.
    Das war jetzt allerdings eine gute Frage. Vielleicht sollte ich Dellbert einmal mit meinem Gerhard zusammenbringen, damit sie diese Frage in aller Ruhe besprechen könnten.
    »Das hat noch Zeit. Weißt du, es ist viel besser, wenn man sich ausreichend kennt, bevor man heiratet. Das ist dann nämlich für ewig, oder sollte es zumindest sein.«
    Nicht so wie bei deiner Mami und deinem Papi, fiel mir ein, aber ich wollte ihn nicht unnötig in Bedrängnis bringen.
    Dellbert kramte in der Tasche, die ihm seine Mutter mitgegeben hatte, und holte einen Gummiball hervor, den er hochzuwerfen und wieder aufzufangen begann.
    »Ich will Pommes!«, forderte er dann wieder.
    Alles klar. Er probierte jetzt die »Schallplatte mit Sprung«, das ist eine alte Taktik, um sein Gegenüber zu zermürben.
    Aber das konnte ich auch, mein Lieber.
    »Vergiss es, es gibt weder Pommes noch Eis!«
    Meine Bestimmtheit schien ihn zu irritieren, denn jetzt ließ er seinen Gummiball fallen. Ein Pudel, der gerade an der Seite seines Frauchens des Weges kam, betrachtete das als willkommene Gelegenheit, sich fremdes Spielzeug anzueignen, und stürmte sofort darauf los. Doch ich war schneller, oder besser gesagt, ich wäre schneller gewesen, hätte Dellbert jetzt nicht diesen Spruch über meine Unterwäsche losgelassen.
    Augenblicklich verfluche ich mich dafür, dass ich dieses dünne Sommerkleid angezogen habe, aber am Morgen habe ich auch noch nicht gewusst, dass ich mich vor einem fünfjährigen Spanner würde bücken müssen.
    »Mein Ball!«, schreit Dellbert entrüstet, als das Hündchen mit seiner Beute davonstürmt.
    »Daran hast du selber Schuld«, belehre ich ihn, »Hättest du nicht solchen Mist über meine Unterwäsche geredet, hätte ich ihn noch erwischt.«
    »Aber du hast echt keine Unterhose an, ich hab’s genau gesehen!«, beharrt er mit zusammengekniffenen Augen.
    »Unsinn, das ist ein Stringtanga, da ist hintenrum nicht so viel Stoff«, kläre ich ihn auf. »Das ist total praktisch, vor allem im Sommer, wenn’s heiß ist, weißt du?«
    »Meine Mami hat so was aber nie an.«
    Tja, deswegen hat deine Mami auch keinen Kerl und muss sich dem nächstbesten Möchtegernpiloten an den Hals werfen.
    »Und ich auch nicht«, fügt Dellbert nach einer kurzen Nachdenkpause hinzu.
    Darin würdest du auch aussehen wie ein Bonsai-Sumoringer, schießt es mir durch den Kopf, und ich muss mir auf die Zunge beißen, um es für mich zu behalten.
    »Kleine Jungs tragen so etwas auch nicht«, beruhige ich ihn, bevor ich es mit einem Themenwechsel versuche: »Lass uns jetzt über etwas anderes reden!«
    »Ich will Pommes!«, kommt es wie aus der Pistole geschossen.
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Ich will ein Eis!«
    »Das auch nicht.«
    »Und wieso nicht?«
    »Weil man davon dick wird.«
    »Na und?«
    Okay, Zeit für ein paar vernünftige Argumente, denen er sich unmöglich verschließen kann: »Wer dick ist, wird ausgelacht, hat keine Freunde und lebt nicht lange«, rezitiere ich wie aus einem klugen Ratgeber.
    Dellbert denkt nach, und die Art, wie er mich dabei ansieht, ist irgendwie beunruhigend.
    »Du bist doch auch ziemlich alt geworden«, sagt er dann.
    Mir bleibt die Spucke weg.
    Will der etwa behaupten, ich sei fett? Und alt?!
    Ist das etwa der Dank dafür, dass ich ihm meinen freien Nachmittag opfere anstatt … eine lehrreiche Doku im Fernsehen zu gucken, zum Beispiel, oder Sport zu treiben, oder was man eben so macht in seiner Freizeit?
    Ich bin völlig außer mir, und jetzt weiß ich auch,
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