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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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das kann er sich gleich abschminken!
    »Hör zu, Martin«, starte ich von Neuem mit äußerst strengem Tonfall. »Es geht mich natürlich nichts an, was du mit deinem Freund anstellst …«
    »Mit welchem Freund?«, fällt er mir erstaunt ins Wort. »Das ist mein Sohn Christoph.«
    »Wie bitte? Dein Sohn? « Ups, da war ich wohl ein kleines bisschen voreilig. Muss an meinen überspannten Nerven liegen. Schnell schiebe ich nach: »Äh, ich meine, klar, das sieht man doch sofort! « Sieht man wirklich, bei objektiver, unschwuler Betrachtung! »Was ich meinte, war, was du mit deinen Segelfreunden anstellst, bei den Regatten und so, das geht mich nichts an …« Was rede ich denn da für einen Mist? Er muss mich doch für völlig bescheuert halten.
    »Okay, prima …«, meint Martin ein bisschen irritiert. »Jedenfalls, was ich dir vorschlagen wollte, ist ein gemeinsamer Törn. Meine Frau und Christoph kommen heute Nachmittag hier an, und wir könnten dann nach Marseille runterfahren, oder auch nach Korsika oder Sardinien rüber, wenn dir das lieber ist. Du wärst natürlich eingeladen, und falls deine Freundinnen Lust hätten, sind sie natürlich auch willkommen!«
    Kurze Auszeit. Das muss ich jetzt erst einmal sacken lassen. Er ist also nicht schwul, sondern im Gegenteil verheiratet, und der Halbgott auf diesem Foto ist sein Sohn …
    »Also, Martin, das klingt natürlich sehr verlockend«, gestehe ich ein. »Aber eines kapier ich dennoch nicht.«
    »Ja, was denn?«
    »Dein Sohn … Christoph … das ist doch ein ziemlich hübscher Junge …«
    »Sehe ich auch so.« Er zwinkert mir zu. »Ganz der Vater.«
    »Äh, ja … und du bist im Filmgeschäft, und ihr seid anscheinend nicht gerade arm …«, führe ich weiter aus.
    »Na ja, geht so. Und weiter?«, fragt er.
    »Wenn Christoph also das alles hat … wieso sollte er sich dann ausgerechnet für mich interessieren? Ihm müssen doch die Frauen reihenweise zu Füßen liegen, oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, nein, das stimmt schon«, räumt Martin ein. »Aber an der Sache gibt es einen Haken: Die Frauen, die er kennenlernt, sind großteils aus dem Filmgeschäft, oder besser gesagt, die meisten von ihnen wollen in das Geschäft hinein. Glaub mir, die meisten von denen sind Tussis wie aus einem Klatschmagazin entsprungen, und deswegen dachte ich mir, auf die Art könnte er vielleicht einmal eine vernünftige Frau kennenlernen … ich will das übrigens auch nicht als plumpen Kuppelversuch verstanden wissen«, fügt er dann noch schnell dazwischen. »Ich dachte mir nur, wir könnten ein paar angenehme Tage in zwangloser, netter Gesellschaft verbringen, das ist alles.«
    Ich betrachte ihn nachdenklich. Sein Vorschlag klingt eigentlich ganz vernünftig. Zeit hätte ich, und ein paar angenehme Tage in netter Gesellschaft könnten mir ganz sicher auch nicht schaden.
    Wieso also eigentlich nicht? Was spricht dagegen? Ich bin eingeladen, und Martins Frau ist ja schließlich als Anstandswauwau dabei.
    »Und meine Freundinnen könnten auch mitkommen?«, frage ich.
    »Ja, sehr gerne«, nickt Martin. »Wir könnten sogar beide Boote nehmen, falls ihr auch Lust auf Segeln habt.«
    Okay, das sind ja jetzt auf einmal völlig neue Perspektiven. Vor wenigen Minuten noch schien alles schiefzulaufen, und jetzt bietet sich mir auf einmal die Aussicht auf einen bezahlten Traumurlaub, bei dem ich auch noch ein paar höchst interessante Menschen kennenlernen kann.
    »Weißt du was, Martin?«, sage ich und hebe gleichzeitig beschwingt mein Glas. »Ich finde dein Angebot äußerst großzügig, und ich werde es mir bis heute Nachtmittag in Ruhe überlegen, okay?«
    »Ja, einverstanden!« Er lächelt, dann stößt er mit mir an, und wir trinken. »Aber vergiss dabei eines nicht, Heidi …«
    »Ja, was denn?«
    »Ich würde mich wirklich sehr darüber freuen!«
    Ich mich doch auch. Um ehrlich zu sein, freue ich mich darauf wie ein Kind auf Weihnachten, aber ich halte es dennoch für klüger, ihn noch ein bisschen zappeln zu lassen …

 
    Epilog

     
    »Und, bist du mit ihnen mitgefahren?« Liliane kann es kaum erwarten, meine Antwort zu hören.
    Was für eine Frage.
    »Natürlich. Wer wäre da nicht mitgefahren?«, nicke ich.
    »Und, wie war es?«, fragt sie mit glänzenden Augen.
    »Es war traumhaft. Wir sind zuerst an der Côte d’Azur entlanggeschippert und danach auch noch rüber nach Korsika. Das ist das reinste Paradies dort, glaub mir«, gerate ich bei der Erinnerung ins
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