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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper
Autoren: Rip Gerber
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und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten‹. Das hättet ihr längst mit euren ganzen Wissenschaftlern machen müssen, Kathy. Ihr hättet sie erschlagen müssen, einen wie den anderen.«
    »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder, Rudy?«

    »Und ob es mein Ernst ist! Was ist nur aus diesem Land geworden, das sich früher einmal als Gottes eigenes Land bezeichnet hat? Wir töten ungeborenes Leben im Mutterleib, und unseren Kindern bringen wir in der Schule zwar bei, wie man Kondome verwendet, aber nicht mehr, wie man betet. Der einzige Weg, dieser verderbten Gesellschaft Gottesfurcht und Moral wieder einzubläuen ist der, die Ungläubigen, die Sünder und Verdammten radikal zu beseitigen. Nur das Starke ist es wert, zu überleben, nur das Starke hat das Recht, vor das Auge Gottes zu treten! Und dafür, Kathleen, werden wir jetzt sorgen. Wir beide, du und ich. Vergiss nicht, dass ich es war, der dir die Idee zu dieser Menschenkette eingegeben hat, und diese Menschenkette ist heute zum Werkzeug der Rache Gottes geworden.«
    »Verdammt, Rudy, wovon redest du da?«, schrie Neal, die die Waffe nun auf einen Punkt zwischen Ben und Collins gerichtet hatte. »Soll das etwa heißen, dass du dieses Virus in die Beutel getan hast?«
    »Das will ich Ihnen doch die ganze Zeit über schon sagen. Er nennt sich ›der Samariter‹ und will mit dieser neuen Seuche die Menschheit vernichten«, rief Ben.
    »Nicht die Menschheit, du elender Wurm, nur die Schlechten und Sünder, so wie du einer bist! Auch die Pest des Justinian haben Menschen überlebt, und danach ist ein neues Zeitalter angebrochen, ein Zeitalter der Gottesfurcht und inneren Einkehr, und die Menschen haben abgelassen von Sünde, Wollust und Dekadenz.«
    Neal hatte vor Entsetzen die Augen aufgerissen. »Dann hast du mich also die ganze Zeit über nur benutzt, Rudy«, sagte sie mit tonloser Stimme. »Erst hast du mich dir sexuell hörig gemacht, dann hast du mir die Idee mit dieser Menschenkette
eingeflüstert und schließlich auch noch die H.A.T.-Beutel für mich hergestellt. Warum ist mir das nicht gleich aufgefallen? Wer, außer dir, hätte überhaupt die Möglichkeit gehabt, das Virus in das Gel zu geben?«
    Rudy Collins lächelte sie an. Er versuchte gar nicht mehr, seine Taten zu leugnen.
    »Verstehst du nicht, meine Stute, dass ich das alles auch für dich getan habe? Ich wollte dir ein Land bereiten, in dem es keine Schwachen und keine Sünder mehr gibt, ein Land, in dem nur noch die Menschen am Leben sind, die Gott für würdig dafür erkoren hat. Ein Amerika nach der Großen Reinigung unter einer Präsidentin, durch deren Hand dieses Sühnegericht Gottes über das Land gekommen ist.«
    »Du bist vollkommen wahnsinnig!«, schrie Neal. »Wie kannst du es wagen, mich so vor deinen verbrecherischen Karren zu spannen?«
    »Und was ist mit deinem politischen Karren, vor den du mich gespannt hast? Als es darum ging, eine Idee zu haben, die dich ins Weiße Haus bringt, wer hatte da eine? Dein Rudy. Als du eine Fabrik brauchtest, um die Beutel für deine Menschenkette zu packen - dein Rudy hat eine gekauft und auf Vordermann gebracht. Und als dieses Stück Dreck hier«, er deutete auf Ben, »sich gestern bei deiner Freundin Angie eingenistet hatte, war es dein Rudy, der ihn dort ausgeräuchert hat.«
    Collins breitete die Arme aus und machte einen Schritt auf sie zu.
    »Willst du deinem Rudy nicht einfach nur danke sagen, für alles, was er für dich getan hat, meine Stute?«
    »Bleib stehen! Rühr mich nicht an!«

    Collins lächelte traurig. »Dabei hättest du es noch vor kurzem so gerne gehabt, dass ich dich anrühre.« Er blieb stehen und klopfte mit dem Fingerknöchel auf den Einband seiner mitgenommenen Bibel. »Lass mich dir noch etwas aus der Offenbarung des Johannes vorlesen, Kathy, dann verstehst du vielleicht, warum das alles so kommen musste. Gott wird ohnehin Gericht halten, ob mit oder ohne uns. Hier steht es geschrieben …«
    Er schlug das Buch an einer bestimmten Stelle auf, aber er begann nicht zu lesen, sondern riss eine lange Nadel heraus, die er zwischen den Seiten des Buches verborgen hatte. Es war dieselbe Nadel, mit der er im Washington Hospital vor Bens Augen die Krankenschwester getötet hatte, vermutlich dieselbe Nadel, mit der er Allan Low und Martin Larrick den Mund zugenäht hatte.
    »Vorsicht!«, schrie Ben, als der Samariter blitzschnell die Hand mit der Nadel hob und auf Neal einstechen wollte.
    Neal reagierte rasch und kaltblütig
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