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Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Titel: Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)
Autoren: Pierre Emme
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über das Fahrzeug verloren und ist in die Tiefe gestürzt. Aber die genauen Einzelheiten kann uns nur Just erzählen.«
    »Denken Sie an Säure oder etwas in der Art?«, fragte Bittner.
    »Grundsätzlich ja, aber die Experten meinen, dann müssten sich im Gesicht, zumindest aber um das Auge herum Verätzungen der Haut finden. Da sind aber keine festzustellen.«
    »Darf ich eine Vermutung äußern, Herr Hauptkommissar?« Offenbar war Helga Martens eine Vertreterin des eher schüchternen Typs, der nach Bittners Erfahrung heute nur mehr eine Minderheit darstellte.
    »Nur zu«, ermunterte Wiegele die junge Kollegin, »das ist genau das, was ich von Ihnen erwarte.«
    »Könnte der Täter oder die Täterin nicht einen starken Laserpointer verwendet haben?«, stellte die Martens zur Diskussion. »Die Dinger sind gefährlicher als man allgemein annimmt, Vor allem aber ist der Lichtstrahl viel exakter ins Ziel zu bringen als Säure.«
    Bittner nickte anerkennend mit dem Kopf. »Hchn, hchn. Das klingt sehr plausibel«, stellte er fest. »Das muss aber mindestens ein Gerät der Klasse 3 B gewesen sein, wahrscheinlich sogar der Klasse 4.«
    »Wenn es ein Gerät der Klasse 4 gewesen sein sollte, was ich eher vermute, dann muss es ja irgendwo registriert worden sein«, ergänzte die junge Frau, und Wiegele, der es nicht so mit Laserpointern hatte, war plötzlich sehr stolz auf sie.
    »Ich weiß zwar, was ein Laserpointer ist«, räumte er ein. »Glaube ich zumindest. Im Übrigen verstehe ich bloß Bahnhof. Kann mir jemand die Sache mit den Klassen erklären?«
    Bittner wollte schon zur Erklärung ansetzen, hüstelte dann aber wieder und ließ der offenbar fachkompetenteren Kommissaranwärterin galant den Vortritt. Eine Gelegenheit für Helga Martens, von der sie gerne Gebrauch machte.
    »Laserpointer erzeugen einen starken Lichtstrahl. Unter einem bestimmten mW-Wert ist der Strahl ungefährlich. Angeblich zumindest«, schränkte sie ein. »Also, ausprobieren würde ich das nicht unbedingt wollen. Übrigens, ›mW‹ steht für Milliwatt.« Je nach der Stärke des Lichtstrahls, also nach der Größe des mW-Werts, werden die Laserpointer in vier, eigentlich sogar in fünf Klassen eingeteilt. Geräte der Klasse 3 B schaden der Netzhaut, wenn der Strahl etwas länger auf dem Auge verweilt. Bei solchen der Klasse 4, das sind die Geräte mit über 500 mW, tritt eine sofortige Schädigung der Netzhaut ein.«
    Das klang plausibel und gab eine hervorragende Arbeitshypothese ab, fand der Hauptkommissar. Ebenso freute es ihn, dass ihm Konstanz jemand durchaus Brauchbaren zur Verstärkung geschickt hatte.
    Gleichzeitig aber begann sich etwas in seinem Unterbewusstsein zu rühren. Die prägnante Erläuterung Frau Martens hatte in ihm eine Erinnerung geweckt, die ihm etwas sagen wollte. Aber bis ihm das bewusst werden würde, würde noch viel Wasser in den Bodensee fließen.
    Jetzt riss Wiegele die Gesprächsführung wieder an sich und leitete zum Mord an Walter Webernitz über.
    Nachdem er den Fall für Helga Martens kurz dargestellt hatte, legte Dr. Bittner das Testament vor. Das war für einen Mann mit einem Gesamtvermögen von vorsichtig geschätzten zwölf Millionen Euro erstaunlich kurz und bündig ausgefallen. Außer einigen durchaus bemerkenswerten Legaten an soziale und kulturelle Einrichtungen sowie 200.000 Euro und dem Mercedes 500, die an den ›treuen Bertram Lütterbrin‹ gehen sollten, sollte alles andere der Universalerbin Francesca Doppoli gehören.
    Das bedeutete, dass die Haushälterin mit rund zehn Millionen Euro für den Rest ihres Lebens keine finanziellen Sorgen mehr gehabt hätte.
    Wider Willen hatte Wiegele durch die Zähne gepfiffen. »Viel Holz für eine einfache Frau aus Süd-italien«, stellte er fest. »Wieso wird die Haushälterin Universalerbin?«
    »Sie kennen die Frau nicht.« Bittner schmunzelte. »Frau Doppoli ist nicht nur eine sehr tüchtige, sondern auch eine sehr attraktive Frau. Ich bin sicher, dass sie Webernitz mehr zu bieten gehabt hat als nur eine gute Küche und einen tadellos geführten Haushalt. Sie hat eben alles auf eine Karte gesetzt und kassiert jetzt die Tantiemen.«
    »Kann es sein, dass Frau Doppoli möglicherweise Frau Webernitz hätte werden sollen?«, wollte Wiegele wissen.
    »Möglich.« Bittner zuckte mit den Achseln. »Ich habe aber keine Ahnung. Darüber hat er nie ein Wort verloren, zumindest nicht mir gegenüber.« Er überlegte. »Ich glaube aber eher nicht, denn Frau Doppoli
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