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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping
Autoren: Jason Dark
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der Boote. Der Wind hielt sich in Grenzen, reichte allerdings aus.
    Badende stürzten sich in die Fluten. Der Platz war nicht voll belegt, viel fehlte allerdings nicht.
    »Zufrieden?« fragte ich Jane und lenkte das Wohnmobil nach rechts in einen schmalen Weg hinein. Er führte in einem großen Bogen dem Schlagbaum zu, der den Eingang des Platzes markierte. Dort stand auch ein Haus, in dem der Kontrolleur normalerweise hockte. Nicht an diesem Tag. Auch er genoß das herrliche Wetter, hielt sich im Freien auf und stützte seine Ellbogen auf der Oberseite des Schlagbaumes ab. Er trug blaue Shorts, einen weißen Leinenhut und kein Hemd. Gelassen schaute er uns entgegen und setzte sich erst in Bewegung, als ich das Wohnmobil vor dem Schlagbaum angehalten hatte.
    Ich öffnete die Tür, hörte seinen Gruß und die anschließende Frage. »Ihr seid neu hier, wie?«
    »Ja, Mister.«
    Der Mann schob seinen Hut zurück. Wir konnten sein sonnenbraunes Gesicht besser erkennen. Die hellen Augenbrauen fielen auf. Sie besaßen die gleiche Farbe wie sein Haar. Er hatte ein gemütliches Gesicht mit lustigen Augen.
    »Hört zu, Freunde, hier duzen sich alle. Ich bin nicht der Mister, ich heiße Judd.«
    »John.«
    »Ich bin Jane.«
    »All right, ihr beiden. Dann steigt mal aus und kommt mit. Wir müssen leider noch etwas Formelles regeln.«
    »Die Gebühr, nicht?«
    »Genau.«
    Das Formelle regelten wir in einem kleinen Holzhaus. Ich zahlte, bekam Quittungen und gewisse Regeln überreicht. Auf dem Platz herrschten Gesetze, die mußten eingehalten werden. So war die Mittagsruhe ebenso garantiert wie eine gewisse Nachtruhe.
    »Dann gibt es noch etwas Besonderes«, sagte Judd. »Es betrifft die Nachtruhe. Wer sie nicht einhält, sollte zumindest die anderen an seiner Feier teilhaben lassen. Da kann keiner schlafen.« Er grinste. »Wie gesagt, so genau nehmen wir es nicht. Hier campen zumeist jüngere Leute, die gern feiern.«
    »Wir werden es uns merken, danke.«
    »Ich zeige euch den Platz. Wollt ihr direkt am Strand stehen?«
    »Eigentlich ja«, sagte Jane, die Wasserratte. Judd wiegte den Kopf.
    »Das geht nicht, die Plätze sind weg und meist für die Stammgäste vorgesehen. Ihr müßt schon ein paar Schritte laufen, um an den Strand zu gelangen.«
    Jane winkte ab. »Ist mir auch recht.«
    »Ich gehe dann vor.«
    Judd hatte es nicht eilig. Breitbeinig, fast im Entengang, watschelte er vor uns her. Er war beliebt. Wer ihm auch begegnete, grüßte, hatte ein freundliches Wort für ihn. Mal schoß er einen Ball zurück, dann rief er jemandem einen Witz zu.
    Ich schaute zum Strand. Dort hielten sich die meisten Camper auf. Die Sonne stand hoch, wir hatten Mittag. Zwar besaß das Wasser noch nicht die Wärme des Hochsommers, aber einige, die nicht froren, trauten sich schon hinein.
    Neben mir rutschte Jane unruhig auf dem Sitz hin und her.
    »Ist was?« fragte ich sie.
    »Im Prinzip nicht, aber ich finde es einfach total super. Stell dir vor, in einer halben Stunde spätestens bin ich im Wasser.«
    »Ist dir das nicht zu kalt?«
    »Woher denn? Ich nehme das Schlauchboot und lasse mich treiben. Kommst du denn mit?«
    »Noch nicht.«
    »Wieso?« Sie runzelte die Stirn. »Was hast du denn vor?«
    Ich deutete durch die Scheibe, wo die Front des Restaurants vorbciglitt. Sie war hell gestrichen. Die weiße Fläche wurde dabei von grünen Balkenstreifen aufgelockert, so daß es einen Fachwerkhaus-Stil bekommen hatte.
    Jane hatte verstanden. »Du willst mit Sarah reden?«
    »Genau.«
    »Vielleicht liegt sie auch am Strand.«
    Ich lachte glucksend. »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Traust du es ihr nicht zu?«
    »Na ja, wenn du mich so fragst, möglich ist bei ihr eigentlich alles. Das kennen wir ja.«
    »Eben.«
    Wir gerieten in das durch Hecken und Bäume parzellierte Gebiet, das für die Wohnwagen und Wohnmobile vorgesehen waren. Judd winkte uns in eine Tücke hinein. Ich kurbelte etwas und ließ den Wagen rückwärts hineinfahren, stoppte, stieg aus und reckte mich. Judd fuhr mitdem ausgestreckten Fingerunterseiner Nase her. »Ja, hier seid ihr also.«
    Ich schaute mich um. »Sehr schön.«
    »Wasseranschluß ist vorhanden.« Er deutete auf eine kleine Mauer, die den Platz an der Rückseite begrenzte. Sie war durchgebaut worden. Aus ihr schauten die Rohre der Anschlüsse hervor. »Schon Erfahrung im Campen?« erkundigte er sich.
    »Ein wenig.«
    »Dann weißt du ja Bescheid. Wenn ihr essen wollt — das kann man bei Art Cromwell recht
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