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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping
Autoren: Jason Dark
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Baumkrone herab nach unten hing und nichts anderes war als eine geflochtene Schnur Sie war am Baumstamm befestigt und hielt den Verräter im Geäst. Der Mann kappte die Schnur, packte sofort nach und stemmte sich gegen das nach unten drückende Gewicht des Körpers. Der geriet in leichte Schwingungen und rutschte nach unten. Da glitt der Körper aus dem Geäst weg und sank langsam in die Tiefe. Zuerst auf einem ziemlich geraden Weg, kurze Zeit später geriet er in Schwingungen, als wollte er sich von seinem Flechtseil lösen. Auch die anderen Druiden erhoben sich. Der Musiker griff wieder zur Flöte und intonierte eine neue Melodie. Sehr leise diesmal, dem Tod entsprechend. Sie begleitete den Verräter auf seinen Weg nach unten, der ihn direkt in die Grube führen würde, über der weiterhin Dämpfe schwangen.
    Starre Gesichter verfolgten den Weg des Schlafenden. Niemand sprach ein Wort. Lippen waren so fest zusammengedrückt, daß sie Striche bildeten. Nur die Augen leuchteten, und in den Pupillen schimmerte das Licht des grünlichen Feuers, wo Reflexe tanzten wie Irrlichter. Der schwere Körper geriet stärker ins Pendeln. Es sah für einen Moment so aus, als wollte er sein Ziel verfehlen, aber die Grube war groß genug, um ihn aufnehmen zu können.
    Dann verstummte die Melodie. In der Stille war nur das Schleifen des Seils über den starken Ast zu hören. Der Erdboden und damit das ungewöhnliche Grab rückten immer näher. Er würde genau in der Mitte eintauchen, und zwar mit dem Kopf zuerst.
    Mittlerweile geriet das Gesicht in den Schein des Feuers. Die Züge zeigten eine ungewöhnliche Starre, so als wäre die Person nicht mehr am Leben.
    Ein Irrtum, wie sich sehr bald zeigte. Als hätte er einen Befehl bekommen, so öffnete der Regungslose plötzlich die Augen. Über die schmalen Lippen drang ein zischendes Geräusch.
    Jeder hörte es, auch der Druide, der ihn in die Masse hinablassen wollte. Er stockte und schaute hinüber zu den anderen Männern, die regungslos auf der Stelle standen.
    Dann redete der Druide. Die krächzend gesprochenen Worte schienen in den dünnen Rauch hineinzufließen, der über dem ungewöhnlichen Grab waberte.
    Es waren schlimme Sätze. Die Worte vereinigten sich zu einem Fluch, der alle Männer treffen sollte.
    Die Weisen schraken zusammen. Der Älteste unter ihnen streckte seinen Arm vor. »Nein!« rief er laut. »Nein, du wirst keinen Schaden mehr anrichten können, auch wenn du versuchst, uns zu verfluchen. Wir sind stärker als du. Wir werden von der Strafe keinen Abstand nehmen. Du sollst verderben, sterben…«
    Der Verräter lachte.
    Es war ein schlimmes Lachen und schien von einem Monstrum zu stammen. Es hatte kaum etwas Menschliches mehr an sich. Der älteste Druide senkte seinen noch immer ausgestreckten Arm. Das Zeichen für den Vollstrecker.
    Blitzschnell ließ dieser das Seil los.
    Mit dem Kopf zuerst tauchte der Verurteilte in den wabrigen Schlamm. Ein klatschendes Geräusch erklang, das in einem widerlich anzuhörenden Schmal zen endete.
    Dann faßte der Schlamm zu. Er verschlang den kor per des Verräters wie ein gefräßiger Sumpf. Die enl standenen Wellen verliefen sich, schwappten gegen den Rand, ohne jedoch darüber hinwegzulaulen.
    »Nie!« rief der Älteste aus dem Kreis. »Nie mehr soll er dem Bösen dienen. Nie mehr soll er zurückkehren, nie. Schließt die Grube, laßt ihn verderben und vn modern, auf daß sein Körper eins wird mit der Natur.«
    Viele Jahre vergingen, und die Welt begann sich zu verändern. Das Reich der Kelten blieb Erinnerung, die allerdings auch böse Überraschungen produzieren konnte…
    ***
    Der junge Mann atmete so heftig, daß ich um seine Gesundheit fürchtete.
    Dabei streiften die Handflächen über die Wangen, als er sich den Schweiß abwischte.
    »Was haben Sie?« fragte ich ihn. »Ist Ihnen nicht gut? Wollen Sie wieder fahren?«
    Er starrte mich an und lachte. Es hörte sich krächzend an. »Mann, Sie haben Nerven. Spüren Sie denn nichts?«
    Ich hob die Augenbrauen. »Was, bitte schön, sollte ich denn spüren?«
    »Die Atmosphäre, Sinclair. Das Unheimliche. Ich sage Ihnen, hier lauert etwas.«
    »Möglich.«
    Er umfaßte mit hartem Griff meinen Arm in Ellbogenhöhe. »Nicht nur möglich, Sinclair, da ist was. Ich bin sensibel, verstehen Sie. Ich habe einen Freund verloren. Er ist getötet worden. Bäume haben ihn umgebracht, Bäume und Büsche und die Erde hier. Alles ist verflucht, alles.«
    Er bewegte sich im Kreis und
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