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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition)
Autoren: Maya Banks
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verlieren. Versuchen Sie nicht, den Helden zu spielen. Wenn Lattimer auftaucht, begehen Sie keine Dummheiten. Wir wollen ihn lebend.«
    Sam kniff die Augen zusammen. »Und wie sieht es mit Verstärkung aus, wenn es ernst wird? Mir gefällt die Vorstellung nicht, nur einen einzigen Mann auf diese Sache anzusetzen, egal wie leicht sie vielleicht aussehen mag.«
    »Sie bekommen jede Hilfe, die Sie brauchen«, antwortete Resnick. »Unsere gesamten Mittel stehen Ihnen zur Verfügung.«
    Garrett schaute erst zu Sam, der nicht gerade begeistert wirkte, dann zu Donovan, der sich offenbar ebenfalls Sorgen machte. Dann wandte er sich wieder an Resnick. »Haben Sie eine Akte über Sarah? Fotos? Alter? Gewohnheiten?«
    Resnicks Auge zuckte, er griff wieder nach der Zigarette. »Selbstverständlich.« Er zog eine Mappe aus seinem Jackett hervor und gab sie Garrett, der sie sofort aufschlug. Auf dem ersten Blatt war mit einer Büroklammer ein Foto befestigt.
    Sarah war eine schöne Frau – keine klassische Schönheit voller Eleganz wie Rachel, auch nicht nett und süß wie Sophie. Vielmehr besaß sie eine unaufdringliche Schönheit, die einen nicht sofort ansprang, sondern sich auf eher langsame, angenehme Weise offenbarte.
    Sie hatte langes kastanienbraunes Haar, auf der Nase ein paar leichte Sommersprossen und unergründliche grüne Augen. Auf dem Foto lächelte sie nicht, aber er würde seinen letzten Dollar verwetten, dass ein Lächeln ihr ganzes Gesicht erstrahlen ließ.
    Er überflog die Unterlagen und blieb bei ihrem Beruf hängen. Sie war Bürokauffrau und hatte vor achtzehn Monaten als Assistentin der Geschäftsführung für Allen Cross angefangen. Das hatte allerdings nur sechs Monate gedauert. Seither hatte sie keine neue Stellung mehr angenommen, und das wunderte ihn. Vielleicht kümmerte sich ihr Bruder um ihre Rechnungen.
    Sie lebte in Boston, war jedoch in Alabama geboren und aufgewachsen. Keine Geschwister – offiziell. Keine Eltern. Laut Unterlagen hatte sie den Großteil ihrer Kindheit in Pflegeheimen verbracht. Er runzelte die Stirn. Wenn sie Lattimers Halbschwester war, wieso hatte sich die staatliche Fürsorge um sie gekümmert, während er in Reichtum und Wohlstand herangewachsen war?
    Sie besaß eine Wohnung in einem anständigen Viertel von Boston und lebte allein. Sie hatte zwar Bekannte, aber offenbar keine engen Freunde oder Freundinnen. Nachdem sie den Job bei Cross gekündigt hatte, schien sie jeden Kontakt zu ihrem früheren Umfeld verloren zu haben.
    Er fuhr mit dem Finger den Umriss ihres Gesichts auf dem Foto nach. Sie war also eine Einzelgängerin und wahrscheinlich daran gewöhnt. In einem anderen Leben könnte sich Garrett vorstellen, ein Einsiedler zu sein, und wenn seine alles dominierende Familie es erlauben würde, wäre er wohl ein überzeugter Höhlenbewohner.
    Garrett rieb sich den Nacken und schaute zu Resnick. »Sie verheimlichen doch nichts Wesentliches, oder? Ist das wirklich alles? Ich hänge mich an Sarah Daniels und schnappe mir Lattimer, wenn es so weit ist.«
    »Im Großen und Ganzen ja. Nehmen Sie die Sache als bezahlten Urlaub – in Gegenwart einer hübschen Frau.«
    »Na schön, wann soll ich mich auf den Weg machen?«
    Resnick schaute ihn ein wenig kläglich an. »Wie wär’s mit gestern?«

3
    Das Paradies war die Hölle. Trotz der herrlichen Umgebung bestimmte nur ein Gefühl Sarah Daniels’ Tag: die Angst, entdeckt zu werden. Nach ihrer Ankunft auf der Insel hatte sie die ganze erste Woche in dem Strandhaus zugebracht, das sie angemietet hatte. An Schlaf war kaum zu denken gewesen.
    Marcus hatte schon immer darauf bestanden, sich um sie zu kümmern. Ihre Weigerung, Geld oder aufwendige Geschenke anzunehmen, hatte ihn oftmals frustriert. Auch sein Angebot, ihr ein Haus zu schenken, komplett mit Angestellten, die sich um all ihre Bedürfnisse kümmern würden, hatte sie abgelehnt. Er hatte für sie ein Bankkonto eingerichtet und in regelmäßigen Abständen Überweisungen getätigt, bis ein Riesenbetrag aufgelaufen war. Und sosehr sie sich auch dagegen gewehrt hatte, diese Reserven anzugreifen, so dankbar war sie ihm jetzt für seine Großzügigkeit.
    Das Geld würde sie einsetzen, um ihn zu schützen, so wie er sie beschützt hatte.
    Dämonen aus Vergangenheit und Gegenwart suchten sie in ihren Träumen heim, bis sie körperlich schließlich völlig am Ende war. Am achten Tag ihrer selbst gewählten Einsamkeit war sie in der Morgendämmerung aufgestanden und hatte
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