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Keiner flirtet so wie du

Keiner flirtet so wie du

Titel: Keiner flirtet so wie du
Autoren: Nicola Marsh
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wickelte sie sich in ein Handtuch und befestigte es zwischen ihren Brüsten.
    Hoffentlich nicht wieder so ein spätabendlicher Besuch der übereifrigen Sekretärin von Landry Records. Die Arbeit konnte bis morgen warten, vor allem, da sie in den letzten Tagen schon immer im Morgengrauen angefangen hatte.
    „Was ist denn so dringend, dass es nicht bis morgen warten …“
    Der Rest der Schimpftirade erstarb auf ihren Lippen, als sie die Tür öffnete und den Mann erblickte, mit dem sie am wenigsten gerechnet hätte.
    Luca sagte nichts. Das musste er auch nicht, denn während sein Blick von ihren Zehen zu ihrem Handtuch hinaufwanderte, sagte sein verführerisches Lächeln alles.
    Ihr wurde heiß und kalt zugleich.
    „Sehe nur ich die Ironie der Situation?“, fragte er schließlich.
    „Ich dachte, du wolltest anrufen.“
    „Das habe ich, aber du bist nie ans Telefon gegangen.“ Er trat über die Türschwelle. „Also dachte ich, ich schaue persönlich vorbei.“
    „Komm doch herein“, murmelte sie, schloss die Tür und lehnte sich dagegen, das Handtuch fest umklammert.
    „Du lässt mich rein, das ist immerhin ein Anfang.“
    „Luca, ich …“
    „Verzeih mir, dass ich mich letztes Mal wie ein Feigling benommen habe.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich hätte mich richtig verabschieden sollen.“
    Seufzend lockerte sie den Griff um ihr Handtuch. „Was gab es da noch zu sagen?“
    „Jede Menge.“ Er zögerte. „Ich bin den Weg des geringsten Widerstands gegangen, statt der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.“
    Verwirrt schwieg sie und versuchte, sich einen Reim darauf zu machen, warum er nur wenige Tage nach seinem sang- und klanglosen Abschied vor ihrer Tür stand.
    Die Wahrheit war, dass sie ihn liebte, und in ihrer letzten gemeinsamen Nacht hatte sie sich keine Mühe gegeben, das zu verbergen. Vielleicht hatte er es endlich begriffen. Aber was änderte das? Damit musste sie allein fertig werden.
    „Und die Wahrheit ist …“, begann er.
    „Hat es wirklich Sinn, darüber zu reden?“
    Der Schmerz, den sie in der vergangenen Woche erfolgreich unterdrückt hatte, explodierte erneut in ihrer Brust, ebenso tief und niederschmetternd wie am Tag seiner Abreise, und sie ballte die Hände zu Fäusten, um nicht davon überwältigt zu werden.
    Verzweifelt rang sie nach Luft, während sie die richtigen Worte suchte, um ihn zum Gehen zu bewegen, bevor sie noch mit der Wahrheit herausplatzte: dass sie sich nichts sehnlicher wünschte, als dass er blieb.
    „Charli, die Wahrheit ist …“
    „Die Wahrheit ist, dass ich dich liebe! Ich weiß es. Du weißt es. Was gibt es da noch groß zu reden?“, brach es aus ihr hervor, und sie spürte, dass ihr ganzer Körper bebte. „Aber keine Sorge, ich verstehe schon. Du bist hier, um dich zu entschuldigen, dass du dich nicht verabschiedet hast. Entschuldigung angenommen. Also, vergiss, was ich gesagt habe, und geh. Außerdem würde es sowieso nicht funktionieren …“
    Bevor sie zu Ende sprechen konnte, zog er sie in seine Arme und hielt sie so fest, dass sie kaum noch Luft bekam.
    Als sie endlich einatmete, erfüllte Lucas warmer männlicher Duft ihre Sinne.
    Sie hätte die ganze Nacht in seinen Armen liegen können, doch wozu? Zwischen ihnen war es aus und vorbei. Und wenn er glaubte, jedes Mal, wenn er in der Stadt war, einfach so hereinschneien zu können, hatte er sich getäuscht.
    Sie hatte sich damit abgefunden, ihm gelegentlich im Büro über den Weg zu laufen. Aber dass er bei ihr zu Hause aufkreuzte, um die Wunde jedes Mal aufs Neue aufzureißen, kam nicht infrage.
    Die Hände an seiner Brust, schob sie ihn sanft weg und entwand sich seiner Umarmung.
    „Sag das noch mal.“ Seine Augen glänzten verräterisch.
    „Was?“
    „Dass du mich liebst.“
    Verwundert schüttelte sie den Kopf. Warum wollte er, dass sie es wiederholte?
    So erschöpft, dass ihre Knie nachzugeben drohten, sagte sie: „Hör zu, Luca, ich weiß nicht, warum du hier bist, aber es gibt nichts, was du sagen musst. Wir hatten eine schöne Zeit, belassen wir es dabei.“
    „Das wäre schade.“ Er wandte sich ab und rieb sich den verspannten Nacken. „Verdammt, ich vermassle es schon wieder.“
    Als er ihr den Blick wieder zuwandte, erschrak sie über den gequälten Ausdruck in seinen Augen.
    „Als ich gegangen bin, ohne mich zu verabschieden, tat ich das aus Angst vor meinen Gefühlen. Ich habe nie gelernt, sie zu zeigen.“
    „Wegen Roy?“
    „Ja.“ Er ließ die Schultern
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