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Keiner flirtet so wie du

Keiner flirtet so wie du

Titel: Keiner flirtet so wie du
Autoren: Nicola Marsh
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anderes dahinter, das er ihr verschwieg. Seine steifen Schultern, die angespannten Nackenmuskeln, sein säuerliches Lächeln verrieten es.
    Das soeben verzehrte Essen rumorte in ihrem Bauch. Wenn Luca sie belog, würde sie ihn ebenfalls belügen. Hector war mehr für sie als nur ein Freund und ihr Boss. Er war derjenige, der ihr als Einziger eine Chance gegeben hatte, als sie auf der Straße lebte. Er hatte über ihr aufbrausendes Temperament, ihre Widerborstigkeit und ihr Misstrauen hinweggesehen und ihr sein Haus, sein Herz, sein Leben geöffnet. Er hatte ihr vertraut, und sie hatte ihn nie enttäuscht. Der Gedanke, dass er sie in dieser Angelegenheit hintergangen hatte …
    „Was ist los?“ Sofort war Luca neben ihr. Sein besorgter Blick rührte sie und bewies, dass mehr in ihm steckte als der geübte Charmeur. Doch sie konnte ihm nicht die Wahrheit sagen, deshalb platzte sie mit dem Erstbesten heraus, was ihr in den Sinn kam. „Magenverstimmung.“
    Sie rieb sich die Brust, und seine Augen wurden schmal, sein Blick misstrauisch, abschätzend, ungläubig.
    Luca wusste, wie man bluffte. Sein ganzes Leben tat er nichts anderes. „Kann ich irgendetwas tun?“
    „Nein, es geht schon.“ Ihre Unterlippe bebte überzeugend.
    Ohne zu überlegen, legte er eine Hand an ihre Wange und strich mit dem Daumen beruhigend über ihren Mund. „Bist du sicher?“
    Sie seufzte leise, und dieser kleine Anflug von Verletzlichkeit weckte bei ihm das Bedürfnis, sie in den Arm zu nehmen.
    Verrückt. Sonst war er nicht gerade der zärtliche Typ. Er stand auf harten, schnellen Sex. Sex ohne Fragen, Sex ohne unnötige Komplikationen. Gerade jetzt hätte er alles darum gegeben, genau die Art Sex mit der Frau zu haben, die ihn mit ihren großen grünen Augen so schuldbewusst ansah.
    Offenbar konnte man ihm seine Gedanken am Gesicht ablesen, denn sie rückte ein Stück von ihm ab.
    „Nicht so schlimm, ich werde es überleben. Also, versuchen wir es noch mal. Warum bist du hier?“
    „Das habe ich dir doch schon gesagt. Hector hat irgend so einen Idioten gefeuert, der die Firma einen Batzen Geld gekostet hat, und mich gebeten, bei dieser Tournee für ihn einzuspringen. Offenbar ist Storm Varth möglicherweise ein kleines Vermögen wert, wenn sein Comeback klappt, deshalb müssen die Bücher stimmen.“
    „Warum sollte er ausgerechnet dich bitten?“ Zu spät biss sie sich auf die Lippen, als er bei ihrer unverblümten Frage die Stirn runzelte.
    „Weil ich mich mit so etwas auskenne.“
    „Damit, wie man Empfangsdamen bezirzt?“
    „Damit, wie man Gewinne steigert und Auslagen gering hält.“
    Es gefiel ihm, wie ihre Augen sich vor Erstaunen weiteten. Sie hielt ihn für einen Luftikus, der um die Welt gondelte und wenig mehr tat, als am Strand in der Sonne zu braten.
    Wenn sie wüsste, was es hieß, ständig in der Öffentlichkeit zu stehen und so zu tun, als würde man all die Leute mögen, die sich einen Dreck um andere scherten, wenn es sie nicht in die Klatschspalten brachte, und nur für die gute Sache mit einem nichtssagenden It-Girl nach dem anderen auszugehen. Es war verdammt harte Arbeit, und allmählich hatte er die Nase voll davon.
    Seit Jahren schon sicherte er das Bestehen von Wohltätigkeitsorganisationen, vor allem Projekte für unterprivilegierte Kinder – ein Schicksal, das ihm selbst nur dank Hectors Großzügigkeit erspart geblieben war.
    Mit jedem Dollar, den er den Reichen abnahm, die es sich leisten konnten, mit jedem Dollar für die Kinder, die es nötig hatten, wurde die in der Vergangenheit aufgestaute Bitterkeit ein bisschen weniger. Vor ihm lag noch ein langer Weg.
    „Hast du Finanzwesen studiert?“
    „Wirtschaft und Marketing. Aus Interesse.“
    Vor allem interessierte ihn, wie er Unternehmen dafür gewinnen konnte, in die Projekte zu investieren, die ihm am Herzen lagen.
    Ihr aufmerksamer Blick durchbohrte ihn, doch er lehnte sich entspannt zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, wie jemand, der sich nicht um die Meinung anderer scherte. Normalerweise tat er das auch nicht, aber diese Frau hatte etwas an sich, etwas ganz Besonderes. Und irgendwie war es ihm plötzlich wichtig, dass sie ihn mochte.
    „Aus dir werde ich nicht schlau. Wer bist du? „
    Er zwinkerte ihr zu. „Mein Name ist Luca Petrelli, für dich Luca.“
    Ihr Mund entspannte sich zu einem Lächeln, bei dem Luca einen Stich in der Magengrube verspürte.
    Plötzlich stand sie auf. „Danke für das köstliche
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