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Keiner flirtet so wie du

Keiner flirtet so wie du

Titel: Keiner flirtet so wie du
Autoren: Nicola Marsh
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tief durchgeatmet hatte, legte sie eine Hand an seine Brust, um Zeit zu gewinnen.
    „Es wird nicht einfach von allein weggehen, wenn du es ignorierst“, sagte er.
    Ihre Handflächen brannten. „Vielleicht nicht, aber ich muss es versuchen.“ Seufzend tätschelte sie seine Brust und wandte sich widerstrebend ab, doch sie spürte, wie sich sein Blick in ihren Rücken bohrte, bis sie die Tür geschlossen hatte.
    Charli war kurz davor durchzudrehen.
    Seit einer halben Stunde verschanzte sie sich nun schon in ihrem Zimmer.
    Wenn sie keine zwei Nächte im selben Apartment wie Luca verbringen konnte, wie sollte sie dann den Rest der Woche überstehen? Storm hatte in den nächsten sieben Tagen diverse Auftritte in Victoria als Vorbereitung auf sein großes Konzert in Melbourne in vierzehn Tagen.
    Sie hatte seinen Tourneeplan gerade bis ins Kleinste durchorganisiert, als Storm überraschend verkündete, dass er seinen Sohn mitnehmen wollte. Ihrer Erfahrung nach waren Rockkonzerte kein geeigneter Ort für Kinder, aber wie es dem Stil von Landry Records entsprach, hatte sie den Tourneeplan abgeändert, damit das Kind in Storms Freizeit auf seine Kosten kam.
    Alles lief glatt, bis Hector Klaus feuerte und Luca seinen Platz einnahm. Soweit sie durch ein paar diskrete Erkundigungen wusste, konnte der Mann mit Geld umgehen. Bedauerlicherweise war zu befürchten, dass er mit ihr ebenso gut umgehen konnte.
    Sie lief in dem briefmarkengroßen Zimmer auf und ab, während sie verschiedene Szenarien durchspielte.
    Sie konnte Höflichkeit vortäuschen und versuchen, ihm so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Oder sie konnte Luca begegnen, wie sie bisher jeder Herausforderung in ihrem Leben begegnet war: unerschrocken, mit erhobenem Haupt und der Gewissheit, dass nichts sie erschüttern konnte.
    Außerdem, seit wann drückte sie sich vor Herausforderungen? Im Job stand sie tagtäglich vor neuen Aufgaben, angefangen bei aufgebrachten Fans, die keine VIP-Karten bekommen hatten, bis zu labilen Rockstars, deren Selbstbewusstsein sie aufpäppeln musste.
    Was also konnte ihr irgend so ein dreister, aber charmanter Playboy anhaben? Mit dem wurde sie mit geschlossenen Augen fertig. Genau da lag das Problem: Wenn sie die Augen schloss, konnte sie sich genau vorstellen, wie sie mit ihm fertig wurde, und das war alles andere als professionell.
    Wie konnte sie jemanden begehren, den sie am liebsten erwürgt hätte? Seit ihrer ersten Begegnung hatte er sie die ganze Zeit provoziert und gestichelt und aus dem Konzept gebracht. Und noch immer hatte sie keine Ahnung, warum er eigentlich hier war. Um seinem Großvater einen Gefallen zu tun, nachdem er dessen Existenz in den vergangenen Jahren praktisch nicht zur Kenntnis genommen hatte?
    Was wollte ein internationaler Playboy mit einem Aushilfsjob in der Musikindustrie?
    Es sei denn, sein Großvater will ihn zu seinem Nachfolger aufbauen.
    Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Ausgeschlossen .
    Hector war das Urgestein der Branche, fitte siebzig, und nichts deutete darauf hin, dass er abbaute. Er war klug und gewitzt, ein Unternehmer mit Köpfchen und Moral, der locker noch zehn weitere Jahre das Musikgeschäft in Australien bestimmen konnte. Doch als der Verdacht erst einmal Gestalt angenommen hatte, konnte sie ihn nicht mehr abschütteln.
    Luca Petrelli – ihr Boss? Dann würde sie schon lieber für ihren berühmten Schützling Storm Varth arbeiten, Australiens ältesten und schrulligsten Rockstar, der seine persönlichen Assistentinnen noch schneller wechselte als seine Freundinnen.
    Sie musste wissen, warum Luca wirklich hier war. Sofort.
    Sie riss ihre Zimmertür auf und marschierte ins Wohnzimmer, bereit zum Angriff. Doch der von ihm gedeckte Tisch nahm ihr den Wind aus den Segeln.
    Während sie in ihrem Zimmer schmollte, hatte er Delikatessen für ein Picknick eingekauft, und die überwältigende Auswahl an Käse, Aufschnitt und gegrilltem Gemüse ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Ihr Magen knurrte, als ihr das köstliche Aroma von türkischem Knoblauchbrot und Chili-Oliven entgegenschlug, und ihr wurde bewusst, wie lange es her war, seit sie etwas gegessen hatte. Acht Stunden. Nach dem Frühstück hatte sie Luca abgeholt – und alles andere vergessen.
    Unfähig, der Verlockung des Essens zu widerstehen, ließ sie sich gerade auf eines der Sofas sinken, als Luca aus seinem Zimmer trat. Und sein Anblick ließ ihr fast noch mehr das Wasser im Mund zusammenlaufen als die
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