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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung
Autoren: Meg Cabot
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gelingt es mir irgendwie, Cooper zu erzählen, dass die Ärztin uns empfohlen hat, dass wir, wenn wir uns Kinder wünschen, uns damit beeilen sollten … Und dass es wahrscheinlich nicht so einfach werden wird.
    Als ich fertig bin, scheint es, als würde er nicht verstehen.
    »Baby?«, sagt er und schüttelt den Kopf. »Wer hat etwas davon gesagt, dass wir ein Baby haben möchten?«
    Ich bin verwirrt. »Cooper. Möchtest du nicht eines Tages Kinder haben?«
    »Wir haben bereits Kinder«, erwidert er und deutet auf die Fischer Hall. »Wir haben ein ganzes Wohnheim voller Kinder. Ich brauche mich nur kurz umzudrehen, und schon saust du rüber, um einem von ihnen aus der Patsche zu helfen. Gavin, dieser Jamie, der einen, die nach India zurücksollte, dem anderen, der von seinem Vater gehasst wird, weil er schwul ist, ganz zu schweigen von einer kompletten Basketballmannschaft.«
    »Das sind die Kinder anderer Leute«, erinnere ich ihn.
    »Auf mich macht das nicht den Eindruck«, sagt er. »Wir sehen sie häufiger, als ihre Eltern sie sehen.«
    »Cooper«, sage ich. »Die meisten von ihnen sind Anfang zwanzig. Die gehen kaum noch als Kinder durch.«
    »Und warum muss ich dann immer bezahlen, wenn wir mit ihnen essen gehen?«
    »Cooper …«
    »Nehmen wir mal an, dass die Chancen nicht so schlecht stehen, wie du denkst, und dass du diese Operation oder was es auch ist, nicht brauchst«, sagt er jetzt ebenfalls ernst. »Nehmen wir also an, dass es irgendwie klappt, und du kriegst ein Kind. Wirst du dann aufhören, in der Fischer Hall zu arbeiten, um zu Hause zu bleiben und dich um das Kind zu kümmern?«
    Darüber habe ich nie nachgedacht. In meiner Vorstellung habe ich immer auf magische Weise drei Kinder, und sie sind fünf, sieben und zehn, erfreulich eigenständig und in hübsche dunkelblau karierte Schuluniformen gekleidet. »Na ja«, sage ich, »ich weiß nicht …«
    Aufhören zu arbeiten? Ich bin noch nicht einmal dazu gekommen, einen Blick in Lisas Hochzeitsmappe zu werfen. Sie ist der erste lustige Chef – abgesehen von Tom, der nicht zählt, weil er nie offiziell mein Vorgesetzter war –, den ich jemals hatte.
    Und was ist mit Sarah? Obwohl sie und Sebastian sich anscheinend wieder versöhnt haben, bin ich mir sicher, dass er immer noch nach Israel gehen will. Wer wird ihr in dieser Zeit das Händchen halten? Nicht dass ich sofort schwanger werden und Jack, Emily und Charlotte auf einen Schlag haben würde, aber trotzdem gibt es da noch jede Menge Sachen, die ich erledigen muss, und keine einzige davon sieht vor, dass ich mit einem schreienden Baby zu Hause sitze …
    »Weil«, sagt Cooper, »und das soll jetzt keine Beleidigung sein oder so, darum reg dich nicht auf, aber ich sehe dich nicht wirklich als den Typ, der zu Hause bei den Kindern bleibt. Und ich weiß, dass ich definitiv nicht der Typ bin, der zu Hause bei den Kindern bleibt. Ich liebe meinen Job … Das heißt, an den Tagen, an denen keiner versucht, einen von uns umzubringen.«
    »Die meisten Eltern können es sich nicht leisten, nicht mehr arbeiten zu gehen«, erkläre ich ihm. Mir wird bewusst, dass viele von Coopers Freunden noch keine Kinder haben, weil sie entweder inhaftiert oder berühmte Rockmusiker sind, darum ist es möglich, dass er solche Dinge nicht weiß. »Sie engagieren ein Kindermädchen oder suchen sich einen Kitaplatz. Aber ja, du hast recht, auch ich liebe meinen Job, und ich möchte mein Studium abschließen. Deshalb möchte ich auch nicht zu Hause bleiben, um die Kinder zu hüten.«
    »Na ja«, sagt er, »wenn keiner von uns sich die Zeit nehmen möchte, um zu Hause zu bleiben und die Kinder zu hüten, sieht es für mich so aus, als möchte keiner von uns jetzt schon ein Kind haben. Oder irre ich mich in diesem Punkt?«
    Ich versuche, das zu verdauen, aber es ist extrem schwer, da es den Anschein hat, als würde ich überall, wo ich hingehe, mit Bildern von Frauen in meinem Alter bombardiert, die Kinderwagen vor sich herschieben oder stolz ihren Schwangerschaftsbauch zeigen oder in einem Interview erklären, dass sie erst erfahren haben, was wahre Liebe ist, als sie ihrem »neugeborenen Kind zum ersten Mal in die Augen sahen«.
    »Aber wenn wir jetzt nicht versuchen, eins zu kriegen, kann es sein, dass wir nie eins haben werden. Und wünscht sich nicht jeder Kinder?«, frage ich. »Ist das nicht ein Urtrieb?«
    Noch während die Worte aus meinem Mund kommen, muss ich daran denken, was Lisa in unserem Büro sagte. Lisa
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