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Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 7 - Bluthunger (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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waren enorm. Aber genau wie Keeva schien Liekk von dem gebannt zu sein, was im hinteren Bereich des Zimmers vor sich ging, und hatte das Mädchen, das noch immer an seinem Hals hing, offensichtlich völlig vergessen.
    Liam McCullen hatte sich zwar durch das Eingreifen seiner Tochter aus dem Griff des Gestaltwandlers befreien können - aber nun hatte Gabriel ihn an den Haaren gepackt, den Kopf nach hinten gerissen und so die Kehle freigelegt. Das Messer, das der Halbdämon an die Haut seines Vaters presste, wirkte auch auf diese Entfernung extrem scharf.
    Theobald Truax wusste: er durfte keine Zeit verlieren, wenn Liam überleben sollte. Ohne eine weitere Sekunde zu zögern, sprang er in das Zimmer und stieß einen markerschütternden Schrei aus. Und noch während des Sprunges verwandelte er sich in die mächtigste seiner Gestalten: er wurde zum Werwolf!
     
     

    *
     
     

    Liekk-Baoth hörte den Schrei und riss den Kopf herum.
    Es überraschte ihn nicht weiter, seinen Bruder durch die Luft springen und mitten im Zimmer landen zu sehen, während dieser die Wolfstransformation durchführte. Schon als das junge Mädchen ihn von hinten angefallen hatte, war Liekk klar gewesen, dass Therak-Baoth - oder Theobald Truax, wie dieser sich als Mensch nannte - nicht weit entfernt sein würde. Gabriel hingegen zuckte vor Schreck zusammen und verlor für einen kurzen Moment die Kontrolle über die Situation.
    Dieser Moment genügte.
    Binnen Sekundenbruchteilen brach das Chaos im Zimmer aus. Gabriel machte eine blitzschnelle Handbewegung und sein Vater brach zusammen. Keeva, die Blut über die Brust und auf die Schultern ihres Vaters spritzen sah, stieß einen grässlichen Schrei aus, liess Liekks Hals los und stürzte in Richtung ihres Bruders.
    Liekk-Baoth hatte bei der schnell ausgeführten Bewegung nicht erkennen können, wo genau Gabriel seinen Vater verletzt hatte, es interessierte ihn jedoch auch nicht. Mochten die hier Anwesenden ruhig durch das Blut, dass jetzt reichlich floss, abgelenkt sein - er selbst hatte nur Augen für die kleine Kette, die Gabriel in seiner Hand trug. Der Junge hatte den Stein gefunden - sie hatten also, weshalb sie hergekommen waren.
    Noch während sein Bruder Therak sich auf den jungen Halbdämon stürzte, schnellte Liekk-Baoth nach vorne, griff nach Gabriels Handgelenk und zog den Möchtegerndämon in letzter Sekunde aus der Sprungbahn des Werwolfs. Der abtrünnige Dämon brüllte vor Zorn, als er ins Leere traf.
    Er wirbelte herum, um sich erneut auf sein Opfer zu stürzen … doch dann fiel sein Blick auf Keeva, die weinend neben ihrem blutenden Vater kniete. Liekk konnte direkt sehen, wie die Wut aus den Augen seines Bruders verschwand und dieser nur noch Augen für die beiden auf dem Boden kauernden Menschen hatte.
    Das war schon immer sein größter Fehler, dachte Liekk-Baoth. Therak war einfach zu weich, hatte viel zu viel Mitleid mit diesen erbärmlichen Kreaturen. Seine enorme körperliche Stärke nützte ihm nichts, weil sein Herz so schwach war.
    Liekk nutzte die Gunst der Stunde. Er vergewisserte sich, dass Gabriel noch immer die Kette umklammert hielt, stieß diesen unsanft in das Treppenhaus und folgte ihm unmittelbar. Ein letztes Mal wandte er sich um, um einen Blick zurück ins Zimmer zu werfen. Therak hatte sich bereits wieder in seine Menschenform zurückverwandelt und kümmerte sich nun um Keeva und ihren Vater.
    Liekk lächelte grimmig - doch unvermittelt verspürte er ein tiefes, neuartiges Gefühl bei dem Anblick der drei so verwundbaren Gestalten, die dort auf dem Boden kauerten und füreinander da waren. Die Kehle wurde ihm aus unerfindlichen Gründen eng - und eine entsetzliche Leere machte sich in ihm breit.
    Er schloss für einen Sekundenbruchteil die Augen und versuchte, diese unerwünschte Empfindung abzuschütteln. Es gelang ihm zumindest so weit, dass er sich abwenden und wieder auf Gabriel konzentrieren konnte. Der junge Mann wirkte noch immer desorientiert und starrte nur auf seine Hände, die voller Blut waren.
    „ Komm, wir müssen weg“, herrschte Liekk-Baoth ihn an - und war überrascht darüber, wie rau seine Stimme dabei klang. Er räusperte sich kurz. „Es sind sicherlich noch andere im Haus, die das Geschrei gehört haben“, sagte er dann. „Sie könnten jeden Augenblick hier sein.“
    Endlich kehrte Leben in das Gesicht des Halbdämons zurück. Keinen Moment zu früh, denn im gleichen Augenblick hörte Liekk-Baoth auch schon das Geräusch von
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