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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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einen Geist oder ein Monster oder etwas anderes in der Art würde werfen können – und entsprechend aufgeregt wanderten ihre Augen über die nächtliche Straße, während sie mit weiteren Lichterscheinungen rechnete.
    Es folgten keine mehr. Es blieb bei dem einzelnen Blitz.
    Sie wartete, während ihre Enttäuschung von Minute zu Minute zunahm. Als nach einer geraumen Weile noch immer nichts Übernatürliches geschehen war, machte das Hungergefühl in ihrem Magen wieder auf sich aufmerksam. Poppy seufzte und wollte sich gerade vom Fenster zurückziehen, als sie gegenüber eine Bewegung wahrnahm.
    Da, jetzt ging es los! Erneut presste sie sich so nahe an die Scheibe wie nur möglich. Tatsächlich, die Tür des alten Hauses öffnete sich, und heraus kam ... ein unglaublich durchschnittlich aussehender Mann in mittleren Jahren.
    Resigniert lehnte Poppy sich zurück. Es war zum Heulen, nie passierte irgendetwas Spannendes in ihrem Leben.
    Es schien ihr Schicksal zu sein, dass sie nur uninteressante Dinge erlebte oder sah. Andere Leute wussten immer die tollsten Geschichten zu erzählen, von teuflischen Ritualen und dämonischen Monstern, aber sie ... sie bekam höchstens mal ein paar blöde Hunde oder einen langweiligen Mann zu Gesicht ...

    *

    Der langweilige Mann folgte dem Signal, das ihm vom Lokalisierer am Halsband des Ghuls übermittelt wurde. Wie ein leuchtender Faden, der nur für Liekk-Baoth sichtbar war, zog sich die Spur des Zaubers durch die nächtlichen Straßen der Stadt.
    Er ging langsam, um nicht aufzufallen, doch er hätte genauso gut rennen können. Um diese Zeit war die Stadt wie ausgestorben, er begegnete nicht einem einzigen Menschen.
    Während er der Zauberspur folgte, überlegte er, ob er die Ghulmeute sinnvoll einsetzen konnte, um von seinem eigentlichen Vorhaben abzulenken.
    Sein Meister hatte ihm unmissverständlich eingeschärft, dass er auf keinen Fall das Augenmerk etwaiger Beobachter auf sein eigentliches Ziel lenken durfte. Der Plan des Erzdämons umfasste mehrere Schritte – und wenn irgend jemand sich zu schnell einmischte, dann war die Gefahr des Scheiterns viel zu hoch – und das Leben von Liekk-Baoth keinen Pfifferling mehr wert ...
    Eigentlich dürfte das Ghulrudel mittlerweile zu einer ansehnlichen Größe herangewachsen sein - und hätte auch schon längst eine gewisse Aufmerksamkeit erregen müssen. Der Erzdämon hatte jedoch über seine geheimen Quellen – welche auch immer das sein mochten – nichts dergleichen in Erfahrung bringen können. Das war ein weiterer Grund, warum Liekk-Baoth nun nach den Gulen suchte.
    Er verdränge die unangenehme Vorahnung, die ihn zu beunruhigen drohte, und konzentrierte sich wieder auf den Zauber. Die magische Spur führte ihn zu einem Friedhof, einem großen, offensichtlich sehr alten Friedhof, umgeben von einer hohen Mauer. Liekk-Baoth spielte kurz mit dem Gedanken, nach dem Eingangstor zu suchen, entschied sich jedoch dagegen. Das würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Bald würde das Morgengrauen einsetzen – und bis dahin wollte er längst in seinem Unterschlupf sein.
    Er sah sich kurz um. Als er niemanden entdecken konnte, schlüpfte er unter einen Busch, entkleidete sich und versteckte die Kleidungsstücke sorgfältig nahe der Mauer. Er würde sie erst später wieder brauchen, nachdem er die Ghule gefunden hatte. In Anbetracht des bestialischen Gestanks dieser Viecher war es einfach klüger, seinen einzigen Anzug hier zu deponieren, damit er nicht mit ihnen in Berührung kommen konnte.
    Sobald er nackt war, verwandelte er sich in seine tierische Gestalt – und ein paar Sekunden später kroch eine ausnehmend große, schwarze Spinne über die Mauer des Friedhofes. Auf der anderen Seite wechselte Liekk-Baoth erneut das Aussehen. Diesmal wählte er seine dämonische Form und seufzte zufrieden, als die Metamorphose abgeschlossen war. Ja, das war schon wesentlich angenehmer.
    Er streckte sich – und folgte mit schnellen Schritten weiter der silbrig glänzenden Spur, die sich irgendwo in der Mitte des Geländes verlor.

    *

    Theobald Truax schreckte aus dem Schlaf hoch.
    Für einen Sekundenbruchteil war er verwirrt – doch dann wusste er, was passiert war, und sein Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an.
    Jemand hatte das Ghulhalsband gefunden.
    Jetzt ging es also los.
    Er musste in den nächsten Wochen besonders aufmerksam die Zeitungen lesen, in der Hoffnung, dadurch Hinweise auf irgendwelche Spuren für dämonisches Wirken zu
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