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Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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keine Sicherheitsschlösser eingebaut waren, würde sie mit ihrem Spezialdietrich die Tür leicht knacken können. Doch selbst wenn sie dabei extrem vorsichtig vorging, so ließen sich Geräusche kaum verhindern - und die Sukkubus wäre unter Umständen vorzeitig gewarnt.
    Daher entschloss sie sich, zuerst eine andere Taktik auszuprobieren: sie würde einfach an die Tür klopfen und hoffen, die Dämonin so überraschen zu können. Schließlich würde das Höllenwesen wohl kaum damit rechnen, Besuch von einer Dämonenjägerin zu bekommen. Und wäre vielleicht entsprechend leichtsinnig.
    Keeva straffte sich, verdrängte die aufkeimende Nervosität, stellte sich direkt vor die Tür zum Versteck der Sukkubus - und klopfte.
    Nichts geschah.
    Sie lauschte, konnte aber nicht den leisesten Laut aus der Wohnung vernehmen.
    Etwas aus dem Konzept gebracht runzelte sie die Stirn, klopfte erneut - diesmal etwas fester – und stellte erstaunt fest, dass die Tür sich ein wenig öffnete. Sie war nur angelehnt gewesen! Verunsichert starrte Keeva auf den schwarzen Spalt vor sich. Noch immer war kein Ton zu hören – außer dem leisen Prasseln des Regens draußen auf der Straße – und so stieß sie zaghaft gegen das Türblatt. Die Tür schwang weiter auf und ein Schwall übler Luft kam ihr entgegen. Keeva konnte ein angewidertes Stöhnen gerade noch unterdrücken.
    Der Gang vor ihr war stockdunkel. Entweder versteckte sich die Dämonin dort irgendwo und wartete auf sie – sie konnte ihr Klopfen nicht überhört haben, davon war Keeva überzeugt – oder aber die Wohnung war tatsächlich leer. In jedem Fall musste sie jetzt da hinein und herausfinden, was los war.
    Sie zog die Phiole mit dem Nachtsichttrank aus ihrem Gürtel, öffnete sie und trank die leicht bittere Flüssigkeit mit einem Schluck aus. Dann wartete sie ein paar Sekunden, bis das Gebräu wirkte. Deutlich konnte sie nun den fleckigen Teppich und die leere Garderobe vor sich erkennen.
    Sie steckte das leere Fläschchen zurück in den Gürtel, rezitierte in Gedanken noch einmal den Bannzauber, den sie sich im Taxi auf der Fahrt hierher eingeprägt hatte, nahm ihre Handarmbrust, entsicherte sie und trat ein.

    *

    Langsam, Schritt für Schritt, ging Keeva in die Wohnung hinein. Sobald sie weit genug im Gang stand, drückte sie die Eingangstür wieder zurück in die ursprüngliche Position – falls die Dämonin tatsächlich nicht da sein sollte, so sollte sie beim Zurückkommen nicht gleich bemerken, dass jemand hier eingedrungen war.
    Leise und voll gespannter Aufmerksamkeit schlich Keeva weiter. Sie gelangte an eine weitere, ebenfalls nur angelehnte Tür, lauschte und stieß diese, nachdem sie auch hier keinen Ton vernommen hatte, genauso vorsichtig auf.
    Als sie – verstärkt durch den Trank – den Raum vor sich überblicken konnte, unterdrückte sie nur mühsam einen Aufschrei des Entsetzens. Das gesamte, recht weitläufige Zimmer war übersät mit dunklen Flecken, die von dem Blut der Opfer stammen mussten. Daher kam also dieser bestialische Gestank!
    Stofffetzen waren überall verteilt, wohl die Überreste der Kleidung, die die Sukkubus ihrer Beute vom Leib geschält hatte. Und sicherlich lagen dazwischen auch einige Stücke von der Haut der Opfer.
    Keeva konnte vereinzelt verstreute Schuhe erkennen, machte sich aber nicht die Mühe, diese zu zählen. Das konnte hinterher die Polizei übernehmen - jetzt galt ihre Aufmerksamkeit dem Aufspüren der Dämonin.
    Keeva war mittlerweile zu der Überzeugung gelangt, dass die Wohnung leer war – daher zuckte sie umso mehr zusammen, als plötzlich ein lautes Stöhnen zu hören war. Für einen kurzen Augenblick glaubte sie, dass sich jetzt ein Monster aus der Dunkelheit auf sie stürzen würde, doch nichts geschah.
    Mit wild pochendem Herzen versuchte sie schließlich, die Quelle des Geräusches zu orten. Nach wenigen Sekunden fand sie – auf dem Boden liegend und halb hinter einer Couch verborgen – einen bewusstlosen jungen Mann. Er sah schrecklich aus, vollkommen abgemagert und verdreckt, als hätte er tagelang weder etwas gegessen noch sich geduscht.
    Was wohl auch genau so gewesen ist, dachte Keeva. Denn höchstwahrscheinlich handelte es sich bei ihm um das erste willenlose Werkzeug der Sukkubus. Es war nämlich nicht der junge Mann vom Flohmarkt, das hatte Keeva sofort erkannt.
    Sie ergriff seine Schulter und schüttelte ihn, er stöhnte erneut auf, reagierte aber sonst nicht weiter. Offensichtlich war er am Ende
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