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Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell
Autoren: Chris P. Rolls
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um weitere Worte verlegen. So etwas passierte ihm höchst selten. Er war zwar kein echter Draufgänger oder Aufreißer, trotzdem fiel ihm sonst immer ein guter Spruch ein. Heute klappte es irgendwie nicht.
    „Wow, total toll!“, stieß er schließlich hervor und nickte zu dem Bild hin. „Ein echt perfekter Männerkörper. Hast du genial hingekriegt.“ Das Mädchen blickte ihn äußerst misstrauisch an und er beeilte sich hinzuzufügen: „Echt! Ich finde es total gut gelungen. Sehr plastisch. Man sieht alles, kann es fasst anfassen, so echt wirkt es.“  
    Noch immer ruhte ihr Blick abschätzend auf ihm, als ob sie sich fragte, ob er sie nur veralbern wollte. Oder als ob sie nicht recht fassen könnte, dass er mit ihr redete. Sie war gewiss nicht der Typ Mädchen, den jeder Junge sofort wahrnehmen würde. Andererseits ...
    „Hat dir dafür etwa jemand Modell gestanden oder malst du nach Fotovorlage?“, fragte Leandro neugierig nach, wagte es abermals sie genauer anzusehen.
    Nun, ein echtes Mauerblümchen war sie aber auch nicht. Nur eben keine auffällige Schönheit.
    Wie niedlich: Sie hat kleine Grübchen direkt neben ihrem schönen Mund und ein paar Sommersprossen auf der Nase. Mann, die Kleine ist ja echt total süß. Da würde ich auch gerne mal Modell stehen. Ganz privat natürlich.
    Verlegen wandte er den Blick von ihr ab, denn seine ungebührlichen Gedanken sandten heiße Schauer über seine Wirbelsäule. Und tiefer.
    Sie schien über seine Worte ein wenig nachdenken zu müssen und belustigt bemerkte er, dass sie bei dem Kompliment tatsächlich rot anlief.
    „Nein! Dafür hat mir keiner Modell stehen müssen“, gab sie zögernd zu, wirkte nun plötzlich recht verlegen, als sie sich umdrehte und ihren Pinsel auswusch, den sie noch immer in der Hand gehalten hatte. „Und ich brauche kein Foto dafür.“
    Der Geruch der frischen Farbe drang in Leandros Nase und er nutzte die Gelegenheit, um das Mädchen nochmal ungestraft eingehend zu mustern.
    „Dann scheinst du auf jeden Fall eine große Fantasie zu haben“, fuhr er bewundernd fort. „Klasse Leistung, einen solchen Körper nur aus der Vorstellung zu zeichnen, ohne jede Vorlage. Ich meine, das ist ja nicht selbstverständlich. Da muss man ja zumindest … anatomische Kenntnisse haben.“ Er stockte und lachte auf. „Also für ein Mädchen ist das schon toll.“
    Ruckartig drehte sie sich zu ihm um und starrte ihn mit gerunzelter Stirn an. Leandro schluckte, lächelte sie jedoch nur weiterhin freundlich an.
    „Also nicht, dass ich es dir nicht zutrauen würde ...“, ergänzte er unsicher und rang nach weiteren Worten.
    Er wollte nicht wie ein Macho erscheinen, der Mädchen nichts zutraute. Aber genau so hatten seine Worte wohl geklungen.
     
    Sie wirkte nunmehr eher irritiert, starrte ihn extrem misstrauisch und abweisend an.
    Vertrug sie etwa keine Komplimente? Oder war er ihr womöglich sogar unsympathisch? Aber verflixt nochmal, sie war echt total knuffig, absolut sein Typ. Er musste sie auf jeden Fall näher kennenlernen.
    Los frag sie schon, ermahnte er sich. So eine Gelegenheit bietet sich dir nicht jeden Tag. Das ist was anderes als diese aufdringlichen Mädchen bei den Konzerten, die dich offen ansabbern.  
    Leandro gab sich einen Ruck.
    „Äh, wie heißt du denn?“, fragte er ein wenig unbeholfen nach. Normalerweise war er Mädchen gegenüber nicht schüchtern. Er traf allerdings auch selten auf eines, welches ihn derart faszinierte, wie diese Malerin hier.
    Sie war etwas kleiner als er. Genau die richtige Größe, um sie gut zu küssen und im Arm zu halten, dachte er schmunzelnd, sah sich einen Moment lang tatsächlich schon mit ihr Händchen haltend spazieren gehen.
    Ein wenig schüchtern schien sie hingegen zu sein, denn sie musterte ihn noch immer eher ablehnend.
    „Ich bin auf jeden Fall Leandro“, stellte er sich daher erst einmal mutig vor und reichte ihr seine Hand. Beinahe automatisch ergriff sie diese und drückte sie erstaunlich fest.
    „Hen … ny“, antwortete sie zögernd und fügte hastiger hinzu: „So nennen mich meine Freunde. Henny.“
    „Hallo, Henny. Schön dich kennenzulernen“, meinte Leandro erfreut.
    Habe ich gerade richtig gehört? Also habe ich durchaus Chancen ihr Freund zu werden, wenn ich sie schon mit ihrem Kosenamen ansprechen darf? Prima, das lief doch gut. Vermutlich hieß sie eigentlich Henriette oder Hendrike. Aber Henny passte gut zu ihr.
    „Ist ein sehr schöner Name. So wie … du“,
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