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Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell
Autoren: Chris P. Rolls
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die Konsequenzen.
    Sie betraten das Café und Leandro wies sogleich auf einen freien Tisch weiter hinten.
    „Da ist noch Platz“, meinte er und ließ Hendriks Hand los. Dieser nickte und ging voraus, sah sich vorsichtshalber sichernd um. Es war sehr unwahrscheinlich, dass er hier jemandem begegnete, den er oder der ihn kannte, denn er stammte aus einem Vorort von Hamburg und kam nur nachmittags zu dem Kunstkurs her.
    Es war purer Zufall gewesen, dass Leandro genau dort seine Proben abhielt. Letzte Woche hatte er ihn dort das erste Mal gesehen und wäre fast vor Schreck gestorben. Leandro war mit den anderen Jungs seiner Band an ihm vorbeigegangen, natürlich ohne ihn zu bemerken.
    Zum Glück auch nicht den sehnsüchtigen Blick, den Hendrik ihm zugeworfen hatte. So nahe war er ihm noch nie zuvor gekommen. Ansonsten kannte er ihn ja nur von seinen Auftritten mit der Band und ihrer Internetseite.
    Leandro trat neben ihn, als sie den Tisch erreicht hatten.
    „Soll ich dir die Jacke abnehmen?“, fragte er höflich nach, gerade als sich Hendrik hinsetzen wollte. Dieser verhielt augenblicklich in der Bewegung. Sekundenlang schaute er ihn verblüfft an und zog rasch seine Jacke aus. Leandro half ihm, sie von den Schultern zu streifen und hängte sie zusammen mit seiner Tasche an die Garderobe.
    Scheinbar ist Leandro echt bestrebt, einen auf Kavalier zu machen, dachte Hendrik ein wenig belustigt. Er hat ja auch einen adeligen Namen. Vielleicht deshalb? Ist er so erzogen worden?
    Lächelnd nahm Leandro ihm gegenüber Platz und Hendrik fühlte seinen prüfenden Blick auf sich ruhen. Prompt wünschte er sich seine Jacke oder wenigstens sein Malerhemd zurück, um seine viel zu flache Brust besser verdecken zu können. In diesem Jeanshemd würde Leandro doch sofort sehen, dass er rein gar keine weiblichen Rundungen hatte.
    Ihm wurde heiß und kalt bei dem Gedanken, was Leandro wohl tun würde, wenn er erkannte, dass Henny nur ein Junge, kein süßes Mädchen mit lockigen Haaren war. Im besten Fall schrie er ihn nur an, beschimpfte ihn als Schwuchtel, das kannte er immerhin schon zu Genüge. Schlimmstenfalls schlug er ihn auch zusammen. Auch darin hatte Hendrik schon seine Erfahrungen gemacht. Seither war er vorsichtiger mit anderen Jungs geworden, offenbarte sein Geheimnis nur wenigen.
    Leandro jedoch lächelte weiterhin. Sein Blick schien hauptsächlich an Hendriks Augen zu hängen. Schließlich löste er sich leise seufzend, sandte mit diesem kaum hörbaren, bedauernden Geräusch feurige Glutwellen durch Hendriks Körper. Dessen Hände zitterten kaum merklich und er griff automatisch nach der Karte, die ihm Leandro zuschob.
    „Was möchtest du denn haben, Henny?“, erkundigte dieser sich fürsorglich. „Einen Cappuccino oder noch was anderes? Vielleicht ein Stück Kuchen dazu? Ich lade dich natürlich ein, also such dir was aus.“ Hendrik schüttelte den Kopf, um sich ganz auf Leandros Worte zu konzentrieren und nicht auf das furchtbare Flattern in seinem Magen und das Beben seines Körpers.
    Der zieht hier echt das volle Flirtprogramm mit mir durch, mit allem Drum und Dran. Das ist so ein geiles Feeling.
    „Kakao ist ganz okay“, brachte Hendrik hervor und beglückwünschte sich dazu, dass seine Stimme deutlich heller und extrem mädchenhaft klang. Auf diese Weise nahm Leandro ihm das Mädchen vielleicht sogar wirklich ab.
    Mann, ihm war viel zu heiß. Wenn ihn Leandro auf diese Weise ansah, schien seine ganze Wirbelsäule zu kribbeln und sein Unterleib zuckte verdächtig.
    „Keinen Kuchen?“, fragte Leandro offenbar enttäuscht nach. „Wie wäre es mit einem leckeren Stück Erdbeertorte? Magst du so etwas nicht?“
    „Klar“, rutschte es Hendrik viel zu hastig heraus. „Ist okay, ja.“
    Ihm war alles egal, wenn er nur hier mit Leandro sitzen durfte, dessen wundervolle Blicke genießen, sich der Illusion hingeben durfte, dieser irre tolle Junge wäre an ihm interessiert. Von so etwas hatte er immer geträumt.
    Verdammt, warum nur bin ich kein Mädchen?
    Verstohlen sog er die Luft ein, um sein Herz endlich zu beruhigen und auch, um einen Hauch von Leandros Geruch zu erhaschen.
    Der Typ duftete irre gut. Nach diesem dunklen Duschgel aus der Werbung. Hendrik kannte den Duft, sein älterer Bruder Hannes benutzte das gleiche. Er hatte sich daran auch ab und an heimlich bedient, wenn seines leer gewesen war.
    Scheiße, nun würde er immer an Leandros warmen Händedruck und sein Lächeln denken müssen, wenn er ins
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