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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück
Autoren: C.J. Cherryh
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habe alles verbreitet, was ich wusste, und noch einiges erfunden. Aber ich vertraue darauf, dass Sie sich an unsere Übereinkunft halten werden.«
    »Bezüglich was, Käpt‘n?«
»Risikozuschlag für militärische Fracht.«
    Sie überlegte einen Moment lang, stellte sich die Frage, dachte er.
    »Ich habe die Siegel nicht gebrochen«, sagte er, »aber sie haben es getan. Und sie wussten, dass ich ihnen untergeschoben war. Ich habe mich dabei nicht wohl gefühlt.«
    »Nein; ich würde auch nicht wagen, das zu behaupten.« Sie drehte einige Papiere auf ihrem Schreibtisch um. »Gutscheine für die Ihnen zustehende Zahlung. Unter diesen Umständen keine Docksgebühr auf Venture. Wir wollen es als Lebenserhaltungsfracht behandeln.«
    Mallory hatte, überlegte er, einen gewissen Sinn für Humor. Er würde aus dieser Sache herauskommen. Einen verrückten Augenblick lang war er versucht, Mallory aus schierer Dankbarkeit zu mögen. »Käpt‘n, « sagte er. Danke blieb ihm in der Kehle stecken.
    »Ihr Schiff ist eine interessante Sache.« Sie ließ die Papiere nicht los, und mit einem plötzlichen Gefühl der Kälte tat er es dafür, verfluchte sich für den Augenblick des Vertrauens. »Alles unter Verschluss - Papiere unklaren Ursprungs - Unterstützung von einem der bedeutenderen Namen der Union. Wissen Sie, Käpt‘n, es gab eine Zeit, da habe ich mir sogar Gedanken über die Dublin gemacht... weil sie sich in Ihre Gesellschaft begab.«
    »Das lassen wir uns nicht gefallen«, sagte ein Offizier von der Dublin.
    »Oh, ich bin überzeugt worden, dass es anders ist. Unsere Verbündeten jenseits der Grenze bürgen für Sie. Aber Sie haben merkwürdige Teilhaber. Sagen Sie mir, Käpt‘n Reilly, welches Motiv hat Sie bewogen, einem Überschüssler in diesem Umfang Kredit zu gewähren?«
    »Private Angelegenheiten.«
»Daran zweifle ich nicht.« Sie streckte Sandor die Papiere ein zweites mal hin. Er nahm sie mit kalt gewordenen Fingern entgegen. Er wollte sich setzen. Der Raum erwies sich als gleichzeitig heiß und kalt und durch Geräusche seltsam verzerrt. »Ihre Papiere, Käpt‘n - sind geändert worden. Ist Ihnen das bekannt?«
    Er blinzelte... betastete die Tischkante mit den Fingerspitzen, gab sich Mühe, seinen Verstand zusammenzuraffen. »Das stimmt nicht.«
    »Und Sie haben Gold unter einigen Platten.«
»Ein privater Vorrat. Mein Eigentum. Ich erwarte, dass es noch da ist, wenn ich an Bord gehe.«
    Mallory betrachtete ihn nachdenklich. »Natürlich.«
»Wenn Sie auf Pell eine derart sorgfältige Durchsuchung gemacht haben... «
»Wir haben uns nur gefragt... «
»Es ist von der Dublin finanziert«, sagte Allison hinter ihm.
    »Die Papiere besagen das auch.
Wir stehen für alle Schulden gerade.«
    Er wandte sich langsam zu den Dublinern um - sah Currans schwitzendes, bleiches Gesicht, das gerötete von Allison, Deirdre und Neill verschwommen dahinter. Der ganze Rest des Raumes verschwamm. Sie hatten jetzt alles, dachte er. Die Schlüssel und die Ausrede. Er zuckte leicht die Achseln und drehte sich wieder zu Mallory um. »Die Papiere sind entsprechend aufgesetzt.«
    »Auch das ist mir bekannt. Solange die Dublin dafür gerade steht.«
    »Keine Frage«, sagte der Reilly.
    Sandor steckte den Gutschein in die Tasche, entdeckte dabei, dass ihn so ziemlich alle Kräfte verließen, die er bis dahin aufgebracht hatte. Er konnte es zurück zur Lucy schaffen, überlegte er, wenn er so weit kam. Er wollte nur noch nach Hause - egal, wie lange es dauerte.
    »Wollen Sie mir die obengenannten Papiere zeigen, Käpt‘n?« Er griff nach der Tasche der über seiner linken Schulter hängenden Jacke, fummelte den Packen heraus und reichte ihn Mallory.
    »Sie sind gefälscht«, sagte sie, während sie sie durchblätterte. »Pell hat es herausgefunden.
    Die Papieranalyse ergab es. Trotzdem eine gute Arbeit. Aber bei solchen Sachen wird man zu Erkennungsmarken wechseln, und das wird eine Menge Papiere-Händler aus dem Markt werfen. Manche Kauffahrer heulen bei dieser Aussicht auf; aber schließlich haben auch einige Grund dazu, nicht wahr? Sie sollten Ihren Anspruch wirklich regeln.«
    Sie gab sie ihm zurück. Er nahm sie, blind für alles andere. »Das wäre es dann«, sagte sie. »Die Dublin bürgt für Sie. Und die Union bürgt natürlich für die Dublin. Also stellen wir keine weiteren Fragen.«
    »Kann ich gehen?«
    Sie nickte, die dunklen Augen voller vager Vermutungen.
    Sandor machte ein ausdrucksloses Gesicht, drehte sich um und
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