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Katie und der Dom

Katie und der Dom

Titel: Katie und der Dom
Autoren: Selena Kitt , Steffen Schulze
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während sein verärgerter Gesichtsausdruck echter Verblüffung wich.
    „Du musst verdammt nochmal aufpassen!“, brüllte Liam, und Katie wich erschrocken ein Stück von ihm zurück, während er seine Aufmerksamkeit ganz auf seinen Bruder richtete. „Jede Minute, jede Sekunde und bei jedem verdammten Atemzug!“ Mit zusammengepresstem Kiefer drehte sich Liam wieder zu Katie um und löste ihre Handgelenkfesseln behutsam mit seinen riesigen Händen. Als er den ängstlichen Gesichtsausdruck in ihren Augen sah, ging er noch sanfter mit ihr um.
    „Ich hab dir doch gesagt, dass du noch nicht soweit bist!“ Liams Worte waren an seinen Bruder gerichtet, aber in ihr hallten sie noch lange wie der Ton einer heftig angeschlagenen Stimmgabel nach.
    Patrick stand jetzt völlig betreten und blinzelnd da und hatte darüber ganz seine Gerte vergessen, die ihm unbemerkt aus der Hand auf den Boden geglitten war. „Ein Anfängerfehler?“, flüsterte er mit schmerzlich verzogenem Gesichtsausdruck, während er zusah, wie sein Bruder Katie aus ihren Fesseln befreite und ihr Körper in sich zusammen sank. Liam wiegte sie sanft an seiner Brust.
    „Nicht für sie!“, schnauzte Liam zurück. Als er seine Aufmerksamkeit wieder auf Katie richtete, wurde seine Stimme wieder sanfter. „Wie heißt du?“
    „K-K-Katie…“, stammelte sie. Sie zitterte jetzt völlig unkontrolliert am ganzen Körper, doch sie hatte keine Ahnung, wieso. Gern hätte sie ihm berichtet, was genau geschehen war, und dass alles nur ein großer Fehler – ihr Fehler – gewesen war, aber statt Worten brachte sie vom vielen Weinen nur ein paar klägliche Krächzer hervor.
    „Wir werden dich jetzt wieder anziehen, Katie, in Ordnung?“ Liam streichelte mit einer Hand ihr Haar, während er mit der anderen Hand hinter sie fasste, um ihre Fußfesseln zu lösen. Sie klammerte sich an ihn. Er war so stark wie ein Baumstamm, fühlte sich aber wesentlich geschmeidiger und wärmer an. Schließlich befreite er ihr zweites Bein aus der Fußfessel und zog sie vollständig in seine Arme.
    „Patrick, reich mir die Decke da rüber!“ In der Ecke lag eine schwarze Decke, die vermutlich für die sensorische Deprivation vorgesehen war – Katie hatte in ihren Büchern schon viel darüber gelesen. Die Decke war weich. Liam legte sie ihr um die Schultern und versuchte dann, Katie behutsam aufzurichten, aber ihre Beine fühlten sich weich wie Pudding an und versagten ihr völlig den Dienst. Also legte er einen seinen anderen Arm unter ihre Knie, hob sie vorsichtig hoch und trug sie dann mühelos wie ein kleines Baby zu dem großen Bett in der Ecke. Scheinbar war sie für ihn so leicht wie eine Feder.
    „Patrick, geh und hol ihr ein Glas Milch!“, herrschte er seinen Bruder von der Bettkante aus an. Katie bekam nur noch bruchstückhaft mit, was mit ihr und um sie herum geschah. Ihr Gehirn war offenbar in eine Art Zeitlupenmodus gefallen und hinkte den Ereignissen in ihrer Umgebung immer ein gutes Stück hinterher.
    „Milch?“
    „Ja, und zwar dalli!“, knurrte Liam und wies seinen Bruder mit einer nachdrücklichen Geste aus dem Raum. Patrick gehorchte und sah dabei aus wie ein unartiges Hündchen, das sich aus Angst vor seinem Herrchen mit eingekniffenem Schwanz davon schlich. Trotz seiner professionell wirkenden Aufmachung in Lederhosen und Schlangenlederstiefeln nebst nacktem Oberkörper wirkte er plötzlich auf Katie wie ein kleiner Junge, der versuchte, sich mit den Sachen seines Vaters, die ihm noch einige Nummern zu groß waren, als Erwachsener zu verkleiden.
    „Tut mir leid“, sagte Liam zu ihr, stieß einen tiefen Seufzer aus und wickelte die Decke noch etwas fester um Katie. „Dein erstes Mal?“
    Katie nickte bloß an seiner Brust. Sie wollte ihre Augen nicht öffnen und weder ihn noch irgendetwas anderes ansehen. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sie sich einfach in Luft auflösen oder endlich aus diesem verrückten Traum aufwachen würde.
    „Wie hat er dich gefunden?“ Seine Hand strich sanft über ihr dunkles Haar und glättete es auf ihrem Rücken. Es fühlte sich unglaublich gut und beruhigend an. Sie spürte, wie das Zittern langsam nachließ.
    „Ich hab... im Internet... auf seine Anzeige geantwortet“, gab sie flüsternd zu.
    „Dieser Scheißkerl!“ Erneut presse er seinen Kiefer zusammen. Sie konnte es spüren. Auch seine Arme hatten sich für einen Moment fester um sie zusammengezogen. „Na endlich!“
    Als Katie ihre Augen öffnete,
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