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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis
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wird, könnte sie noch Jahre am Broadway laufen. Erzähl mir nicht, dass du dann deinen Platz im Ensemble einfach sausen lassen würdest. So eine tolle Chance hattest du noch nie.«
    Jill wünschte sich auch, dass The Mask ein Riesenerfolg würde, sie glaubte fest daran, und bis vor kurzem hatte sie nur für ihre Karriere gelebt, aber nun dachte sie fassungslos: Ja, ich würde gehen, wenn ich nur dich nicht verliere. Sie blieb stumm.
    10

    Auch Hal schwieg.
    »Soll das heißen, dass du mich nicht heiraten willst?«, brachte sie schließlich hervor.
    »Nein. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich denke, wir sollten es ein wenig langsamer angehen lassen.
    Ich glaube, es wäre das Beste, wenn ich für eine Weile nach Hause fahre und mir alles gründlich durch den Kopf gehen lasse.«
    Jill schnappte nach Luft, als habe er ihr einen tödlichen Schlag versetzt. Sie wurde sich plötzlich ihrer zitternden Glieder und einer schrecklichen Übelkeit bewusst - sie fühlte sich als müsste sie sich gleich übergeben. Sie wandte sich ihm zu, und während sie auf sein vollkommenes Profil starrte, spürte sie einen unvorstellbaren Schmerz, ein schweres, schreckliches Gewicht in der Brust. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Gute Nacht, Mäuschen . Eine tiefe Männerstimme.
    Daddy, Seine Lippen streiften ihr Haar. Seine Hand strich durch ihren fransigen Pony. Schlaf schön. Wir sind bald wieder da. Bevor du aufwachst .
    Sie sah schattenhaft sein liebevolles Lächeln.
    Gute Nacht, mein Schatz . Eine Frauenstimme, weich und zärtlich, die schlanke, anmutige Silhouette ihrer Mutter in der Tür ihres weiß und rosa eingerichteten Kinderzimmers.
    Die Tür schloss sich.
    Dunkelheit.
    11

    Stille.
    Grauen. Allein sein - für immer.
    Weil sie nie wiedergekommen waren.
    »Jill!«, schrie Hal.
    Jill zwang ihren Blick auf die Straße. Zu ihrem Entsetzen raste eine riesige Pinie heran, während der Wagen darauf zu schoss. Jill riss das Lenkrad herum, wohl wissend, dass es schon zu spät war...
    Nichts im Leben hätte sie auf den Moment des Aufpralls vorbereiten können. Ihr Herz blieb stehen.
    Jills ganzer Körper wurde gleichzeitig gegen den Sicherheitsgurt und den Airbag geschleudert. Das Auto, eine riesige Masse aus Stahl und Fiberglas, dröhnte, kreischte und schien bei dem frontalen Zusammenstoß regelrecht zu explodieren. Überall flogen Glassplitter umher. Sie prasselten auf Jills Haar, ihre nackten Arme, ihre Oberschenkel.
    Und dann herrschte absolute Stille, absolutes Schweigen. Bis auf Jills donnernden Herzschlag.
    Sie kam zu sich, langsam und voll Entsetzen. Ihr Herz hämmerte schmerzhaft in ihrer Brust. Jills ganzer Körper fühlte sich an, als sei er in zwei Teile zerbrochen worden, zerschmettert und zerquetscht.
    Sie konnte sich nicht bewegen, sie konnte nicht atmen. Der Schock löschte jeden Gedanken aus.
    Ein Unfall ...
    Und dann fühlte sie etwas an ihrem Gesicht herabrinnen, ihre Lungen füllten sich mir Luft, und 12

    sie öffnete langsam die Augen. Sie musste das Rinnsal nicht sehen oder schmecken, um zu wissen, dass es Blut war - ihr Blut.
    Sie atmete, sie lebte, sie waren gegen einen Baum gefahren - oh Gott .
    Jill riss die Augen auf und sah die zersplitterte Windschutzscheibe. Ihre Seite des Wagens hatte sich richtiggehend um den Baum gewickelt; Hals Seite war wie ein Akkordeon zusammengequetscht.
    Hal.
    Jill stöhnte und versuchte, den Gurt loszumachen, konnte aber wegen des Airbags nichts sehen. Sie drückte ihn beiseite, um nach Hal zu schauen. Blut und Schweiß und ihr viel zu langer Pony raubten ihr die Sicht. »Hal?«
    Sie kämpfte mit dem Airbag und ihren Strähnen.
    Dann erstarrte Jill. Auch Hal war hinter einem Airbag eingeklemmt. Aber sein Kopf hing leblos zur Seite, seine Augen waren geschlossen.
    »Hal!«, kreischte Jill.
    Sie drehte sich um und warf sich gegen die Tür, bis sie irgendwie den Griff zu fassen bekam und die Tür aufging. Jill kam schwankend auf die Beine, der Kopf tat ihr weh, und sie konnte kaum atmen. Sie wankte und stolperte auf dem unebenen Untergrund aus Steinen, Zweigen und Matsch um das Heck des Wagens herum. Vor der Beifahrertür blieb sie wie erstarrt stehen. Blut schoss aus seinem Hals, wo ein 13

    großer Splitter der Windschutzscheibe sich offenbar in seine Kehle gebohrt hatte.
    »Nein!« Jill zog heftig an seiner Tür, und sie flog auf. Panisch tastete sie nach dem Verschluss des Sicherheitsgurtes und öffnete ihn.
    Jill legte die Arme um Hal und zerrte ihn aus dem Wrack. Das Blut
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