Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
kümmern.«
    Plötzlich fühlte Jill sich wieder als krasse Außenseiterin - selbst bei Alex. Aber das war sie ja auch, nicht wahr? Sie rang sich ein Lächeln ab. »Kein Problem. Ich muss sowieso ein bisschen nachdenken, und dazu habe ich im Zug reichlich Gelegenheit.«
    Abrupt marschierte sie los, auf den Landrover zu, und ließ ihn stehen.
    Aber sie kam nur einen Schritt weit. Alex ergriff ihren Arm und hielt sie fest. »Worüber musst du nachdenken, Jill?«, fragte er sehr gelassen, und seine Augen bohrten sich in ihre.
    Jill starrte zurück. Wagte sie es, ihm die Wahrheit zu sagen? Wie konnte sie das nicht tun? Es stand so 754

    viel auf dem Spiel! Sie fuhr sich über die Lippen und wählte ihre Worte sorgfältig - aber sie war doch nicht ganz so mutig und aufrichtig. »Ich schätze, ich muss mir langsam überlegen, wie ich wieder nach Hause komme und da ein Engagement finde«, sagte sie langsam. Obwohl alles, worüber sie nachdenken musste, ihre Zukunft war, und Alex.
    Seine Züge spannten sich. »Und was wird aus uns?«
    Jill hielt die Luft an. »Ich wusste gar nicht, dass es ein >Uns< gibt«, sagte sie schließlich.
    Er rollte nur mit den Augen. Aber das war nicht komisch. »Wenn das zwischen uns kein >Uns< ist, dann weiß ich auch nicht.«
    Ihr Herz begann zu rasen. Das bedeutete, dass auch er an eine Beziehung dachte. Aber Jill hatte solche Angst davor. »Vielleicht sollten wir beide nachdenken, und zwar gründlich, Alex.«
    »Warum bist du denn so zaghaft? Du redest doch auch sonst nicht um den heißen Brei herum.«
    Jill zögerte. »Also gut. Ich mag dich. Das gebe ich zu. Vielleicht sogar sehr. Aber, du meine Güte, schau dir doch nur an, was alles passiert ist - und das wird immer zwischen uns stehen.«
    »Warum?« Er sah sie fragend an.
    Jill konnte nur zurückstarren, und dann musste sie leise lächeln. »Du bist doch sonst so clever, Alex.
    755

    Meinst du nicht, dass ein Fundament aus Lügen nicht die stabilste Grundlage für eine Beziehung ist?«
    »Ich glaube eher, dass uns das einander noch näher bringen kann, wenn du das auch willst.«
    Jill erstarrte. Ein langer Augenblick verstrich. »Ich habe Angst«, sagte sie schließlich. »Ich will nicht schon wieder so verletzt werden.« »Vielleicht habe ich ja auch Angst. Vielleicht habe ich noch nie so etwas für jemanden empfunden und bin nicht sicher, was ich tun soll, wann oder wie.«
    Jill lächelte.
    Er lächelte zurück. »Weißt du, da du schließlich eine große Romantikerin bist, kannst du es ja einfach so betrachten, dass Kate uns zusammengeführt hat.«
    Jills Lächeln erlosch.
    »Es scheint wirklich so, als hätte sie uns irgendwie zusammengebracht«, sagte Alex. Und errötete.
    Jill konnte ihn in einem solchen Augenblick nicht mit seiner eigenen romantischen Ader aufziehen.
    Aber es stimmte, ihre Suche nach ihrer Urgroßmutter hatte sie zu Alex geführt. »Vielleicht können wir nach all der Zeit einen schrecklichen, zerstörerischen Teufelskreis von Collinsworth-Männern beenden, die sich in Frauen verlieben, die sie nicht haben können«, scherzte sie kläglich.
    Sein Blick traf sie wie eine Keule. »Ich will nicht, dass du nach New York zurückkehrst, Jill.«
    Jill rang nach Luft. »Ich will auch nicht zurück.«
    756

    Sie sahen sich lange in die Augen.
    Er rührte sich als Erster, lächelte ein wenig, dann ein wenig mehr, und dann strich er kurz über ihre Wange. »Soweit ich weiß, hast du noch zwei Monate in Barrows’ Wohnung, bis er zurückkommt.«
    »Stimmt.« Sie wusste, worauf er hinauswollte.
    Zwei Monate waren reichlich Zeit, sich eine neue Wohnung zu suchen. »Aber ich bin völlig pleite, schon vergessen?«
    Und Alex fing aus tiefstem Herzen an zu lachen.
    »Was ist denn so komisch?«
    Er lachte, bis ihm Tränen in die Augen träten. »Der Treuhandfonds«, sagte er. »Ich sag’s dir nur ungern; Jill, aber du bist neuerdings eine reiche Erbin.«
    Jill starrte ihn an. Und langsam brach sich ein Lächeln Bahn. »Du meine Güte, dass ich den Tag noch erleben darf, an dem ich meine Miete im Voraus bezahlen kann.« Langsam dämmerte ihr, was ihre neue finanzielle Unabhängigkeit bedeuten konnte.
    »Oh Gott, ich könnte mir sogar eine Wohnung kaufen.«
    Er lachte wieder, warm und herzlich, und legte den Arm um sie.
    »Allerdings. Aber ich finde, damit solltest du noch warten.« Er sah ihr tief in die Augen. »Abwarten, was wird. Mit uns.«
    757

    Uns. Es gefiel ihr, wie er das sagte, wie das aus seinem Munde klang. »Okay. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher