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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Offiziere der Drachenreiter-Samurai noch die Hofdamen, Höflinge und Beamten, die den riesigen Palast von Drakor bevölkerten. Seit er Kaiser war, war Katagi unantastbar, und es war jedem im engeren Umkreis des Kaisers nur allzu bewusst, dass es schlimmere Qualen zu erleiden gab als eine stinkende Zaubermedizin, die den Herrscher vor den Einflüssen feindlicher Magie schützen sollte.
    Jener Magier, der ihm die Zaubermedizin zusammengestellt hatte, war kurz darauf von einem kaiserlichen Assassinen umgebracht worden. Katagi war eben jemand, der sich um jeden Preis absichern wollte.
    „Ich werde es versuchen“, versprach Ubranos. „Aber ich habe nur die Präsenz von Prinz Rajins Sohn spüren können – nicht die von Rajin selbst.“
    „Aber sie muss zu spüren sein!“, sagte Katagi erregt. „Uns ist kein Schiff begegnet, und wir haben Kundschafter-Drachen in alle Richtungen entsandt. Es ist nahezu ausgeschlossen, dass Rajin die Insel auf dem Seeweg verlassen hat!“
    „Dass hätte ich in diesem Fall auch in dem schwachen Geist des Mädchens erkannt“, stellte Ubranos klar. „Sie steht dem Prinzen nahe, wie ich spüre, auch wenn sie nicht wusste, wer er ist und ihn mit einem barbarischen Namen benennt - Bjonn Dunkelhaar …“
    „Nach Art der Seemannen eben“, lautete Tarejos Kommentar. „Wie wär’s, wenn Ihr Euch einfach etwas umseht, Meister Ubranos? Möglicherweise stoßt ihr auf eine Spur. Ansonsten müssen wir wohl auch den anderen Siedlungen dieser Insel einen Besuch abstatten.“
    „Es gibt keine weiteren größeren Siedlungen, nur ein paar vereinzelte Höfe an der südlichen Küste“, sagte der Magier. Auch das hatte er offenbar aus den Gedanken der Gefangenen gesogen. Er blickte ruckartig auf und sah sofort zur Seite, um den Kaiser mit seinen vollkommen von jadegrünem Schein erfüllten Augen nicht direkt anzublicken. „Allerdings gibt es ein Heiligtum im Landesinneren, das regelmäßig besucht wird.“
    „Ein Heiligtum?“, wiederholte Katagi stirnrunzelnd.
    „Und in den Gedanken der jungen Frau fand ich einen vagen Hinweis, der Rajins Präsenz mit den Pferchen der Riesenschneeratten in Verbindung bringt. Aber es könnte auch sein, dass sich dies auf frühere Ereignisse bezieht. Die Eindrücke vermischten sich.“ Ubranos machte eine Pause, schloss kurz die Augen, kniff sie zusammen und öffnete sie wieder, als bereitete es ihm Schwierigkeiten, das den Seelen der Barbaren entrissene Wissen zu ordnen. Schließlich fuhr er murmelnd fort: „Auf dem Rücken von Riesenschneeratten reisen sie zu einem schwarzen Felsen, um ihre Waffen von einer Gottheit weihen zu lassen. Primitiver Aberglaube, der mit der Kunst wahrer Magie nichts gemein hat.“
    „Ein schwarzer Felsen?“, fragte Katagi. „Ich habe nicht gewusst, dass es hier, in diesem Land, ein kosmisches Tor gibt!“
    „Es ist nicht gesagt, dass es sich tatsächlich um ein Tor handelt“, gab der Magier zu bedenken. „In den Gedanken der Barbaren war davon nichts zu erkennen. Für sie ist es nur das Heiligtum einer Gottheit.“
    Katagi ballte so heftig die rechte Hand zur Faust, dass die Knöchel weiß hervortraten. „Es würde aber einen Sinn ergeben!“, meinte er. „Prinz Rajin ist an einen Ort geflohen, wo er eine Möglichkeit der Flucht sieht – zu einem kosmischen Tor! Liisho wird ihn dorthin geführt haben, dieser schlaue Fuchs. Du weißt am besten, dass der alte Mann die Macht dazu hätte.“
    Ubranos neigte das Haupt tiefer als sonst. „Es ist gut möglich, dass Ihr mit dieser Vermutung richtig liegt, Majestät …“
     
     
    Ubranos schritt durch den Ort des Gemetzels, um zu den Pferchen zu gelangen. Er folgte winzigsten Spuren einer Präsenz, die sich längst aufgelöst hatte. Prinz Rajin war hier gewesen, das stand fest. Vielleicht ließen sich auch noch schwache geistige Hinterlassenschaften seiner Gegenwart erspüren, denn Ubranos beherrschte seine magischen Sinne meisterhaft.
    Tatsächlich entdeckte der Magier am Pferch eine winzige Spur. Seine Nasenflügel bebten, und seine Augen leuchteten so grell, dass nicht nur die Kaiserlichen Krieger, sondern auch die in der Luft kreisenden Kriegsdrachen es vermieden, in seine Richtung zu blicken.
    Die Riesenschneeratten hatten die Pferche während des Kampfes verlassen. Viele waren vom Drachenfeuer getötet worden. Die anderen irrten in der Umgebung umher.
    „Na, habt Ihr etwas herausgefunden?“, erkundigte sich Tarejo. Der Lord Drachenmeister war dem Magier wie ein
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