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Karlsson fliegt wieder

Karlsson fliegt wieder

Titel: Karlsson fliegt wieder
Autoren: Astrid Lindgren
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nicht mit.«
    Und sie saßen auf dem Fußboden vor dem Fernsehapparat, Karlsson und Lillebror, und aßen viel Torte, während sie auf Fräulein Bock warteten.
    »Jetzt kommt sie«, sagte Papa.
    Und wahrhaftig, da kam sie! Herr Peck auch. Er leitete die Sendung.
    »Der Hausbock leibhaftig«, sagte Karlsson. »Hoho, jetzt wird’s lustig.«

    Fräulein Bock zuckte zusammen. Es wirkte fast, als hätte sie Karlsson gehört. Oder war sie ohnehin nervös, weil sie jetzt vor dem ganzen schwedischen Volk stand und zeigen sollte, wie man »Hildur Bocks gutes Kuddelmuddel« machte?
    »Erzählen Sie mir doch mal«, sagte Herr Peck, »wie sind Sie auf die Idee gekommen, gerade dieses Kuddelmuddel zu machen?«
    »Das will ich Ihnen erzählen«, sagte Fräulein Bock. »Wenn man eine Schwester hat, die nicht das kleinste bisschen vom Kochen versteht...«
    Weiter kam sie nicht. Karlsson streckte eine kleine dicke Hand aus und stellte den Apparat ab.
    »Der Hausbock kommt und geht, ganz wie ich will«, sagte er.
    Aber da sagte Mama: »Mach sofort wieder an — und tu das nicht noch einmal, sonst fliegst du raus!«
    Karlsson knuffte Lillebror in die Seite und flüsterte: »Darf man in diesem Haus gar nichts mehr machen?«
    »Still, wir wollen Fräulein Bock sehen«, sagte Lillebror.
    »Es muss tüchtig gesalzen und gepfeffert und gecurryt werden, dann wird es gut«, sagte Fräulein Bock.
    Und sie salzte und pfefferte und curryte, dass es nur so staubte, und als das Kuddelmuddel fertig war, schaute sie schelmisch aus dem Bildschirm heraus und sagte: »Möchten Sie vielleicht ein wenig kosten?«
    »Danke, ich nicht«, sagte Karlsson. »Aber wenn du mir Namen und Adressen gibst, dann hole ich dir einige von diesen Feuerfresserkindern.«
    Hinterher dankte Herr Peck Fräulein Bock, dass sie gekommen war und gezeigt hatte, wie sie ihr gutes Kuddelmuddel machte, und dann war die Zeit offenbar um, aber da sagte Fräulein Bock:
    »Ach bitte, könnte ich nicht meiner Schwester zu Hause in der Frejgatan einen Gruß senden?«
    Herr Peck zögerte. »Nun ja — wenn es schnell geht.«
    Und da winkte Fräulein Bock aus dem Bildschirm heraus und sagte:
    »Hallo, Frieda, wie geht es dir? Ich hoffe, dass du nicht vom Stuhl gefallen bist.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Karlsson. »Denn jetzt reicht es mit den Erdbeben im nördlichen Norrland.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Lillebror. »Du weißt doch gar nicht, ob Frieda genauso stark ist wie Fräulein Bock.«
    »Denk mal, das weiß ich doch«, sagte Karlsson. »Ich war nämlich in der Frejgatan und habe hin und wieder gespukt.«
    Dann aßen Karlsson und Lillebror noch mehr Sahnetorte und sahen sich einen Jongleur im Fernsehen an, der fünf Teller auf einmal in die Luft schleudern konnte ohne einen einzigen fallen zu lassen. Lillebror fand Jongleure eigentlich langweilig, aber Karlsson sah mit funkelnden Augen zu und da war Lillebror glücklich. Alles war jetzt gerade lustig und es war so herrlich, sie alle beisammen zu haben, Mama, Papa, Birger, Betty und Bimbo — und dann Karlsson.
    Als die Torte aufgegessen war, ergriff Karlsson die schöne Tortenplatte. Er leckte sie ganz sauber ab. Dann warf er sie in die Luft, so wie es der Jongleur mit seinen Tellern getan hatte.
    »Alle Wetter«, sagte er, »dieser Bursche in der Büchse, der war gar nicht so übel. Aber rat mal, wer der beste Tellerwerfer der Welt ist!«
    Er schleuderte die Tortenplatte hoch, dass sie fast bis an die Decke flog, und Lillebror bekam Angst.
    »Nein, Karlsson, lass das!«
    Mama und die anderen sahen sich jetzt eine Tänzerin im Fernsehen an und merkten nicht, was Karlsson trieb. Und es nützte nichts, dass Lillebror »Lass das!« sagte. Karlsson warf unbekümmert weiter.
    »Es ist übrigens eine schöne Tortenplatte, die ihr habt«, sagte Karlsson und schleuderte sie an die Decke. »Gehabt habt, sagen wir mal lieber«, sagte er und bückte sich, um die Scherben aufzuheben. »Na ja, das stört ja keinen großen Geist...« Mama hatte jedoch das Krachen gehört, als die Platte kaputtging. Sie gab Karlsson einen tüchtigen Klaps auf sein Hinterteil.
    »Es war meine beste Tortenplatte und es stört durchaus einen großen Geist«, sagte sie.
    Lillebror war es nicht recht, dass man mit dem besten Tellerwerfer der Welt so umging, aber er verstand, dass Mama wegen ihrer Platte traurig war, und er beeilte sich sie zu trösten.
    »Ich nehme Geld aus meinem Sparschwein und kaufe dir eine neue.«
    Aber da steckte Karlsson stolz die
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