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Karl der Große: Der mächtigste Kaiser des Mittelalters - Ein SPIEGEL-Buch (German Edition)

Karl der Große: Der mächtigste Kaiser des Mittelalters - Ein SPIEGEL-Buch (German Edition)

Titel: Karl der Große: Der mächtigste Kaiser des Mittelalters - Ein SPIEGEL-Buch (German Edition)
Autoren: Unbekannt
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französischen Bischöfen und dem Heiligen Stuhl in Rom hin und her, mehrte die Friedens- und Versöhnungsgesten gegenüber dem Papst und dem römisch-deutschen Kaiser und erreichte so, dass die Grundlagen für ein nachhaltiges Bündnis zwischen der französischen Kirche und dem neuen Königshaus geschaffen wurden. Am Ende erschien er den Kirchenfürsten fast wie das Idealbild einer Königsgestalt, erhaben über trivialen weltlichen Zwist, am Allgemeinwohl und an dem der Kirche orientiert.
    Hugo I. starb im Herbst 996 , nach neun Jahren auf dem Thron, vermutlich an den Pocken. Sein Körper, bezeugte der Chronist Richer, sei von Pusteln übersät gewesen. Er war Mitte fünfzig. Der Tod ereilte ihn in einem heute verschwundenen Dorf nahe Chartres, das Judeis genannt wurde. Dieser Umstand nährte später die Legende, der König sei unter den Händen jüdischer Ärzte gestorben. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Basilika von Saint-Denis, vor dem Altar der Heiligen Dreifaltigkeit. 1793 , während der Revolution, wurden die Gräber zerstört.
    Die Nachfolge trat sogleich Hugos Sohn Robert II. an, genannt der Fromme, weil er die Pocken angeblich durch Handauflegen heilen konnte. Widerstand oder einen Herausforderer gab es diesmal nicht, denn Hugo, obwohl selbst nur durch Wahl an die Macht gekommen, hatte gut vorgesorgt, um den Bestand der Dynastie zu sichern. Noch im Jahr seiner Krönung hatte er an Weihnachten 987 auch Robert durch Adalbero von Reims weihen lassen. Zunächst hatte sich der Erzbischof gesträubt, doch ließ er sich umstimmen, als Hugo versicherte, er wolle dem Grafen von Barcelona gegen die Sarazenen beistehen. Für den Fall, dass er nicht wiederkehre, müsse die Nachfolge geregelt sein, damit keine Vakanz entstehe.
    Den Feldzug trat Hugo nie an. Aber die Kapetinger begannen ihren Höhenflug, begünstigt durch direkte Erbfolge, lange Herrschaftszeiten sowie einen staunenswürdigen wirtschaftlichen, demografischen und kulturellen Aufschwung. Er ließ Frankreich in drei Jahrhunderten nach der Jahrtausendwende zu einer strahlenden europäischen Großmacht aufsteigen.

ANHANG

CHRONIK 481 bis 923
    Das Reich – vereint und geteilt
    481/482–511
    Der Merowinger Chlodwig I. führt, oft gewaltsam, das Frankenreich zur Macht. Seine Taufe stärkt die Christlichkeit des Kontinents. Nach Chlodwigs Tod teilen sich vier Söhne die Herrschaft.
    531–537
    Mit Siegen in Thüringen und Burgund und der Besetzung der Provence werden die Franken zur Großmacht.
    561
    Nach dem Tod Chlothars I. schwächen Familienzwist und Adelsopposition die merowingische Herrschaft.
    613–639
    Chlothar II. (gest. 629/630) und sein Sohn Dagobert einigen das Merowingerreich noch einmal.
    um 600 – nach 800
    Iren und Angelsachsen missionieren von Friesland bis Norditalien.
    687–714
    Der Sieg über einen konkurrierenden Hausmeier macht Pippin den Mittleren de facto zum Alleinherrscher.
    714–741
    Pippins Sohn Karl Martell erkämpft sich die Alleinherrschaft; nach dem Tod Theuderichs IV. 737 setzt er keinen neuen Merowingerkönig ein.
    732
    Karl Martell besiegt bei Poitiers Muslime aus Spanien.
    747
    Karl Martells Sohn Pippin wird Alleinregent, sein Bruder Karlmann zieht sich ins Kloster zurück.
    748
    2. April: Geburt von Pippins Sohn Karl (dem Großen).
    751
    Pippin lässt die letzten Merowinger in Klöster sperren und wird Frankenkönig.
    754
    Papst Stephan II. salbt Pippin und seine Söhne; dieser zieht gegen die Langobarden. – Der Missionar Bonifatius wird in Friesland ermordet.
    768
    Bei seinem Tod ist Pippin auch Herr von Aquitanien.
    771
    Durch den Tod seines Bruders Karlmann wird Karl (der Große) Alleinherrscher.
    772
    Karl lässt das Irminsul-Heiligtum der Sachsen zerstören.
    773–774
    Zug über die Alpen und Eroberung des Langobardenreichs. Karl besucht erstmals die Stadt Rom.
    775–780
    Weitere Kriegszüge gegen die Sachsen.
    778
    Erfolglose Kämpfe in Spanien, die später im Rolandslied als poetische Heldentragödie wiederkehren.
    781
    In Rom salbt und krönt Papst Hadrian Karls Söhne Pippin und Ludwig zu Königen.
    782
    Der Sachsenaufstand unter Widukind wird blutig niedergeschlagen.
    785
    Widukind lässt sich in Attigny taufen.
    787
    Beim erneuten Romzug
    stößt Karl noch erheblich weiter nach Süden bis Benevent vor.
    788
    Istrien fällt ans Frankenreich. – Der letzte Stammesherzog, Tassilo von Bayern, wird in Ingelheim abgesetzt.
    789
    In der »Admonitio generalis« beginnt Karl die Reform von Kirche und
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