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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)
Autoren: Andreas Brandhorst
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Krümmer verstummte selbst jetzt nicht, während das Schiff durchs All kroch, viel langsamer als das Licht. Die KI hatte, wie es die Sicherheitsroutine vorsah, den Sprung unterbrochen, um Kaither aus der Hibernation zu holen.
    Im Kontrollraum der Demetreo , einer kleinen Kugel oben auf dem Konus mit den Triebwerken und Krümmern, erwartete ihn die vertraute virtuelle Umgebung. Kaither trat durch leuchtende Datenvorhänge und nahm im zentralen Sessel Platz, dessen Nanosonden sofort mit einer neuralen Stimulierung begannen. Eine gewölbte pseudoreale Darstellung direkt vor dem Sessel füllte sein ganzes Blickfeld, zeigte ihm die noch fünfzigtausend Lichtjahre entfernte Andromeda-Galaxie und davor sieben blinkende Punkte, die sich der Position des Fernerkunders näherten.
    »Es sind keine Graken«, sagte die Künstliche Intelligenz des Fernerkunders.
    »Bist du ganz sicher, Tobi?« Kaither bewegte die Hände, und das Gesteninterface reagierte sofort, blendete Informationen über Entfernung, Geschwindigkeit und energetische Signaturen ein.
    »Die Emissionsmuster sind unbekannt«, antwortete die KI: »Das gilt auch für die physische Struktur der Objekte, die sich uns nähern.«
    Kaither blickte in die pseudoreale Darstellung und versuchte Einzelheiten zu erkennen. Aufgrund der neuralen Stimulation arbeitete sein Gehirn schneller als sonst, aber das nützte ihm kaum etwas, solange nur wenige konkrete Daten zur Verfügung standen. Er merkte, wie eine mikrointravenöse Verbindung entstand – nach zweihundert Jahren Scheintod brauchte der Körper dringend Nährstoffe.
    Die letzten Reste der Benommenheit lösten sich auf. Es stand keine Begegnung mit dem Feind bevor, gegen den die Allianzen Freier Welten seit inzwischen – seinen Schlaf mitgerechnet – fast siebenhundert Jahren Krieg führten.
    »Wo sind die anderen Erkunder?«, fragte Kaither.
    »Ich habe vor achtundsiebzig Jahren den Kontakt zu ihnen verloren, als die Entfernung auf über fünfzigtausend Lichtjahre wuchs. Transverbindungen sind erst wieder möglich, wenn die Distanz schrumpft.«
    »Beim Erreichen von Andromeda«, sagte Kaither. Die neunzehn Fernerkunder flogen verschiedene Bereiche der Nachbargalaxie an.
    »Ja.«
    Ein seltsames Piepen, Zirpen und Summen hallte durch die Zentrale der Demetreo .
    »Die Signale werden wiederholt«, sagte die KI, bevor Kaither eine Frage stellen konnte. »Nach meinen ersten Analysen handelt es sich um einen komplexen mathematischen Kode, der auf den Quantenzahlen der Krümmungsvariablen basiert.«
    Kaither beobachtete die sieben Punkte, die sich der Demetreo mit hoher Überlichtgeschwindigkeit näherten, ohne dass sie in einer der eingeblendeten Transferschneisen flogen. Die angezeigten Kurslinien führten bis zur Nabe des großen Feuerrads; die Fremden schienen aus dem Zentrum der Andromeda-Galaxie zu kommen.
    »Kannst du ihn entschlüsseln, Tobi?«
    »Nach meinen derzeitigen Schätzungen könnte die Entschlüsselung bis zu hundertachtzig Jahre dauern.«
    Dieser Hinweis beeindruckte Kaither, denn er kannte die Kapazität der KI. Der Kode musste sehr komplex sein.
    »Vielleicht ist es ein Begrüßungskomitee«, sagte er leise, den Blick noch immer auf die sieben Punkte gerichtet. Die Entfernung zu ihnen schrumpfte immer mehr. »Vielleicht sind diese Schiffe aufgebrochen, um uns willkommen zu heißen.«
    »Das halte ich für ausgeschlossen, Pilot Kaither. Wenn die Fremden nicht über außerordentlich leistungsfähige Ortungstechnik verfügen, ist es praktisch unmöglich, vom Kern der Galaxie aus ein einzelnes Raumschiff im intergalaktischen Leerraum zu entdecken. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist etwa ebenso groß wie die, an einem langen Strand ein bestimmtes Sandkorn zu finden.«
    Kaither nickte langsam. »Also steckt reiner Zufall hinter dieser Begegnung?«
    »Darauf deutet alles hin. Die bisher ermittelten Kursdaten lassen den Schluss zu, dass die Fremden zur Fornax-Zwerggalaxie unterwegs sind, die ebenfalls zur Lokalen Gruppe gehört.«
    Wieder erklangen die seltsamen Geräusche, eine akustische Umsetzung des komplexen Kodes, etwas lauter diesmal.
    Kaither neigte den Kopf zur Seite. »Es klingt … drängender. Vielleicht eine Aufforderung, uns zu identifizieren?«
    »Ich habe bereits mit den üblichen Grußformeln geantwortet und ihnen Kodes hinzugefügt, die ebenfalls auf den Quantenzahlen der Krümmungsvariablen basieren, aber wesentlich einfacher zu entschlüsseln sind.«
    Sieben Schatten bildeten sich vor dem
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