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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria
Autoren: Frank Adam
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Seeschlachten ausfechten?«
    »Was ist denn los?«, fragte Britta, die im Morgenrock neben David auftauchte.
    »Der Chronicle hat einen Artikel, wonach Gregor, Victoria und die anderen einen weit überlegenen französischen Lugger zur Übergabe gezwungen haben.«
    »Sind unsere Leute am Leben?«, fragte Britta.
    »Ja, nur ein Schiffsjunge ist leicht verletzt«, antwortete David.
    »Es sind deine Leute, David. Man denkt immer, es handelt sich nur um einen ganz normalen Auftrag, aber dann wird auf einmal ein Riesenabenteuer daraus.« Und Britta lächelte ihren Mann unschuldig an. James Watson lachte laut heraus.
    »Aber du musst zugeben, Britta, es ist doch besser, unsere Leute gewinnen spektakulär, als dass sie ohne Aufsehen untergehen«, sagte James, nachdem er sich beruhigt hatte.
    »Ich gebe immer alles zu, lieber James. Aber jetzt gehe ich noch einmal ins Bett. Die Helden müssen warten!«
    »Alle?«, fragte David und zog die Tür vor James zu.
    Britta hatte darauf gedrängt, dass sie ganz früh in London losfuhren und sich in Portsmouth überhaupt nicht aufhielten. Als sie in Whitechurch Hill, ihrem Gut, noch im herbstlichen Abendlicht eintrafen und das Hauptgebäude vor sich sahen, wusste David, warum. Britta hatte das Haupthaus umbauen und zwei Flügel anfügen lassen.
    »Warum hast du das getan?«, fragte er und Britta hörte in der Frage mit: »Ohne mich zu fragen?«
    »Wir kamen mit den vorhandenen Räumen nicht mehr aus. Unser Festsaal war für die kommenden Feiern zu klein, die Küche war zu alt, und ich hatte keine Räume für die Geschäftsbereiche Gutsbetrieb, Schiffsausrüstung, Textil und Küstenreederei. Das sind inzwischen große und eigenständige Betriebe, und ich brauche auch meinen Raum. Aber komm, lass dir alles zeigen und erklären. Wir hätten das nie mit Korrespondenz abklären können. Und ich weiß, dass du mir in solchen Dingen freie Hand lässt und weißt, dass ich in deinem Sinne handeln werde. Ich muss dich ja auch einmal überraschen dürfen.«
    »Wir werden sehen«, sagte David knapp, und sie wusste, dass er noch von Ärger und Ablehnung erfüllt war. »Aber erst muss ich noch meinen Sohn Charles begrüßen.«
    Er ging auf Charles zu, der etwas zögernd auf ihn zukam. Siebzehn war er jetzt und ein richtiger Mann, ruhig und gefestigt. »Nun komm schon und lass dich drücken, Charles! Du wirst doch deinen Vater noch kennen.«
    Nun trat Charles schnell auf ihn zu und fasste ihn um. »Aber ja, Dad. Ich dachte nur, du wärst so erstaunt über die baulichen Veränderungen, dass ich dich nicht stören sollte.«
    »Ich bin erstaunt, lieber Charles, und weiß noch nicht, was ich dazu sagen soll. Aber mein ältester Sohn ist mir immer noch wichtiger als jeder Bau dieser Welt. Und schau nur, ich habe dir auch deinen Bruder für einen Urlaub mitgebracht, damit er dich noch für die Flotte begeistern kann.«
    Charles lachte. »Das schafft er nicht. Komm her, Edward, kleiner Seebär. Morgen früh könnt ihr alle mit mir in den Stall kommen. Da seht ihr, was zählt.«
    Nun meldete sich Britta wieder. Sie zeigte David den vergrößerten Saal, der um die frühere Bibliothek und die Küche erweitert worden war. »Hier können wir jetzt fünfzig Leute zum Essen und Tanzen bewirten«, sagte sie, und er blickte stumm auf die geschmackvollen Vorhänge, alte und neue Bilder, die Kronleuchter und das neue Parkett. Es sah festlich und geschmackvoll aus.
    »Wo ist die Bibliothek jetzt?«, fragte er.
    »Im Ansatz des Ostflügels auf zwei Stockwerke verteilt.« Und sie ging voraus, öffnete zwei Türen und zeigte ihm den Raum, an dessen Seitenwänden sich die Bücher aufreihten und durch Wendeltreppen und Zwischengänge zugänglich wurden. Im Untergeschoss waren Sitzgruppen zum Lesen, aber auch zu Diskussionen abgeteilt. Am Fenster stand Davids Schreibtisch aus der alten Bibliothek.
    Edward gab seiner Begeisterung Ausdruck: »Das sieht aber prächtig aus! Hier kann man gemütlich schmökern oder plaudern.«
    »Ja«, sagte David. »Und wo geht es dort hin?«
    »Dort sind die Büros für die Betriebe, ein Schreibbüro, mein Arbeitszimmer und zwei Wohnräume für einen der Schreiber. Ich finde es gut, wenn in größeren Gebäudeteilen auch jemand wohnt, dem unerwartete Ereignisse wie Brände oder Undichte bei Regen sofort auffallen würden«, erklärte Britta.
    »Ja, das stimmt«, pflichtete David bei. »Was alles ist im anderen Flügel?«
    »Küche, Vorratsräume, Schneiderei, Wäscherei und Wohnzimmer für die
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