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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein
Autoren: Karen Witemeyer
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offensichtlichem Enthusiasmus über den Tisch, „habe ich mir das Land hier mit den Kiefernwäldern genau angesehen. Hunderte Morgen Land liegen völlig brach, sind noch unberührt und warten nur auf den richtigen Mann mit der richtigen Vision, der Nutzen aus der Situation schlägt. Bücher zu lesen bringt einem nur Dinge über die Vergangenheit bei. Ich bin jedoch ein Mann, der in die Zukunft schaut.“
    Er fuhr mit einem Bericht fort, wie sein fortschrittliches Denken ihn zu einigen Investoren geführt hatte, die ihn mit Kapital für die Arbeitskräfte und Materialkosten versorgten, um mit seiner kleinen Holzfällerfirma zu expandieren. Alles, was ihm noch fehlte, seien ein paar Grundstücke, die ihm direkten Zugang zur Bahnstrecke gewährleisteten. Und die hätte er bald in seinem Besitz.
    Zum Nachtisch war Meredith so verzweifelt, dass sie alle Regeln der Etikette brach, die ihre Mutter ihr beigebracht hatte, und Roy nach seiner religiösen Überzeugung fragte. Sie wollte wissen, welche Rolle Gott in all seinen Expansionsplänen spielte. Der Mann lächelte nur müde und antwortete mit der Platitude, dass Gott denjenigen half, die sich selbst helfen, bevor er genüsslich seinen Apfelkuchen aß.
    Nach dem Essen fühlte Meredith sich völlig niedergeschlagen. Sie vermutete, dass Roy sie nur davon hatte überzeugen wollen, dass er für eine Frau und eine Familie sorgen konnte. Doch alles, was er mit seinen Erzählungen bei ihr erreicht hatte, war, dass sie sich in ihrem Inneren ein einsames Ehepaar vorstellte, das alleine auf der Veranda saß, auf Felder voller abgeholzter Baumstümpfe starrte und sich nichts mehr zu sagen hatte, weil alle Kiefern weg waren.
    „Wollen wir gehen, meine Liebe?“
    Meredith blinzelte. „Oh … ja.“ Sie tupfte sich die Lippen mit ihrer Serviette ab und lächelte Roy an, als der sich beeilte, ihr mit dem Stuhl zu assistieren. „Danke für dieses wunderbare Essen. Ich speise nicht oft in so eleganten Restaurants.“
    „Das wird sich ändern, wenn wir erst einmal verheiratet sind. Als meine Frau werden Sie Gast in den vornehmsten Lokalitäten des Staates sein. Houston, San Antonio, sogar die Hauptstadt.“
    „Mhm.“ Meredith konnte dazu nichts Angemesseneres sagen, während Roy ihr in den Mantel half und sie anschließend nach draußen begleitete.
    Die beiden schritten den Bürgersteig vor dem International Hotel entlang und zum ersten Mal, seit sie das Haus ihres Onkels verlassen hatte, entspannte Meredith sich. Vielleicht war es doch nicht so schlecht, mit Roy zusammen zu sein. Sein fester Griff stützte ihren unsicheren Gang und die Leute, die an ihnen vorbeigingen, sahen nicht durch sie hindurch, wie sie es sonst immer taten. Die Männer tippten sich an die Hüte, die Frauen betrachteten sie mit neuem Respekt. An Roy Mitchells Arm zu gehen machte sie offensichtlich zu einer bemerkenswerten Person.
    Aber machte es sie zu der Person, die sie gerne sein wollte?
    Ein Hut im Schaufenster des Hutmachers erregte Merediths Aufmerksamkeit und sie ging langsamer. Ganz Gentleman, führte Roy sie näher an die Scheibe heran, doch sie merkte, dass sie sich kaum auf die Kopfbedeckung konzentrieren konnte, da sie spürte, dass er ihr Gesicht musterte.
    „Haben Sie über meinen Antrag nachgedacht, Miss Hayes?“
    Merediths Magen rebellierte. Noch nicht. Sie war noch nicht bereit.
    Er ließ ihren Arm los und legte seine Hand auf ihren Rücken. „Ich muss gestehen, ich habe kaum über etwas anderes nachgedacht“, murmelte er dann.
    Die Wärme seiner Hand drang durch den Stoff ihres Kleides, doch die Vertrautheit ließ ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen.
    Herr, ich brauche ein Zeichen. Einen Hinweis. Irgendetwas.
    „Mr Mitchell?“
    Roy ließ seine Hand fallen, als er sich dem stämmigen Mann zuwandte, der sich ihnen von der Straße aus näherte. „Im Moment ist es gerade schlecht, Barkley.“
    „Es tut mir leid, dass ich Sie störe, Sir, aber es handelt sich um eine wichtige Angelegenheit.“
    Roy streckte Meredith seine Hand entgegen und sie ergriff sie und ließ sich an seine Seite ziehen. „Nichts kann wichtiger als das sein, was ich gerade tue.“
    Was er gerade tat, war, sie zu einer Antwort zu zwingen, zu der sie noch nicht bereit war. Mr Barkleys Eintreffen hätte nicht passender sein können.
    „Es macht mir nichts aus, Roy“, sagte sie. „Wirklich.“
    Roy tätschelte ihre Hand. „Papperlapapp. Ich bin sicher, was auch immer Barkley von mir will, kann
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