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Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)
Autoren: Simone Elkeles
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sind endlich am Militärstützpunkt angelangt. Fast überall, wo man in Israel hinkommt, sieht man jemanden in Militäruniform und meist auch mit Gewehr auf den Rücken geschnallt.
    Ich war erst einmal in Israel (und werde jetzt zum ersten Mal auf einer Militärbasis sein), und es fällt mir schon gar nicht mehr auf, dass einem auf Schritt und Tritt Militär begegnet – angefangen beim Einkaufszentrum (sie kontrollieren am Eingang die Taschen, um sicherzugehen, dass keiner eine Bombe oder Waffe hineinschmuggelt) bis hin zu den touristischen Sehenswürdigkeiten und religiösen Stätten. Sogar vor Supermärkten sind Sicherheitsleute postiert. Aus Chicago kenne ich so etwas nicht. Aber obwohl ich nicht an dieses Ausmaß militärischer Präsenz gewöhnt bin, vermittelt es mir doch ein ungeheures Gefühl von Sicherheit.
    Ich darf nicht vergessen, dafür zu beten, dass die Israelis eines Tages keine Angst mehr vor Krieg und Terrorismus haben müssen. Und auch dafür, dass sie mit ihren Nachbarn irgendwie Frieden schließen können, denn ich bin ein großer Fan von »make love, not war«.
    Apropos love … Ich spähe aus dem Fenster und verrenke mir fast den Hals, um zu sehen, ob ich irgendwo Avi entdecken kann. Aber Fehlanzeige.
    Ich krame meine Schminktasche heraus und bitte Jess, mir den Spiegel zu halten, damit ich schnell noch ein bisschen Rouge und Eyeliner auftragen kann. Dann halte ich den Spiegel für Jess.
    »Was macht ihr Mädels da?«, fragt Nathan lachend.
    »Wir stylen uns.«
    »Euch ist aber schon klar, dass das hier kein Modelcontest ist, sondern die IDF .«
    »Ja, ja«, sagt Jess, taucht ihren Lipgloss-Applikator in das Röhrchen und trägt ihn auf ihre Lippen auf. »Aber wer sagt, dass man – nur weil man bei der Armee ist – scheiße aussehen muss?«
    »Echt, Nathan. Du hast keine Ahnung von Frauen, oder?«
    »Anscheinend nicht.« Er wendet sich an Miranda und faltet die Hände wie zum Gebet. »Mach da nicht mit, okay?«
    »Mir gefällt, wie sie aussehen«, erwidert Miranda. »Wenn ich auch so hübsch wäre, würde ich es genauso machen.«
    Er schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn. »Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Miranda, du bist doch genau richtig – du bist gekauft wie gesehen.« Toll, Nathan, sprich über sie, als wäre sie ein defekter Artikel im Regal der preisreduzierten Waren.
    »Miranda, es ist einfach so, dass ich Make-up brauche, um gut auszusehen«, sage ich zu ihr. »Du dagegen bist von Natur aus hübsch.«
    Als der Bus den Checkpoint passiert, beginnt mein Herz zu rasen. Ich frage mich, wann wir wohl ein bisschen Zeit zur freien Verfügung haben, um uns auf dem Stützpunkt umzusehen, damit ich mich auf die Suche nach Avi machen kann.
    »Meldet euch nie freiwillig für irgendwas«, flüstert uns ein Typ auf dem Sitz hinter uns durch die Lücke zwischen den Rückenlehnen zu. »Weitersagen.«
    Ich gebe die Botschaft weiter.
    »Ich habe gehört, wenn man sich freiwillig für was meldet, dann kriegt man ständig die gleichen bescheuerten Aufgaben aufgebrummt«, meint Jess.
    Ist angekommen. Ich werde mich nicht freiwillig melden. Gegen bescheuerte Aufgaben hab ich nämlich was. Total.

2
    Warum hat Gott den Menschen nicht Hundeschweißdrüsen gegeben, damit wir unseren Schweiß anmutig weghecheln können?
    Unsere militärischen Anführer oder ha’mefa’ked auf Hebräisch heißen Ronit und Susu. Sie sind beide Israelis, beide bei der Armee, und ihr bescheuerter Auftrag besteht darin, während unseres Aufenthalts im Bootcamp für uns verantwortlich zu sein: Susu für die zwanzig Jungs und Ronit für die zwanzig Mädchen.
    Ronit steht mit ihrem Klemmbrett in der Hand neben dem Busfahrer. »Holt bitte eure Koffer, Mädels, und folgt mir zur bittan . Die Jungs gehen mit Susu.«
    Wir nehmen unsere Rucksäcke und steigen aus dem Bus.
    »Wenn Mädchen und Jungs schon getrennt untergebracht sind, können wir dann wenigstens zusammen duschen?«, murmelt Nathan.
    »Du bist ein Schwein«, sage ich zu ihm.
    »Psst, sag das Wort ›Schwein‹ nicht so laut, Amy«, flüstert Nathan mir ins Ohr. »Schweine sind nicht koscher, weißt du.«
    »Egal, Nathan. Es ist ja nicht so, als würde ich gleich eines verspeisen. Ich habe es lediglich gesagt .«
    Ein paar starke amerikanische Jungs aus unserer Gruppe laden unser Gepäck aus. Ich würde ja nach meinen Koffern suchen, aber ich bin zu beschäftigt damit, die Umgebung nach Avi abzuscannen und mir mit der Hand Luft in mein erhitztes Gesicht zu
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