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Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)
Autoren: Simone Elkeles
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ein Trampel vor.
    Ich würde ihr ja mein berühmt-berüchtigtes Hohngrinsen angedeihen lassen, aber sie trägt ein Gewehr, also schätze ich mal, es sollte in meinem eigenen Interesse liegen, sie nicht gegen mich aufzubringen. Dann merke ich, dass sie alle große Gewehre auf den Rücken geschnallt haben. Auch Avi.
    Gewehre machen mir Angst. Vor allem große Gewehre mit Kugeln drin.
    »Stillgestanden!«, blafft Sergeant B-S mich an. Ich stelle mich neben Nathan, die Hände steif seitlich am Körper. Wir stehen noch immer vor den anderen, also gehe ich davon aus, dass unsere Bestrafung fürs Schwätzen noch nicht vorbei ist. Das kotzt mich an.
    Der Sergeant sagt etwas zu Avi und seinem Trupp, dann treten sie alle zurück, bleiben aber stehen, um zuzusehen. »Bereit«, sagt der Sergeant zu Nathan und mir. Das ist nicht als Frage gemeint.
    Bereit oder nicht, ich marschiere gleich los. Vor dem Rest meiner Einheit und vor Avi und seinen Freunden.
    »Small. Small. Small-ya’mean-small. Small. Small. Small-ya’mean-small.« Nathan und ich machen es dem Sergeant so gut wie möglich nach, während wir demonstrieren, wie man marschiert. Überdeutlich spüre ich Avis Augen auf mir und sterbe fast vor Scham, weil ich es grandios vermassle. Ich smalle bei den ya’means und ya ’ meane bei den smalls . Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich ein Problem mit der Koordination hätte, ich bin gerade nur furchtbar nervös.
    Ich sehe zur Seite und erhasche einen flüchtigen Blick auf Avi. Keine Ahnung, was in seinem Kopf vorgeht, denn er hat eine undurchdringliche Soldatenmiene aufgesetzt.
    Als unsere Blicke sich treffen, renne ich in den Sergeant rein, der angehalten und einen Stopp-Befehl geschrien haben muss, während ich noch immer gesmallt und geya’meant habe. »Ups«, sage ich, als ich mit der Nase gegen seinen Rücken stoße. Eigentlich bin ich als Erstes mit den Brüsten gegen ihn geprallt, weil sie x-mal größer sind als meine Nase, aber ich hoffe, dass das keiner mitbekommen hat.
    » B’amakom atz’or bedeutet, dass man stehen bleiben soll«, klärt mich Ronit auf.
    »Verstanden. Danke.« Ich salutiere ihr, weil ich ganz militärmäßig sein will, aber das trägt nur noch mehr zur Erheiterung von Avis Freunden bei, bis er sie anfunkelt.
    Oh Gott, ich hoffe, er schämt sich nicht für mich. Was, wenn sich seine Gefühle für mich geändert haben, seit er im Januar zu Besuch war? Was, wenn er sich in das wunderschöne blond gesträhnte Mädchen mit dem Gewehr verliebt hat?
    Genau dieses Mädchen flüstert meinem Freund jetzt etwas zu und sieht dann in meine Richtung. Avi nickt. Unsere Blicke kreuzen sich wieder, und ich wünschte, ich hätte telepathische Kräfte und könnte ihm auf diesem Wege eine Botschaft zukommen lassen. Doch er stellt noch immer dieses strenge, soldatenhafte Pokerface zur Schau. Das macht mich ganz verrückt.
    Ich habe Avi lächeln und lachen gesehen. Ich habe Avi zum Lächeln und Lachen gebracht .
    Ronit ruft: »Die Mädchen kommen mit mir! Die Jungs gehen mit Susu!«
    Während einen Moment lang alle durcheinanderlaufen, ist Avi plötzlich bei mir. Die Wärme seiner Finger auf meinem Ellbogen jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken.
    »Was tust du hier?«, fragt er mich. »Ich dachte, du wolltest mit deinem Dad in den Moschaw .«
    »Wollte ich ja auch. Bis ich gecheckt habe, dass Jess, Miranda und Nathan auf derselben Militärbasis sein würden wie du. Ich dachte, du würdest dich freuen, mich zu sehen. Aber anscheinend hab ich falsch gedacht.«
    »Gefen, zooz! «, brüllt der Sergeant.
    Avi dreht den Kopf zum Sergeant, der nicht sonderlich begeistert davon zu sein scheint, dass Avi mit mir spricht. »Ich muss gehen.«
    »Dann geh«, sage ich sarkastisch. Schon gut, ich weiß selbst, dass ich mich kindisch benehme, aber mal ehrlich … ich habe den weiten Weg bis nach Israel auf mich genommen und mich zehn Tage zum Soldatspielen angemeldet, nur um bei ihm zu sein, und er scheint sich kein bisschen zu freuen, mich zu sehen.
    »Amy …«, sagt er, doch ich schüttele seine Hand ab.
    »Geh«, wiederhole ich.
    Er seufzt und geht.

7
    Israel nimmt 0,004 % der Erdoberfläche ein. Wie heißt es so schön: Die kleinen Dinge sind oft die wertvollsten.
    Jetzt bin ich deprimiert und will am liebsten nach Hause. Avi in seiner ganzen militärischen Pracht und Herrlichkeit zu sehen und mich dann von ihm blöd anreden zu lassen, was ich hier will, war nicht gerade das, was ich mir erträumt hatte.
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