Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition)
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
keine neuen Uniformen zur Verfügung gestellt?«
    Lance errötete und senkte den Blick. Voll auf die Schnauze gefallen , dachte er.
    Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, ergriff Parr das Wort. »Unser Frischling war etwas müde, Sir. Er hat sich ein wenig aufs Ohr gelegt und vergessen, seinen Wecker zu stellen.«
    Lance entging nicht, wie die Frau bei ihren Ausführungen breit grinste. Sie schien sich diabolisch über ihn zu amüsieren. Inständig hoffte er, während seines Dienstes an Bord nicht allzu oft mit ihr zu tun zu haben, und fragte sich, welche Position sie an Bord einnahm. Immerhin war das Schiff eine Stadt für sich, und wenn sie ihm nicht gerade auflauerte, sollte es ihm gelingen, ihr aus dem Weg zu gehen.
    Der Erste schien für Gespräche wesentlich zugänglicher und freundlicher zu sein. »Okay, Sheree, bringen Sie den Lieutenant zum Captain.« Er wandte sich an Lance. »Wir sehen uns später noch.«
    Lance nickte. Er wollte noch etwas erwidern, aber der Erste Offizier hatte sich bereits abgewandt und ging weiter. Kaum dass er außer Sicht war, trieb Commander Parr ihn wieder an.
    Sheree , dachte Lance. Hübsch. Passt aber nicht zu der Kratzbürste.
    Sie gelangten auf die Brücke.
    Lance wurde bei dem Anblick förmlich erschlagen, denn die Sternenfestung geizte im Gegensatz zu den üblichen Kampfraumern der Flotte nicht mit Platz. Der Leitstand bestand aus einem baseballfeldgroßen Oval, das randvoll mit Computern, Konsolen, Bildschirmen und Displays, Taktiktischen und Schränken belegt war. Die Brückenbesatzung bestand aus mindestens zwei Dutzend Männern und Frauen. Das war die doppelte Anzahl im Vergleich zur Kommandocrew eines Zerstörers.
    Etwa drei Meter über der Mitte des Brückenbodens schwebte eine Plattform von knapp vier Metern Durchmesser. Darauf befanden sich fünf Sessel für die kommandierenden Offiziere: den Captain, seinen Ersten und Zweiten Offizier sowie den Steuermann und den Waffenoffizier. Von dort aus wurde die gewaltige Gaia gesteuert.
    Lance registrierte am Rande, dass Commander Parr ein Feld an ihrem Gürtel berührte. Kaum ein paar Sekunden darauf schwebte die Kommandoplattform zu Boden, sodass Lance die Leute in den Sesseln sehen konnte. Der Platz des Ersten war leer, nicht jedoch der des Zweiten Offiziers. Demnach hatte Parr nicht diese Funktion inne. Die Frau winkte Lance heran und schritt zusammen mit ihm auf die Plattform zu. Kurz davor kamen sie zum Stehen und warteten offenbar darauf, dass man ihnen Zutritt gewährte. Der mittlere Sessel, unweigerlich der des Schiffskapitäns, schwang herum. Lance hielt die Luft an, als er sich einer attraktiven Frau in den Vierzigern gegenübersah. Sie trug die gleiche figurbetonte Uniform wie Parr. Ihre Haare waren schwarz und nackenlang gelockt, und sie hielt sie mit einem schmuckvollen Stirnreif im Zaum. Mit grauen Augen musterte sie Lance. In ihrem Blick lagen eine Kraft und Stärke, wie sie der Lieutenant schon lange nicht mehr gesehen hatte. Allein der Blick des Captains strahlte Autorität und Erfahrung aus.
    »Lieutenant Calhern, freut mich, dass Sie auch schon ausgeschlafen haben.« Der Captain zuckte bei der Begrüßung nicht mit der Wimper, und auch die Tonlage verriet nicht, ob die Bemerkung als Schelte aufzufassen oder eher amüsiert gemeint war.
    Lance sah, dass sich nun auch der Zweite Offizier zu ihm umdrehte und ihn mit einem Schmunzeln auf den Lippen anblickte. Wahrscheinlich lachte sich Parr innerlich halbtot vor Boshaftigkeit. »Ich … Bitte entschuldigen Sie die Verspätung, Captain.«
    »Schon gut, Calhern«, sagte der Captain. »Ich bin Captain Maxine Nolan, Kommandantin der Gaia .« Sie deutete der Reihe nach auf den Zweiten und die beiden Offiziere an den Kontrollen, um sie kurz vorzustellen. »Commander Van Parsons, Zweiter Offizier, Lieutenant Samantha Moore, Feuerleitoffizierin, und Lieutenant Terence LeDuc, Erster Steuermann der Gaia .«
    Lance wollte salutieren, doch als die anderen aufstanden und ihm ihre Hände zur Begrüßung darboten, schüttelte er sie erleichtert. Freundliche Gesten , dachte er und warf Sheree Parr einen Blick zu, der so viel besagen sollte wie: Es geht auch anders.
    Captain Nolan schürzte die Lippen. »Ich glaube, es ist besser, wenn wir unser kleines Einführungsgespräch in meinem Büro führen.« Sie erhob sich aus dem Sessel und stieg von der Plattform. Mit einer einladenden Handbewegung forderte sie Lance auf, ihr zu folgen, und bedeutete Commander Parr gleichzeitig, an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher