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Kalymnos – Insel deines Schicksals

Kalymnos – Insel deines Schicksals

Titel: Kalymnos – Insel deines Schicksals
Autoren: Anne Hampson
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Rache willen sogar Junggeselle geblieben war. In einem hatte ihr Onkel anscheinend Recht: Doneus war tatsächlich ein außergewöhnlich starrsinniger Mensch.
    Sir Edwins Stimme riss sie aus ihren Gedanken. „Irgendetwas ist an der Sache sowieso faul. Ich frage mich schon die ganze Zeit, woher die Frau die Illustrierte mit dem Foto von dir hat?"
    „Doneus wird sie ihr mitgegeben haben, damit sie mich erkennt."
    „Und woher hatte er sie? Ich glaube kaum, dass man das Magazin auch in Griechenland kaufen kann."
    „Vielleicht hat sie ein Tourist liegen lassen. Aber letztlich ist es doch egal, wie er an die Illustrierte gelangt ist. Er hat zufällig mein Bild und meinen Namen gesehen und die Gelegenheit beim Schopf gepackt." So überzeugt sie klang, insgeheim war sie zutiefst davon überzeugt, dass es eine andere Erklärung geben musste. All die Jahre hatte Doneus Lucian sehnsüchtig darauf gewartet, sich endlich rächen zu können. War es da nicht mehr als unwahrscheinlich, dass er in Seelenruhe abwartete, bis sich die Gelegenheit dazu ergab? Nein, Julie hielt es für ausgeschlossen, dass ihm der Zufall dieses Foto in die Hände gespielt hatte. Und dann auch noch so kurz vor ihrem neuzehnten Geburtstag! Es muss eine andere, eine vernünftige Begründung geben, dachte sie. Aber ihr wollte beim besten Willen keine einfallen.
    Doch dafür war es jetzt ohnehin zu spät. Tatsache war, dass sie entweder auf seine Forderungen eingehen musste, oder er würde seine Drohung wahr machen und Alastair kompromittieren. Julie schloss die Augen. Aber sie dachte nicht etwa an Alastair, sondern an dessen Braut. Lavinia würde es das Herz brechen, wenn sie erfuhr, was damals vorgefallen war. Und ihr Vater würde seine Einwilligung zur Heirat mit Alastair selbstverständlich sofort zurücknehmen.
    „Es wird das Beste sein, wenn ich nach Kalymnos fahre und mit Doneus in Ruhe über diese ganze Sache rede", sagte sie mehr zu sich selbst als zu den anderen.
    Als Antwort hieb ihr Onkel mit der Faust auf den Tisch: „Schlag dir das bloß aus dem Kopf. Kein Wort mehr davon, sonst vergesse ich mich noch!"
    Doch auch sein Wutausbruch konnte Julie nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Um jeden Preis musste sie verhindern, dass Lavinia die Wahrheit erfuhr. „Ich werde tun, was die Wahrsagerin mir aufgetragen hat."
    „Ich verbiete dir, noch ein einziges Wort darüber zu verlieren."
    Aber nun war Alastair neugierig geworden. „Willst du damit sagen, dass du diesen Dorftrottel wirklich heiraten willst, Julie?" fragte er, und der Gedanke schien ihn tatsächlich zu amüsieren.
    Julie errötete. „Wo denkst du hin? Wenn der Mann jedoch wirklich Schwammtaucher ist, wie ihr behauptet, dann müsste er sich doch mit etwas Geld von seinem Vorhaben abbringen lassen."
    „Ich denke nicht daran, mich erpressen zu lassen", erwiderte ihr Onkel scharf. „Wie gesagt, gleich morgen früh werde ich die Polizei benachrichtigen."
    „Und was willst du den Beamten sagen?"
    Julie erntete böse Blicke. „Das lass mal meine Sorge sein. Ich weiß gar nicht, warum du dir die Angelegenheit so zu Herzen nimmst. Schließlich ist vor allem Alastair davon betroffen."
    „Ach so? Darf ich dich daran erinnern, dass ich nach Kalymnos kommen soll? Ich hänge in der Sache drin. Und zwar ohne mein Verschulden."
    Sir Edwin sah sie finster an. „Ich sagte, das Thema sei beendet. Entweder du gehorchst, oder ich muss dich bitten, vom Tisch aufzustehen."
    Hilfe suchend blickte Julie zu Alastair. Er aß jedoch ungerührt seinen Nachtisch..
    Wortlos stand sie auf und verließ das Zimmer. Noch hatte sie die Hoffnung, ihr Onkel würde von selbst darauf kommen, dass es wenig Sinn machte, die Polizei einzuschalten.
    Sie sollte Recht behalten. Denn schon am nächsten Morgen ließ er sie gleich nach dem Frühstück durch den Butler in sein Arbeitszimmer rufen.
    „Setz dich, Julie", forderte er sie auf. Er wirkte übernächtigt. Allem Anschein nach war Julie nicht die Einzige, die in der vergangenen Nacht kein Auge zugemacht hatte.
    „Lass uns das Ganze noch mal in Ruhe besprechen, Liebes. Ich muss zugeben, die Angelegenheit bedrückt mich mehr, als ich gedacht habe. Und mir scheint, dass du mit deinem Einwand gestern Recht hattest. Es macht wirklich keinen Sinn, die Polizei einzuschalten. Zumal ich jedes Aufsehen vermeiden möchte. Die Presseleute würden sich die Finger lecken, wenn sie_ von dem Vorfall erfahren."
    „Ich hatte gehofft, du würdest das sagen." Julie war von ihren eigenen
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