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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman
Autoren: A J Cross
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Soll ich sie reinlassen?«
    »Natürlich, Phyllis.«
    Die Haushälterin verschwand unwillig murmelnd. »Bestimmt wollen sie auch noch Kaffee und …«
    Kate und Maisie hörten Bernies Stimme durch die Diele hallen.
    »Wie geht’s so, Schätzchen?«
    Phyllis’ Antwort war ein undeutliches Gemurmel.
    »Spielen Sie nur weiter die Spröde. Ich gebe nicht auf!«
    Maisie lehnte kichernd am Sofa, als Bernie und Joe ins Wohnzimmer kamen, Joe mit einem riesigen Strauß Rosen und einer Grußkarte. Kate sah zu ihm auf.
    »Irgendwie hätte ich das nicht für deinen Stil gehalten, Corrigan.«
    Er grinste. »Der Strauß ist von allen in der Rose Road. Auch von Furman.«
    »Das kann ich nicht glauben!«
    »Nein? Mich kränkt es zutiefst, Schätzchen, dass du jemals an mir zweifeln würdest. Hi, Rotschopf.«
    Maisie lächelte Joe zu. »Selber hi.«
    Phyllis, die mit einem Tablett mit Kaffeegeschirr hereinkam, stieß Bernie mit dem Ellbogen beiseite, aber das war nicht ernst gemeint. Sie wusste recht gut, welche Rolle Joe und er bei Kates Rettung gespielt hatten. Sie nahm Joe die Rosen ab.
    Joe betrachtete Kate lächelnd, dann ging er in die Hocke, sodass ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren. »Es stimmt aber. Er hat sich vor kaum einer Stunde anerkennend über dich geäußert.« Kate musterte ihn und versuchte zu erkennen, ob das sarkastisch gemeint war. »Ganz im Ernst, Red, wir hatten eine sehr harmonische Teambesprechung. Furman hat deine hohe Intelligenz, dein gutes Aussehen und meine Festnahmetechnik gelobt. Außerdem hat er sich erleichtert darüber geäußert, dass Bernard den Fitnesstest bestanden hat.«
    »Er war echt begeistert«, bestätigte Bernie und verdrehte die Augen.
    Joe berichtete weiter: »Dann hat er sich ungefähr zehn Minuten lang über die Pflicht der Polizei ausgelassen, die Jungen und die Schutzlosen in unserer Gesellschaft zu beschützen. Anschließend ist das Team mit ihm zur High Street zum Lunch gefahren, um unseren Erfolg zu feiern. Dabei hätte er beinahe den Kerl überfahren, der auf dem Supermarktparkplatz Reklame für Big Issue macht.«
    »Was? Alles in Ordnung mit ihm?« Kate dachte an den höflichen Mann, der vor dem Supermarkt Reklame stand.
    »Klar. Ist wie eine Gazelle vor Furmans Wagen zur Seite gesprungen. Danach haben wir beschlossen, auf den Lunch zu verzichten.«
    »Ihr Idioten!«, sagte Kate lachend. Weil sie an die Jungen und Schutzlosen erinnert worden war, fragte sie: »Wie geht’s Julian?«
    »Dem geht’s wieder gut. Creed hat ihm echt übel mitgespielt. Und Julian hat getan, was er konnte, um seinem Einfluss zu widerstehen. Creed dachte, Julian sei formbar, deshalb hat er sich als sein Freund ausgegeben, ihn allmählich zu beeinflussen versucht, ihm kleine Vorteile angeboten. Julian war zu besorgt und hatte zu großen Respekt vor Creed, um irgendwas zu sagen.«
    Kate runzelte besorgt die Stirn. »Aber er hat sich wieder gefangen? Sag ihm, dass er herkommen und hierbleiben kann, bis er …«
    »Er kommt zurecht, Doc. Creeds Enttarnung hat ihn, wie uns alle, schockiert, denke ich, aber er ist jung und verkraftet das locker. In den letzten Tagen war er meistens bei mir zu Hause. Und glaub mir, dieser Junge kann kochen!«
    Kate erinnerte sich daran, dass Bernie einmal davon gesprochen hatte, Wiederholungstäter seien anderer Leute Söhne und Ehemänner – ein Satz, den er Julian zugeschrieben hatte. Zweifellos hatte Julian das gesagt, aber sie glaubte jetzt zu wissen, von wem er vermutlich stammte. Harry Creed. Er hatte den geplagten Polizeibeamten zitiert, der vor Jahren die Fahndung nach dem Yorkshire Ripper geleitet hatte, und damit ausdrücken wollen, dass Wiederholungstäter sich praktisch nicht von gewöhnlichen Leuten unterschieden.
    Falsch.
    Wenn wir wachsam sind, können wir sie entdecken.
    Sie dachte auch daran, was sie über einen Psychopathen als Arbeitskollegen gesagt hatte. Das stimmte ebenfalls. Creed, der Matt Prentiss manipuliert hatte. Sie wusste, dass es Creed gewesen war, der den schweren Fehler bei der Spurensicherung gemacht hatte. Zweifellos hatte er Matt in eine Situation manövriert, in dem ihm nichts anderes übrig geblieben war, als die Schuld dafür auf sich zu nehmen. Das machte Prentiss’ Missmut verständlich. Wer wäre da nicht sauer gewesen?
    Sie hatten Creeds Krankenakten und seinen Lebenslauf unter die Lupe genommen. Nach Hinweisen auf emotionale Probleme und Verhaltensauffälligkeiten in seiner Kindheit und seine offenbar ziellosen
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