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Kämpfer der Lichtwelt

Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Kämpfer der Lichtwelt
Autoren: Ernst Vlcek
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nächststehende Runengabel-Scheuche ein, bis er sie in Trümmer geschlagen hatte.
    Ihm blieb als einziger Trost nur die Erkenntnis, dass diese magischen Scheuchen wenigstens nicht unverwundbar waren.
    »Lamir!«
    Buruna versuchte sich gegen den Strom der Krieger zu stemmen, der sich auf das neblige Hochmoor zuwälzte. Es war alles so überraschend gekommen, dass sie keine Gelegenheit fand, den Barden und sich in Sicherheit zu bringen.
    Als die Sonne aufgegangen war und das Weltendach in ein flammendes Inferno hüllte, da hatte sich das gewaltige Heer der Salamiter auf einmal wie ein Mann erhoben und war in die Schlacht gestürmt.
    Buruna verstand nicht, was in die sonst so besonnenen Salamiter gefahren war. Sie konnte nur ahnen, dass das Lichterspiel des Sonnenaufgangs sie kopflos machte. Sie konnte an sich selbst keine solche Wirkung feststellen. Aber das hatte nichts zu besagen, denn sie wusste, dass sie seit den phantastischen Geschehnissen auf Burg Anbur eine Unempfindlichkeit gegen gewisse magische Einflüsse besaß. Seit der Erzmagier Vassander sie beeinflusst und sie den Helm der Gerechten aufgesetzt hatte, war sie ein wenig gegen Schwarze Magie gefeit. Vermutlich blieb sie auch jetzt nur darum verschont.
    »Lamir!«
    Sie sah den Barden zwischen den Kriegern auftauchen, konnte sich jedoch nicht zu ihm durchschlagen. Die Krieger marschierten unbeirrbar voran und schwemmten sie mit. Und auf einmal fand sie sich in Nebel gehüllt. Ein schauriger, durchdringender Laut erklang und wollte kein Ende nehmen. Er übertönte alle anderen Geräusche und ging durch Mark und Bein.
    Buruna musste an Vercins Worte denken, der vom Großen Schaurigen Horn gesprochen hatte, das zum Untergang der Lichtwelt blasen würde. War es nun soweit? Würde im Hochmoor von Dhuannin ein Quell aufbrechen, der nie versiegte und dessen Wasser das Land überflutete?
    Der Nebel ringsum erglühte im Schein der Farben des Sonnenfeuers, das sich über das Weltendach ergoss. Das Große Schaurige Horn verstummte für einige Atemzüge, setzte dann jedoch wieder ein.
    Schemenhafte Gestalten huschten an Buruna vorbei durch den Nebel. Sie machten entschlossene Gesichter, doch aus ihren Augen sprachen fast durchwegs Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Einige schrien, Buruna erkannte es an ihren aufgerissenen Mündern, um das unwirkliche Heulen des Großen Schaurigen Horns zu übertönen.
    Endlich verstummte der unheimliche Ton. Die Schlacht hatte begonnen.
    Buruna sah, wie ein Krieger auf ein unglaubliches Gebilde zurannte. Es sah aus wie eine Vogelscheuche, war jedoch größer und fremdartiger. Die hässliche Scheuche schwang zwei Gabeln, die von jener Art waren, wie Mythor im Niemandsland eine ganze Wagenladung entdeckt hatte. Es waren Runengabeln, vorne mit drei oder vier Spitzen, die dornenbewehrt waren.
    Der Krieger rannte genau darauf zu und wurde davon aufgespießt. Buruna sah, wie das nächste Opfer auf diese Scheuche zurannte. Die beiden blutgetränkten Runengabeln schwangen hoch und richteten sich dem Angreifer entgegen. Aber Buruna erreichte die Scheuche vor dem Krieger und hieb die Runengabeln mit zwei Streichen ihres Schwertes entzwei.
    Der Krieger kam zum Stillstand und blickte sich verständnislos um.
    »Bekämpfe lieber die wirklichen Feinde!« sagte Buruna zu ihm und eilte weiter.
    Durch den Nebel erklang plötzlich ein seltsamer Gesang.
    Dies ist ein neuer Morgen.
    Sein Licht verheißt uns Glück...
    Buruna folgte der Stimme und stieß schließlich auf Lamir. Er blutete aus verschiedenen kleineren Wunden, aber sein Gesicht hatte einen verklärten Ausdruck. Er merkte nichts von der Gefahr um ihn und war so verblendet, dass er diesen unheilvollen Tag mit seinem Gesang lobte.
    Vorbei sind Not und Harm und Sorgen.
    Der Lichtbote kehrt zurück....
    Er ging wie ein Tagträumer an Buruna vorbei, ohne sie wahrzunehmen. Auf einmal stieß er ein wütendes Knurren aus und stürzte nach vorne geradewegs auf eine Scheuche zu, die ihre Runengabeln hochschwenkte. Ohne zu zögern, hieb Buruna dem Barden mit der Breitseite des Schwertes über den Kopf und fing dann seinen schlaffen Körper auf. Sie zog Lamir in ein kahles Gebüsch, wo er einigermaßen in Sicherheit war. Krieger marschierten an ihnen vorbei, Reiter preschten in vollem Galopp aufs Schlachtfeld.
    Was für ein einseitiger Kampf!
    Hier ein gigantisches Heer aus wackeren Männern, die zum größten Opfer bereit waren und es vermutlich auch würden bringen müssen - und dort die
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