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Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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Waschbeckens.
    »Nee, geht schon«, krächzte er rauh.
    Tom nickte. »Wenn was ist, dann ruf mich sofort – ich warte draußen.«
    Tom brachte ihn schließlich wieder ins Bett, und Julian schlief augenblicklich ein. Er schlief den ganzen Tag. Nahm einmal eine heiße Brühe zu sich, trank Unmengen von Tee, ließ sich wieder von Tom zur Toilette bringen. Er war so erschöpft und innerlich fluchte er auf Brian und Alex. Sie hatten die Macht ihn zu heilen, ihm die Schmerzen zu nehmen.
    Als er das nächste Mal aufwachte, saß Jessica an seinem Bett. Sie betrachtete ihn mit unverhohlener Bewunderung. »Cool, was du so erlebst.«
    Julian versuchte sie unter seinen angeschwollenen Augenlidern hindurch zu fixieren. »Darauf hätte ich gern verzichtet«, sagte er leise.
    »Dieser Typ – Tom – hat mir erzählt, daß du entführt worden bist. Und Alex und Brian haben dich befreit. Irre!«
    »Ja.« Julian versuchte ein Lächeln, das jedoch ein wenig verrutschte.
    Jetzt trat auch Will ein wenig näher. »Hallo Julian.«
    »Oh, hi... was macht ihr hier?«
    Jessica runzelte die Stirn. » Krankenbesuch nennt man das wohl.«
    »Aha.«
    Will sah neugierig auf ihn hinunter. »Wo haben sie dich denn hingebracht?«
    »Weiß nicht«, erklärte Julian leise. »Ich war ja erst im Golden Planet ...«
    Will starrte ihn überrascht an. »Du warst in so einem Club?«
    Julian zuckte mit den Schultern. »Bei der teuflischen Begleitung ...«
    »Was meinst du damit?«
    »Ähm ... das ist ... amerikanischer Slang«, versuchte Julian sich zu retten. »Ich meinte, meine Begleitung paßt teuflisch gut auf mich auf.«
    Jessica grinste hinter vorgehaltener Hand.
    »Aha. Na, diesmal hat das mit dem Aufpassen wohl nicht so gut geklappt, was?«
    »Nein ... ich wollte nur etwas frische Luft schnappen ... und schon hatten mich so Typen in ihr Auto gezerrt.«
    »Was wollten die?« fragte Will. »Lösegeld?«
    Julian zögerte. »Glaube schon. Aber ... ihr dürft echt niemandem davon erzählen.« Er schluckte. Sein Hals fühlte sich wund an. »Ich will euer Ehrenwort.«
     
     
     
    »Alex, ich habe Schmerzen«, maulte Julian.
    Alex starrte ihn an. »Ich weiß, mein Lieber. Aber ich kann dir kein Blut geben.« Er klang nachsichtig, als spräche er mit einem kleinen Kind. Zärtlich strich er ihm die Haare aus dem Gesicht. »Dein Gewebe heilt bereits jetzt schneller als bei einem normalen Menschen.« Er grinste. »Du bist ja schon ein halber Vampir.«
    Julian sah ihn erschrocken an. »Wirklich?«
    »Julian. Fakt ist, daß ich dir im Moment nichts geben kann. Davon abgesehen – du erinnerst mich mittlerweile an einen Junkie!« Mißbilligend schüttelte Alex den Kopf. Lange schwarze Haare fielen ihm ins Gesicht. Es war erst das zweite Mal, daß Julian ihn mit so langen Haaren sah.
    Als er bemerkte, daß Alex gehen wollte, strich ein Angstschauer über ihn hinweg. Alex sah das, sah das kurze Aufblitzen in Julians Augen und das Zittern, das ihn erfaßte.
    Liebevoll sah er den Jungen an. »Brian wird sofort wiederkommen. Du bist nicht lange allein.«
    Julian nickte leicht. Es war ihm unangenehm, aber der Gedanke allein zu sein, war zur Zeit unerträglich für ihn. Er starrte hinter Alex her, als dieser ihn verließ. War es wirklich wahr, daß sein Körper sich verändert hatte? Daß er schneller heilte, als ein normaler menschlicher Körper? Julian konnte keine Veränderung feststellen. Er hatte noch immer starke Schmerzen. Doch, was ihn noch mehr belastete, war die Ungewissheit, diese quälende Angst – würden sie es wieder versuchen? War er vielleicht immer in Gefahr? Er seufzte leise, unhörbar. Warum bloß war er so schwach? Julian ertappte sich – nicht zum ersten Mal – dabei, wie er über die Vorteile des Vampirdaseins nachdachte.

Achtzehn
     
     
    Es ist doch tot
    Und lebt nicht mehr.
    Kalim Großmann
     
     
    Alex verließ seine Villa über den Balkon. Mühelos erhob er sich in den schwarzen Nachthimmel und verschmolz mit den Schatten. Er mußte unbedingt auf die Jagd.
    Es dauerte nicht lange, bis er ein geeignetes Opfer fand, einen angetrunkenen Manager auf dem Weg zu seinem Wagen – tja, er hätte eh nicht mehr fahren dürfen, stellte Alex grinsend fest.
    Befriedigt und gesättigt wollte er sich wieder auf den Heimweg machen, doch er spürte etwas Seltsames. Eine Bedrohung, wie einen Schatten, der ihn verfolgte. Er bremste seinen schnellen Flug, um zu landen. Die alte Berkeley-Villa ragte düster vor ihm auf, und er befand, daß sie vorerst ein
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