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Julians süßes Blut (German Edition)

Julians süßes Blut (German Edition)

Titel: Julians süßes Blut (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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sich fühlen wie auf einem Trip.
    »Verzeihst du mir?« Es fiel mir mehr als schwer, diese Worte auszusprechen.
    »Ja«, flüsterte er rauh. »Natürlich. Es war doch meine Schuld.«
    Ich schüttelte den Kopf. Es wäre mir lieber gewesen, wenn er mich beschimpft hätte. Wenn er geschrien und getobt hätte. Aber seine Unterwürfigkeit machte es für mich nur noch schlimmer. Ich wußte ja, daß er mir hörig war. Aber er konnte genau das gegen mich einsetzen, ich spürte, wie meine Augen sich mit Tränen füllten, doch diesen Erfolg wollte ich ihm nicht gönnen. Gott, ja, er hätte es verdient, meine Fassade bröckeln zu sehen. Doch dafür war ich zu stolz.
    Ich schluckte. »Mein Engel.« Ich nahm seine Hand und hauchte einen Kuß darauf. Dann verließ ich ihn.

 Siebzehn
     
     
    Wut ...
     
    Julian trat nach draußen an die frische Luft. Er mußte einfach mal durchatmen, auch wenn Gabriel nicht wollte, daß er die Disco allein verließ. Er habe so ein merkwürdiges Gefühl, sagte er. Julian zuckte mit den Schultern. Er würde ja nur ein paar Minuten draußen sein. Gabriel würde es gar nicht bemerken. Es nieselte leicht, und die feinen Tropfen sammelten sich in Julians Haar. Unbefangen ging er ein Stück an der Straße entlang und beachtete nicht das Auto, das neben ihm bremste.
    Er sah die beiden Männer zu spät, die ihn hart an Armen und Beinen faßten und ihn ins Auto hineinzogen. Er konnte nicht einmal einen verdutzten Schrei ausstoßen.
    Julian stand an die Wand gelehnt, Blut floß aus seiner Nase, als Ripley eintrat. Er sah den mageren Jungen, der ihn mit einer Mischung aus Verachtung und Angst ansah.
    »Es hat mich viel Zeit gekostet, deinen Aufenthaltsort herauszubekommen. Aber – es hat sich schließlich ja gelohnt.« Er grinste teuflisch. »Es tut mir leid, daß du etwas hart rangenommen wurdest, aber ich hörte, du wolltest nicht freiwillig mitkommen.«
    Julian schwieg. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, warum er hier war. Wütend hatte er sich gewehrt, hatte seine Entführer beschimpft. Bis einem der beiden Männer der Kragen geplatzt war und er Julian geschlagen hatte.
    Ripley tat, als übersehe er die Verachtung in Julians Augen und sagte: »Du brauchst keine Angst zu haben. Deine Aufgabe ist wirklich simpel. Und danach kehrst du einfach wieder in deine Heimat zurück, zu deiner Freundin Monica Stillwine. Sie wird dir helfen, dich wieder zurechtzufinden.«
    Julian erschrak bei der Erwähnung ihres Namens. Was – um alles in der Welt – waren das für Leute? Und was wollten sie von ihm?
    »Was wollen Sie von mir?«
    Ripley wertete diese Frage als Kapitulation und grinste. »Es ist ein Kinderspiel. Ich möchte nur, daß du uns morgen bei Tagesanbruch zu deinem überaus wohlhabenden Vater führst. – Das ist alles.«
    Julian starrte Ripley an. Ihm kam plötzlich ein Gedanke, und er fragte vorsichtig: »Monica hatte einmal einen Freund, sein Name war Joey Wilder. Kannten Sie ihn?«
    Ripley zuckte zusammen bei der Frage. Wütend sah er den Jungen an. »Du hast hier keine Fragen zu stellen, Bengel. Klar?«
    Für Julian fügten sich die Teile des Puzzles jetzt langsam zusammen – er hatte es mit dem Kreis von Merrick zu tun! Sie hatten ihn aufgespürt, damit er ihnen den Aufenthaltsort der Vampire preisgab. Und das war vermutlich der Mann, der bei Monica angerufen hatte. Ripley – der sich als einer seiner Lehrer ausgegeben hatte. Wie hatten sie ihn nur finden können? Und was sollte er jetzt tun? Wenn er nichts sagte, würden sie ihn dann umbringen? Er schloß für einen kurzen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, stand Ripley dicht vor ihm. Er war ein stattlicher Mann, der Julian Angst einjagte.
    »Deine Gedanken haben dich verraten«, sagte er lächelnd. »Ich brauche nicht mehr länger  herumzureden – du weißt, wo sie sind, und du wirst es uns verraten. Ich brauche dir wohl nicht zu drohen, du bist ein intelligenter Junge.«
    Julian begann zu zittern.
     
     
    »Was heißt weg , Gabriel? Er kann sich doch nicht in Luft auflösen.« Ärgerlich sah Brian ihn an.
    »Aber er war nicht mehr da. Nicht mal mehr irgendwo in der Nähe«, gab Gabriel knurrend zurück.
    »Hast du den Eindruck, er ist entführt worden?« fragte Alex leise.
    Gabriel überlegte einen Moment. »Ja. – Er wollte nicht abhauen. Er war gut gelaunt. – Wenn er mit irgendjemandem abgezogen wäre, hätte er mir Bescheid gesagt. Außerdem hatte ich den ganzen Abend schon so ein ungutes Gefühl.«
    Alex fluchte
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