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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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angespannt.
    „Charlie hat immer noch Probleme mit Lauten und der Buchstabenerkennung. Er ist beim Lesen noch weiter zurückgefallen, als wir erwartet haben. Sein Klassenlehrer berichtet, dass er während der Lesezeit herumalbert.“
    Margaret sah zu Cole und dann zurück zu Ed. „Liegt es am Tod seiner Eltern?“
    Der schüttelte den Kopf. „Das geht seit Anfang des Jahres so.“
    „Er macht das, um von seinen Leseschwierigkeiten abzulenken“, murmelte Cole.
    Nach kurzem Zögern nickte Ed. „Das würde ich auch vermuten.“
    Cole holte tief Luft und stellte die Frage, die ihm auf der Seele brannte. „Denkst du, Charlie könnte Legastheniker sein?“
    „Das ist möglich.“ Ed räusperte sich.
    „Wird Dyslexie nicht vererbt?“ Margaret sah verwirrt aus. „Ich weiß, dass Joy keine Legasthenikerin war, und Ty war es meines Wissens auch nicht.“
    „Das ist oft so.“ Ed tippte mit seinem Montblanc-Füller auf den Tisch. „Wo Dyslexie festgestellt wird, hat die Hälfte der Kinder in der Familie Lernschwierigkeiten, und mehr als die Hälfte haben ein Familienmitglied, das linkshändig ist.“
    Margaret wurde blass. „Charlie ist Linkshänder.“
    „Cole auch“, stellte Ed fest, sein Adamsapfel hüpfte wie eine Springbohne auf und ab.
    „Wir sind hier, um über Charlie zu sprechen.“ Cole biss verärgert die Zähne zusammen. „Was empfiehlst du?“
    Ed öffnete seine Aktentasche und holte einen dicken Stapel Papiere heraus. „Ich habe die Teilnahmeformulare für unser Programm zur Leseförderung mitgebracht und einige Vorschläge für multisensorische Spiele, die ihr über die Ferien mit dem Jungen spielen könnt. Wenn ihr jetzt unterschreibt, nehme ich die Unterlagen gleich mit, und er kann beginnen, wenn die Schule im Januar wieder losgeht.“
    Cole machte keine Anstalten, sich die Papiere anzusehen. „Danke. Meg und ich werden das besprechen und melden uns dann bei dir.“
    Ed presste seine Lippen zusammen. Offensichtlich hatte er erwartet, dass sie sofort auf der gestrichelten Linie unterschrieben. Aber obwohl Cole keine Zweifel hatte, dass sie Charlie zu dem Programm anmelden würden, mussten sie das erst besprechen.
    „Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, schnell einzugreifen.“ Jetzt sprach er Cole direkt an. „Du weißt besser als jeder andere, wie schwierig es ist, wenn ein Kind älter wird und nicht richtig lesen kann.“
    „Ja.“ Cole lachte trocken auf. „Ich habe gemerkt, wie grausam Kinder sein können.“
    Ed wurde rot. Er guckte lange in seine Papiere, bevor er wieder aufsah. „Ich schulde dir schon lange eine Entschuldigung. Wenn ich daran denke, was ich zu dir gesagt habe …“
    Margaret sah mit gerunzelter Stirn von einem zum anderen. „Was hast du zu ihm gesagt?“
    Die Röte auf seinem Gesicht vertiefte sich. „Dass er wie ein Fünftklässler liest.“
    „Du wusstest, dass Cole an Dyslexie leidet?“ Ihre Verblüffung wirkte echt. „Woher?“
    Cole warf ihr einen Seitenblick zu. „Du hast es ihm gesagt.“
    „Ich?“ Ihre Stimme zitterte vor Empörung.
    „Das hat er mir gesagt.“ Obwohl Cole mit Margaret sprach, ließ er Ed nicht aus den Augen.
    Margarets Augen sprühten grüne Funken. „Ed?“
    Der Mann war plötzlich sehr still. „Ich war in dem Semester der Assistent deines Vaters und habe gehört, wie du ihn fragtest, wie man jemandem helfen könne, der Probleme mit dem Lesen hat.“
    Er atmete langsam aus, bevor er Cole ansah. „Meg hat ihm keinen Namen gesagt, aber ich wusste, dass ihr euch trefft, und da habe ich eins und eins zusammengezählt.“
    „Woher wusstest du, dass wir miteinander ausgegangen sind?“, fragte Margaret.
    „I…ich war in dich verliebt“, erklärte Ed. „Ich habe genau mitbekommen, was du so gemacht hast.“
    Cole hörte nur mit halbem Ohr zu, als Margaret Ed zusammenstauchte. All die Jahre hatte er ihr für etwas die Schuld gegeben, was sie nicht getan hatte.
    Wie falsch er gelegen hatte, beschäftigte ihn immer noch, als sie Ed zur Tür brachten und versprachen, sich im neuen Jahr sofort bei ihm zu melden.
    Cole schloss die schwere Eingangstür hinter ihm und drehte sich zu Margaret um. „Ich dachte, du hättest Ed mein Geheimnis verraten.“
    „Darum hast du mich fallen gelassen.“ Sie bekam große Augen, als sie verstand. „Du dachtest, ich hätte dein Vertrauen missbraucht.“
    „Ed erzählte mir, ihr hättet darüber gelacht, wie dumm ich bin. Er sagte, deswegen wolltest du nicht, dass jemand weiß,
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