Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
Autoren: LISA CHILDS
Vom Netzwerk:
Highschool.“
    „Warum hast du es eigentlich so eilig? Bei den Kellys gibt es doch immer Unmengen zu essen. Sie werden uns schon etwas übrig lassen. Oder hast du etwa noch eine Verabredung?“
    „Nein, jetzt nicht mehr“, antwortete er betont gleichgültig.
    Abby konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wie gut, dass auch die Clayton McClintocks dieser Welt gelegentlich eine Abfuhr bekamen. „Dann geht es dir also nur darum, nicht zu lange mit mir allein zu sein?“
    Er widersprach ihr nicht. „Wie lange wirst du bleiben?“
    Offensichtlich lag ihm genauso wenig an ihrer Anwesenheit in Cloverville wie ihr selbst. Da er jetzt etwas langsamer fuhr, konnte Abby sich die Umgebung ansehen. Weite Felder und Wälder mit herrlichen dunkelgrünen Bäumen erstreckten sich vor dem Fenster. An mehreren Stellen waren neue Baugebiete mit zahllosen schmucken Häusern, Einkaufszentren und Fastfood-Restaurants entstanden. „Das hier ist Cloverville?“, fragte Abby ungläubig.
    „Die Stadt ist stark gewachsen, seit du fortgegangen bist. Hast du geglaubt, hier würde alles beim Alten bleiben?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nichts bleibt je, wie es war.“ Das hatte sie schon als Kind gelernt. Und auch Lara hatte sich schon viel zu oft an neue Lebensumstände gewöhnen müssen. Abby wusste, dass es Zeit war, sich irgendwo niederzulassen und Wurzeln zu schlagen. Ihre Tochter brauchte einen Ort, der länger als ein oder zwei Jahre ihr Zuhause war. Und auch Abbys Vermittlungsagentur für Aushilfskräfte benötigte einen langfristigen Firmensitz. Abby hatte ihr Apartment in Chicago bereits aufgegeben. Sie musste sich jetzt nur noch überlegen, wo sie sich mit ihrer Tochter niederlassen wollte. Es gab niemanden, auf den sie bei dieser Entscheidung Rücksicht nehmen musste. Laras Vater hatte den Kontakt zu Abby abgebrochen, nachdem sie ihm von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte. Obwohl sie inzwischen, nach fast fünf Jahren, über die Enttäuschung hinweg war, konnte sie immer noch nicht fassen, wie sehr sie sich damals in ihm getäuscht hatte. Er war ein so netter, verantwortungsvoller Mann gewesen. Doch vielleicht war es auch gar nicht seine Schuld gewesen, dass er sie nicht lieben konnte. Nicht einmal ihre eigenen Eltern hatten sie geliebt.
    Clayton bog gerade in die Hauptstraße ein. Hier hatte sich kaum etwas verändert. Mrs. Hilds preisgekrönter Vorgarten sah aus wie eh und je, und die üppigen Rosensträucher umrankten das Ortsschild von Cloverville. In der Mitte der Straße lag Mr. Carpenters Eisenwarenladen, in dessen Schaufensterscheiben sich die Sonne widerspiegelte. Sie kamen auch an McClintocks Versicherungsagentur vorbei, an deren Eingang das gleiche goldene Logo prangte wie auf Claytons T-Shirt. Das große, dreigeschossige Backsteingebäude, in dem die Agentur sich befand, gehörte zu den größten Häusern der Straße. Ein „Zu vermieten“Schild hing in einem der Fenster im ersten Stock.
    „Dr. Strover ist nicht mehr da?“, fragte Abby.
    „Er ist jetzt im Ruhestand“, erklärte Clayton. „Deshalb suche ich einen neuen Mieter. Ich hatte gehofft, Josh würde seine Praxis hier einrichten, aber sein Partner meint, dass sie mehr Platz benötigen. Deshalb bauen sie ein neues Gebäude am westlichen Stadtrand.“
    „Josh?“, wiederholte sie und sah ihn fragend an.
    „Dr. Josh Towers ist der Mann, den Molly morgen heiraten wird. Ich dachte, ihr zwei hättet immer einen so engen Kontakt gehabt?“ Seine Missbilligung war nicht zu überhören. „Und du kennst nicht einmal den Namen ihres Verlobten?“
    „Molly und ich telefonieren oder mailen jeden Tag.“ Und Molly hatte ihren Verlobten tatsächlich kaum erwähnt. Sie hatte sich ja auch erst vor kurzem verlobt – mit einem Mann, den sie offensichtlich gar nicht liebte. „Findest du das Ganze nicht auch etwas überstürzt?“
    „Wie bitte?“
    „Die Hochzeit. Die beiden kennen sich doch kaum.“
    Die Muskeln an seinem Oberarm zogen sich zusammen als er das Lenkrad umklammerte. „Seit ihrem ersten Jahr auf dem College kennen sie sich. Molly hat in den Sommerferien in dem Krankenhaus gejobbt, in dem auch Josh arbeitet. Sie kennt ihn also schon ziemlich lange.“
    „Aber nicht richtig! Sie haben erst vor kurzem angefangen, sich zu verabreden.“ Frustriert dachte Abby daran, wie sie vergeblich versucht hatte, Molly diesen Plan auszureden. Warum nahm ihre Freundin sich bloß keine Zeit zum Nachdenken, bevor sie sich in etwas so Ernstes wie eine Ehe stürzte?
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher