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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
Autoren: LISA CHILDS
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ändern.
    Mit einigen wenigen großen Schritten war er bei ihr. „Abby.“
    Nur mit Mühe gelang es ihr, ihn freundlich anzulächeln. „Clayton.“
    „Es ist lange her“, sagte er, während er sie unverwandt anstarrte.
    Nicht lange genug . Anscheinend war er genauso wenig daran interessiert, sie hier zu haben, wie sie sich wünschte, zurück zu sein.
    Dann blickte er zu Lara hinunter, und sein Gesichtsausdruck wurde weicher. „Und wer ist diese hübsche junge Dame?“
    „Meine Tochter.“
    „Das glaube ich gern“, erwiderte er und lächelte die Kleine freundlich an.
    Abbys Puls beschleunigte sich. Sie konnte sich nicht erinnern, ihn jemals zuvor lächelnd gesehen zu haben. Lara war allerdings eher verängstigt als erfreut und versteckte sich hinter ihrer Mutter. Ängstlich presste sie einen abgegriffenen Teddybären an sich.
    „Du brauchst keine Angst zu haben“, beruhigte Abby ihre Tochter, obwohl sie selbst einen großen Teil ihrer Kindheit damit verbracht hatte, den großen Bruder ihrer Freundinnen zu fürchten. Doch sie war schon vor vielen Jahren erwachsen geworden – es war ihr gar nichts anderes übrig geblieben. „Clayton ist kein Fremder. Ich kenne ihn schon seit vielen Jahren. Na ja, sagen wir, ich kannte ihn vor vielen Jahren.“
    „Ich kannte deine Mutter schon, als sie noch so klein war wie du“, erklärte Clayton ernsthaft. „Und du siehst ganz genau so aus wie sie, als sie zum ersten Mal mit meiner Schwester Molly zu uns nach Hause kam.“
    Wie ein streunender Hund. So hatte er sie zumindest immer betrachtet. Doch im Grunde war es nicht so schlimm gewesen. Meist kam sie mit schmutzigen Kleidern, aufgeschürften Knien und einem vor Hunger knurrenden Magen ins Haus der McClintocks. Und seine Mom hatte sich immer um sie gekümmert. Sie hatte Abby zu essen gegeben, ihre Sachen gewaschen und geflickt und ihre Schrammen verarztet. Mrs. Mick, wie Abby sie genannt hatte, war die einzige wirkliche Mutter gewesen, die Abby je hatte, denn ihre eigene Mom hatte sich nicht im Geringsten um ihr Kind gekümmert. Sie war lieber in der Kneipe als zu Hause gewesen. Und Abbys Vater war nie da, denn er arbeitete als Fernfahrer.
    „Wie heißt du denn?“, fragte Clinton das Mädchen.
    „Lara“, flüsterte die Kleine.
    „Lara?“ Fragend blickte Clayton zu Abby.
    Sie nickte und bestätigte dann seine Vermutung.„Lara Hamilton .“
    Clayton richtete sich auf. „Du bist also nicht verheiratet?“
    „Nein. Mollys Hochzeit morgen wird die einzige Gelegenheit sein, bei der ich in die Nähe eines Altars komme.“ Diese Hochzeit war der Grund dafür gewesen, dass Abby zurück nach Cloverville gekommen war. Sie würde ihrer Freundin dabei zusehen, wie diese den größten Fehler ihres Lebens beging. Es sei denn, es würde ihr gelingen, Molly diesen Plan noch auszureden. Wenn sie in den letzten Monaten nicht so viel zu tun gehabt hätte, wäre Abby schon viel früher zurück nach Cloverville gekommen, um mit Molly zu sprechen. Sie hoffte, dass es noch nicht zu spät war. „Es tut mir leid, dass du wegen mir zum Flughafen kommen musstest, Clayton. Ich hatte gedacht, sie würden jemand anderen schicken.“
    „Sie sind alle schon auf der Probe.“
    Abby blickte auf ihre Uhr und schloss dann resigniert die Augen. „Oh nein. Wir kommen zu spät.“
    Sicher gab er ihr die Schuld an den technischen Problemen in O’Hare, die ihren Flug verzögert hatten. Sie machte sich auch selbst Vorwürfe, weil sie nicht früher gekommen war. Doch gerade Clayton war einer der Gründe gewesen, weshalb sie eigentlich nie wieder nach Cloverville zurückkommen wollte. Es war völlig gleichgültig, was sie seit ihrem Verschwinden vor acht Jahren erreicht hatte: Die Leute hier – und allen voran Clayton – würden in ihr immer das arme, heruntergekommene Hamilton-Mädchen sehen, das in der Schule schon versagt hatte, noch bevor es schließlich wegen groben Unfugs und Vandalismus hinausgeworfen worden war.
    „Kann ich jetzt kein Blumenmädchen mehr sein?“, fragte Lara.
    Abby sah den besorgten Blick auf Laras Gesicht. Ihre Tochter hatte sich sehr auf ihre wichtige Aufgabe bei Mollys Hochzeit gefreut, und sie würde furchtbar enttäuscht sein, wenn Abby ihrer Freundin wirklich die Heirat ausredete.
    Auch Clayton hatte sich wieder Lara zugewandt und beruhigte sie, noch bevor Abby etwas sagen konnte. „Nein, Schätzchen. Die Hochzeit ist erst morgen, und du wirst das hübscheste Blumenmädchen sein, das Cloverville je gesehen hat.“
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