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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
Autoren: LISA CHILDS
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war.
    Doch Clayton starrte verbissen nach vorn und schien ihre Bitte gar nicht gehört zu haben. Sie berührte seinen Oberschenkel, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Seine Muskeln zogen sich zusammen, und der Wagen schoss nach vorn, als Clayton heftig aufs Gaspedal trat.
    „Clayton, bitte, fahr langsamer“, flüsterte Abby, um Lara nicht aufzuwecken.
    „Wenn du möchtest, dass ich langsamer fahre, solltest du nicht noch einmal mein Bein begrapschen“, entgegnete Clayton knapp und nahm den Fuß vom Gas. „Es könnte sonst leicht passieren, dass wir im Graben landen.“
    Abby zog ihre Hand so schnell zurück, als habe sie sich die Finger verbrannt. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken, aber du hattest mich anscheinend nicht gehört.“
    „Als du mir sagtest, ich solle langsamer fahren?“, fragte er. „Da ich deinen Fahrstil kenne, hielt ich es für einen Scherz. Dir konnte es doch früher gar nicht schnell genug gehen.“
    „Das stimmt“, gab Abby zu. „Früher.“ Allerdings war ihre stets halsbrecherische Geschwindigkeit nicht der Grund dafür gewesen, dass sie früher eine lausige Fahrerin gewesen war. Es hatte vielmehr an einem nicht diagnostizierten Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom gelegen – und an kaputten Bremsen.
    „Dann bist du also ruhiger geworden, seit du dein Kind bekommen hast?“
    Mit einer speziellen Diät und regelmäßigem Training hatte sie ihr ADHS unter Kontrolle bekommen, doch nichts hatte sie so sehr verändert wie ihr Muttersein.
    „Ja“, stimmte sie zu.
    „Verantwortung verändert Menschen“, sagte er bitter.
    Verwundert sah Abby ihn an. Sie hatte immer geglaubt, dass er es genoss, den Patriarchen zu spielen. Selbst als sein Vater noch lebte, hatte er seine jüngeren Geschwister und Abby so sehr herumkommandiert, dass sie alle den Beginn seiner Collegezeit kaum erwarten konnten.
    Vielleicht war er so verbittert, weil er den Tod seines Vaters noch nicht verwunden hatte. Es war ein drastischer Einschnitt in ihrer aller Leben gewesen. „Clayton …“
    Er wandte sich ihr zu und sah ihr in die Augen. Abbys Herz setzte einen Schlag aus. Was war denn jetzt los? So hatte er sie früher nie angesehen. Und dabei hatte sie es sich damals so sehr gewünscht. Wie oft hatte sie sich ausgemalt, er würde vom College nach Hause kommen und plötzlich bemerken, dass sie kein kleines Mädchen mehr war.
    „Was ist denn?“, fragte er, als sie nicht weitersprach. Gedankenverloren sah sie ihn an. Zu ihrer Überraschung hatte er ihr gefehlt, als er aufs College gegangen war. Doch sie bezweifelte, dass er sie während der letzten acht Jahre vermisst hatte.
    Sie seufzte. „Wir sind also auf dem Weg zur Kirche?“
    Er schüttelte den Kopf. „Als wir vorhin zum Auto gegangen sind, habe ich Brenna angerufen. Reverend Howland hatte noch einen anderen Termin und konnte nicht länger auf die fehlenden Gäste warten.“
    „Also auf uns“, stellte sie fest und machte sich auf einen seiner vorwurfsvollen Blicke gefasst. Schon immer hatte er sie für alle Schwierigkeiten verantwortlich gemacht, in die seine Schwestern geraten waren. Wie zum Beispiel für die Tattoos. Doch diese Hochzeit war die schlimmste Katastrophe, in die Molly sich je hineinmanövriert hatte. Hoffentlich gelang es ihr, das Unheil noch abzuwenden.
    „Nein, wir sind nicht die Einzigen, die die Probe verpasst haben“, gab Clayton zu. „Weder der Trauzeuge noch Eric haben es rechtzeitig geschafft.“
    „Eric.“ Eric South war der einzige Junge in der Clique von Abby, Brenna Kelly, Molly und Mollys jüngerer Schwester Colleen gewesen. „Hoffentlich schafft er es zum Essen“, sagte Abby. Sie war sich sicher, dass Eric ihr helfen würde, Molly die verrückte Idee auszureden, einen völlig fremden Mann zu heiraten.
    „Ich hoffe, wir schaffen es“, murmelte Clayton und drückte das Gaspedal herunter.
    Abby sah ihn missbilligend an. „Es erstaunt mich etwas, dass ein Versicherungsmakler wie du so unverantwortlich schnell fährt. Ich kann mich noch gut an die Belehrungen erinnern, die ich mir von Mr. Mick anhören musste, als ich meinen Führerschein bekommen habe.“
    „Du hast ihm zugehört?“, fragte Clayton überrascht. Wahrscheinlich erinnerte auch er sich an die Worte seines Vaters, denn er drosselte die Geschwindigkeit.
    „Jetzt gehört die Firma ja dir. Bist du nun derjenige, der die warnenden Worte an die Führerscheinneulinge richtet?“
    Er nickte. „Ja, ich gebe sogar Kurse in der
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