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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
Autoren: LISA CHILDS
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ein.
    „Brenna?“, schnaubte Josh ungläubig. „Ich kenne keine selbstbewusstere Frau als sie.“
    „Nach außen hin ist sie das“, stimmte Mama ihm zu. „Aber tief in ihrem Inneren ist sie auch das kleine Mädchen, das während der Kindheit von anderen Kindern immer als ‚fette Kuh‘ beschimpft wurde. Sie hat akzeptiert, wer sie ist, und sie ist stolz auf sich. Aber weil sie so viel Ablehnung erfahren hat, misstraut sie jedem, der nicht zu ihrer Familie oder ihrem Freundeskreis gehört, ob er sie tatsächlich so akzeptiert, wie sie ist.“
    „Ich dachte, ich würde zu ihrem Freundeskreis zählen“, wandte er ein.
    „Sie beide sind mehr als Freunde“, erklärte ihm Mama. „Aber genau deshalb fällt es ihr bei Ihnen schwerer als bei jedem anderen, Ihnen zu glauben, dass Sie sie wirklich ohne Vorbehalte akzeptieren.“
    „Sie glaubt mir nicht, dass ich sie liebe“, sagte er.
    „Und wenn Sie jetzt weglaufen, wird sie sich in ihrer Ansicht erst recht bestätigt fühlen“, machte ihm Mama deutlich und seufzte. „Ich weiß nicht, was nötig ist, um sie vom Gegenteil zu überzeugen.“
    „Ihre Tochter ist eine wirklich sture Frau“, meinte Josh und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Aber wenn Sie beide mir noch einmal helfen würden, könnte es mir vielleicht doch gelingen.“
    Mama strahlte ihn an und legte die Hände auf seine Wangen, um sie so zu drücken, wie es Nicks Grandma immer gemacht hatte, als er noch ein kleiner Junge war. „So ist es richtig! Sie bleiben und kämpfen um sie, sonst wären Sie nämlich nicht Manns genug für meine Tochter.“
    „Oh, ich bin durchaus Manns genug. Schließlich bin ich der einzige Mann, den Brenna haben will.“ Das musste er ihr jetzt nur noch beweisen.
    Anders als die übrigen Geschäfte in Cloverville war die Bäckerei sonntags nur bis Mittag geöffnet. Nach Ladenschluss begab sich Brenna um kurz nach eins in ihr Büro, um liegen gebliebenen Papierkram zu erledigen. Als sie die Tür öffnete, hörte sie plötzlich ein dumpfes Geräusch aus der Backstube, das sie aufhorchen ließ. Jemand hielt sich dort auf!
    „Hallo?“, rief sie.
    Weitere Geräusche waren zu vernehmen, die sie als das Scheppern von Kochtöpfen identifizierte. Eigentlich sollte kein Einbrecher in die Bäckerei gelangen können, ohne die Alarmanlage auszulösen, und doch hielt sich jemand dort auf. Ihr war mulmig zumute, als sie die große Industrieküche betrat und einen Mann entdeckte, der über einen der Tresen gebeugt stand. Sprenkel von rotem Zuckerguss klebten in seinem dunklen Haar, seine Wange war mit Teig verschmiert.
    Brennas Herz schlug schneller, als sie den Mann erkannte. „Josh?“
    Er drehte sich zu ihr um. „Oh, du bist zu früh dran. Warte, ich brauche noch eine Minute.“
    „Ich bin zu früh dran?“, wiederholte sie verständnislos. „Das ist mein Geschäft. Was hast du hier zu suchen? Ich dachte, du wärst längst nach Hause gefahren.“
    „Ich bin zu Hause“, erwiderte er beiläufig, da er wieder ganz auf das konzentriert war, was vor ihm auf dem Tresen stand.
    „Wie bitte?“
    „Nein, die Bäckerei ist natürlich nicht mein Zuhause“, murmelte er und fluchte leise, da irgendetwas nicht so lief, wie er sich das vorstellte. „Aber Cloverville ist mein Zuhause.“
    „Aber Mama und Pop sagten, du verkaufst das Haus und die Praxis.“ Hoffnung regte sich in ihr, die sie aber unterdrückte. „Oder war das auch gelogen?“
    „Nein, das war nicht gelogen. Ich hatte einen Augenblick der Schwäche“, gab er zu.
    Brenna konnte das gut nachvollziehen. In seiner Nähe erlebte sie ständig solche Augenblicke. „Also wolltest du das Haus tatsächlich verkaufen, in das wir so viel Arbeit gesteckt haben?“
    „Das war ja der Grund dafür“, bestätigte er. „Wie sollte ich in diesem Haus leben, in dem mich jeder Pinselstrich an dich erinnerte?“
    „Josh …“ Sie hoffte nur, dass er ihr jetzt nicht schon wieder einen Heiratsantrag machte, denn in ihrer gegenwärtigen Verfassung hätte sie sicher Ja gesagt, obwohl sie es gar nicht wollte. „Josh, du musst verstehen, warum ich deinen Antrag nicht annehmen konnte. Du kennst mich so gut wie gar nicht. Wir haben uns vor gerade einmal zwei Wochen kennengelernt. Wie willst du da wissen, dass du wirklich den Rest deines Lebens mit mir verbringen möchtest?“
    „Wir sind uns vor zwei Wochen zum ersten Mal begegnet“, stimmte er ihr zu, „aber davor haben wir wochenlang telefoniert und uns E-Mails
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