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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06
Autoren: Penny Jordan
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ich nicht aufhören können“, gestand Jack und schüttelte langsam den Kopf, während er vor Erregung eine Gänsehaut bekam. Dann stöhnte er leise auf und zog Annalise in seine Arme.
    Jemanden zu küssen und geküsst zu werden war etwas ganz anderes als die teeniehaften Knutschereien, die sie bisher für den Gipfel erotischer Erfahrung gehalten hatte. Schlagartig wurde Annalise bewusst, was ihr bisher entgangen war.
    „Oh, Jack“, flüsterte sie fasziniert, als er ihren Mund schließlich freigab.
    „Oh, Jack … was?“ Er lächelte voller Zärtlichkeit.
    „Müssen wir denn wirklich warten?“, hörte sie sich fragen und staunte über ihre plötzliche Kühnheit.
    „Ja, das müssen wir“, erwiderte er mit fester Stimme und ließ sie los. „Versprich, dass du mir schreiben wirst“, verlangte er.
    „Ich verspreche es“, antworte Annalise geradezu feierlich.
    „Livvy, hast du eine Minute Zeit für mich?“
    „Eine Minute? Mehr aber nicht, Onkel Jon“, erwiderte Olivia bestimmt, als ihr Onkel sie auf dem Weg zu ihrem Büro aufhielt. „Was gibt es denn?“, fragte sie unwirsch, als er eine Hand auf ihren Arm legte und sie zu seinem eigenen Zimmer zog.
    Sie hatte in der letzten Nacht kaum geschlafen. Caspar würde übermorgen mit den Mädchen in die USA fliegen, aber sie würde die Familie nicht begleiten. Unter keinen Umständen. Er irrte sich gründlich, wenn er glaubte, dass er sie unter Druck setzen oder gar erpressen konnte. Ihr Entschluss stand fest, und daran würde er nichts ändern.
    „Livvy, ich weiß nicht recht, wie ich es dir sagen soll“, begann Jon und wich ihrem forschenden Blick aus. „Dein Vater ist wieder da.“
    „Mein Vater.“ Mit ausdruckslosem Blick sah Olivia ihn an. „Das kann nicht sein. Er würde sich nie wieder nach Haslewich trauen. Er würde es nicht wagen. Nicht nach dem, was er getan hat. Er hätte viel zu viel Angst davor, dort zu landen, wohin er gehört. Nämlich im Gefängnis.“
    „Olivia, bitte hör mir einen Augenblick zu“, bat Jon eindringlich. „Ich weiß, wie enttäuscht und zornig du über das warst, was David getan hat. Mir ging es damals genauso, aber …“
    Er verstummte abrupt, als seine Nichte in seine Richtung schaute. Sie sah ihn nicht an, sondern geradewegs durch ihn hindurch.
    „Livvy, komm, und setz dich hin.“
    Behutsam nahm er ihren Arm. Ihr Körper fühlte sich starr und kalt an, und seine Zuversicht, sie überzeugen zu können, schmolz noch mehr dahin. Im Grunde verstand er, warum sie so abwehrend reagierte, und er liebte sie umso mehr. Schon als Kind war Olivia sehr empfindsam und verletzlich gewesen und hatte sich immer in sich selbst zurückgezogen, um ihre Gefühle vor den anderen zu verbergen. Doch jetzt war sie kein Kind mehr. So gern er sie einfach nur in den Arm genommen hätte, damit sie weinen und ihre Ängste herauslassen konnte, er wusste, dass es sinnlos war. Sie würde sich nur noch mehr vor ihm verschließen.
    „Ich will mich nicht hinsetzen“, erklärte sie mit trotziger Stimme. „Ich will nur wissen, was hier, verdammt noch mal, vorgeht. Er kann nicht einfach zurückkommen. Er …“
    Sie holte tief Luft, und Jon registrierte besorgt, dass sie am ganzen Körper zu zittern begann, als hätte sie ein elektrischer Schlag getroffen. Außerdem bemerkte er, dass sie dünner geworden war.
    „Er ist zurückgekommen, weil …“
    „Weil er Geld braucht. Ist es das, was du mir sagen willst? Was ist passiert, Onkel Jon? Hat er keine armen alten Ladys mehr, die er bestehlen kann?“
    Sie wurde immer aufgebrachter, zog den Arm aus seinem Griff und ging in seinem Büro auf und ab. Das eben noch blasse Gesicht war gerötet, und in ihren Augen funkelte ein unbändiger Zorn.
    „Was will er von uns? Dass wir ihn dafür bezahlen, dass er wieder verschwindet? Hat er das vor? Uns zu erpressen? Hat jemand Ben erzählt, dass er zurück ist?“
    Jon konnte sich nicht genau daran erinnern, wann Olivia aufgehört hatte, seinen Vater wie die anderen Enkelkinder Gramps zu nennen. Jenny schätzte, dass es kurz nach der Geburt von Olivias und Caspars zweitem Kind gewesen sein musste. Es war wieder eine Tochter geworden, und Ben hatte herablassend darauf hingewiesen, dass Max ihm als Erster einen Urenkel geschenkt hatte.
    „Nein, mit Ben werde ich nachher erst sprechen“, erklärte Jon. „Er wird vor Freude außer sich sein, aber in seinem Alter ist zu viel Aufregung …“
    Während er redete, umspielte ein warmes, liebevolles Lächeln Jons
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