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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 04
Autoren: Emma Darcy
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in die Arme zu nehmen. Im letzten Moment hielt seine Vernunft ihn zurück, etwas zu tun, was völlig ungebührlich gewesen wäre. Aber die Heftigkeit des Wunsches verblüffte ihn. Er kannte Gina Terlizzi doch kaum!
    „Vielen Dank. Sie sind sehr freundlich“, sagte sie heiser.
    Alessandros Blick verweilte unwillkürlich auf ihren vollen, sinnlichen Lippen, und seine Gedanken schweiften erneut in eine beunruhigende Richtung. Erst da wurde ihm bewusst, dass er immer noch ihre Hand hielt, und er drückte sie nochmals ermutigend. „Sie machen das. Vergessen Sie nicht, dass meine Großmutter Sie erst gar nicht um ein Vorsingen gebeten hätte, wenn sie nicht bereits von Ihrer Stimme beeindruckt gewesen wäre.“
    Gina nickte. Er ließ ihre Hand los und wandte sich der Musikanlage zu, um das Band einzulegen. Es machte Alessandro entschieden nervös, dass diese junge Frau ihm nicht nur sympathisch war, sondern ihn ganz offenbar auch sexuell erregte. Bei aller Verärgerung über Michelles Benehmen war das eine Illoyalität seiner Verlobten gegenüber, die nicht sein durfte.
    Alessandro versuchte, sich ganz auf die notwendigen Tätigkeiten zu konzentrieren. Er schaltete die Musikanlage an, brachte Gina die Fernbedienung, wies sie ein und richtete das Mikrofon für sie aus. Aber jedes Mal, wenn er dem Blick ihrer ausdrucksvollen Augen begegnete, durchzuckte es ihn heiß.
    Er lächelte ihr noch einmal aufmunternd zu und verließ die Bühne. Der Drang, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und Gina zu bringen, lenkte seine Schritt automatisch zu Michelle ganz am Ende des Saals. Doch auf halbem Weg entschied er sich anders und setzte sich zu seiner Großmutter und Ginas Sohn. Vielleicht würde das Michelle ja dazu bringen, ihr Benehmen noch einmal zu überdenken.
    Seine Großmutter nickte beifällig angesichts dieser Unterstützung für ihren Schützling. Von Gewissensbissen geplagt, winkte Alessandro Michelle, sich zu ihnen zu setzen, aber seine Verlobte schüttelte nur den Kopf und trug eine betont gelangweilte Miene zur Schau. Alessandro wandte sich gereizt ab. Er würde jedenfalls auch nicht nachgeben!
    „Fangen Sie bitte an, wenn Sie bereit sind“, forderte seine Großmutter Gina auf.
    Alessandro konzentrierte sich nun ganz auf die Frau auf der Bühne. Sie war jünger als Michelle, vermutlich Mitte zwanzig. Das schlichte gelbe Kleid, das sie trug, umschmeichelte eine feminine Figur mit üppigen Rundungen und einer schmalen Taille. Der Eindruck war insgesamt angenehm weiblich, aber nicht atemberaubend. Sie hätte niemals die Blicke aller auf sich gezogen, wie Michelle es jedes Mal tat, wenn sie einen Raum betrat, dennoch war sich Alessandro sicher, dass sich jeder Mann mit Gina Terlizzi an seiner Seite sehr wohl gefühlt hätte.
    Die Musik begann. Alessandro bemerkte, dass Gina den Blick nicht auf seine Großmutter, sondern auf Marco richtete, der auf dem Stuhl neben der Tanzfläche saß. Ein Lächeln huschte über Alessandros Gesicht. Sie hatte seinen Rat also angenommen und würde ihren Gesang an ihren kleinen Sohn richten, dessen unkritische Liebe ihr entgegenstrahlte.
    Ihre Stimme erklang über das Mikrofon. Sie war klar und überraschend warm und voll und füllte mühelos den großen Ballsaal. Alessandro erkannte „Because You Loved Me“, einen bekannten Song von Celine Dion, und Gina Terlizzi verlieh ihm vielleicht sogar noch mehr Gefühl und Ausdruck als die berühmte Sängerin.
    Alessandros Großmutter berührte seinen Arm und lenkte seine Aufmerksamkeit auf Marco. Der Kleine war vom Stuhl gerutscht und stand mitten auf der Tanzfläche. Selbstvergessen tanzte er im Takt der Musik und ahmte die Bewegungen seiner Mutter auf der Bühne nach, die ihn, während sie sang, immer wieder liebevoll anlächelte. Es war ein Bild vollendeter Harmonie zwischen Mutter und Sohn.
    Als die letzten Takte des Liedes verklangen, klatschte Marco begeistert in die kleinen Hände. „Mehr, Mom!“
    Alessandro lächelte unwillkürlich, ebenso wie seine Großmutter, die von der kleinen Szene sichtlich gerührt war. „Ja, wir möchten unbedingt noch mehr hören“, unterstützte sie den Wunsch des Jungen.
    Gina nickte und startete den Soundtrack erneut.
    Es war ganz gewiss keine Zumutung, ihr zuzuhören. Während Gina eine mitreißende Version des alten Sinatra-Songs „All The Way“, vortrug, drehte Alessandro sich zu Michelle um, überzeugt, dass sie genauso beeindruckt sein musste, wie er es war. Doch ihr trotzig schmollender
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