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JULIA FESTIVAL Band 84

JULIA FESTIVAL Band 84

Titel: JULIA FESTIVAL Band 84
Autoren: Emma Darcy
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Mrs. Dane. Wenn Ihnen das, was Sie getan haben, wirklich leidtut, dann versuchen Sie, es besser zu machen … für uns alle.“

13. KAPITEL
    Katie hatte gerade die letzte Fahrt für den Morgen erledigt, als ihr Autotelefon läutete. Hoffentlich nicht wieder ein kurzfristiger Auftrag, den sie jetzt gar nicht brauchen konnte. Die ganze Woche schon hatte sie vorgehabt, zu dem großen Verleih für Abendroben in Chatswood zu gehen, weil sie unbedingt ein angemessenes Kleid für den FX-Ball brauchte, zu dem Carver sie eingeladen hatte. Aber jedes Mal war ihr ein Auftrag dazwischengekommen. Und jetzt war es schon Donnerstag, und die Zeit wurde allmählich knapp, weil der Ball schon morgen Abend war.
    Trotzdem nahm Katie den Anruf pflichtbewusst entgegen und war froh, die Stimme ihres Vaters zu hören.
    „Katie, ich bin’s. Bist du für heute Vormittag fertig?“
    „Ja, Dad.“
    „Dann komm doch, und iss mit mir zu Mittag.“
    Sie zögerte. Konnte sie das auch noch irgendwie schaffen? Immerhin hatte sie ihren Vater seit fast drei Wochen nicht mehr gesehen. „Wo bist du denn?“, fragte sie.
    „Wo bist du denn?“, antwortete er.
    „Ich bin in St. Leonards und fahre in Richtung Chatswood. Ich muss mir unbedingt ein Abendkleid für den morgigen Ball leihen …“
    „Leihen? Du willst in einem geliehenen Kleid mit Carver Dane zu einem Ball gehen?“
    Katie seufzte. Dieser Stolz! „Das weiß doch keiner, Dad.“
    „Katie, wende auf der Stelle, und fahre in die Stadt zurück“, befahl ihr Vater. „Du kannst unter dem Opernhaus parken. Ich bezahle die Gebühren.“
    „Dad, das ist eine völlig andere Richtung“, protestierte Katie. „Ich habe nicht so viel Zeit.“
    „Wenn Carver Dane gestern Zeit für ein Mittagessen mit mir aufbringen konnte, dann wird meine Tochter es doch sicher heute schaffen“, lautete die bedeutungsvolle Antwort.
    „Carver? Du hast dich mit Carver getroffen?“
    „Ich warte auf dich an der Austernbar am Kai. Es ist ein schöner Morgen für Austern.“
    „Dad …“
    Er hatte bereits aufgelegt. Rupert Beaumont hatte den Köder ausgeworfen, und seine Tochter konnte nicht widerstehen. Das Ballkleid musste warten … sie musste wissen, was zwischen ihrem Vater und Carver gelaufen war.
    Es überraschte und beunruhigte Katie, dass ihr Vater sich ausgerechnet jetzt mit Carver in Verbindung gesetzt hatte, da ihre Beziehung … einen delikaten Wendepunkt erreicht hatte. Vermutlich meinte ihr Vater wie üblich, er wisse sowieso, was das Beste für Katie sei, und ein kleiner Schubs von Daddys Seite würde seiner Tochter verschaffen, was sie sich wünschte.
    War ihm nicht klar, dass jede Einmischung von außen, aber vor allem von seiner Seite, unerwünscht war? Oder war ihm plötzlich in den Sinn gekommen, dass eine … wenn auch sehr, sehr späte … Entschuldigung vielleicht förderlich sein könnte? Und wenn, wie hatte Carver darauf reagiert?
    Katie wünschte sich, ihr Vater hätte sich diesmal zurückgehalten. Sie konnte keine weiteren Komplikationen brauchen. Vergangenen Sonntag war es mit Carvers Mutter schon schwierig genug gewesen. Sicher, nach dem Gespräch unter vier Augen auf der Veranda hatte Lillian Dane sich bemüht, sie, Katie, wie einen willkommenen Gast zu behandeln. Aber ob das wirklich eine freundschaftliche Geste war oder nur ihrem Sohn und ihrer Enkelin zuliebe geschah, konnte Katie nicht entscheiden.
    Carver war mit dem Ausgang des Treffens sehr zufrieden gewesen. Seiner Meinung nach war dadurch eine erste Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft geschlagen worden. Katie hoffte, dass er recht hatte, und fragte sich jetzt, ob hoffentlich auch eine Brücke zwischen ihm und ihrem Vater zu Stande gekommen war.
    Katie traf ihren Vater, wie verabredet, in der Austernbar. Er saß an einem der Tische draußen mit einem herrlichen Blick auf den Circular Quay. Ein Teller leere Austernschalen vor ihm verriet, dass sein Appetit zumindest nicht gelitten hatte bei der Aussicht, seiner Tochter seine erneute Einmischung in ihre Beziehung zu Carver zu gestehen. Hoffentlich war das ein gutes Zeichen.
    „Da bist du ja!“, sagte er zufrieden und lächelte sie an, als sie an seinem Tisch Platz nahm.
    „Was hast du Carver gesagt?“, fragte sie sofort.
    „Immer der Reihe nach.“ Rupert Beaumont winkte dem Ober. „Ein Dutzend Kilpatrick-Austern für meine Tochter und für mich noch ein Dutzend naturbelassen. Ach ja, und noch etwas von dem knusprigen Brot. Und bringen Sie besser auch gleich
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