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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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Glasscherbe. Dann richtete Saffy sich wieder auf, überquerte die Straße und kletterte in den Geländewagen. Sofort wurde die Tür hinter ihr zugeschlagen.
    Saffy konnte einfach nicht beurteilen, wie ernst ihre Lage wirklich war. Jedenfalls würde sie ihrem Gastgeber sofort unmissverständlich zu verstehen geben, dass sie umgehend zum Flughafen musste. Und falls irgendjemand versuchen würde, sie auch nur anzufassen, würde sie die Glasscherbe als Waffe benutzen.
    Der Wagen wurde gewendet, überholte die Limousine und bog auf einen Schotterweg, der direkt in die Wüste führte. Entsetzt stellte Saffy fest, dass sie bald völlig von hohen Sanddünen umgeben waren. Die Fahrt wurde immer holpriger. Schaukelnd erklomm der Wagen eine Düne und fuhr auf der anderen Seite wieder hinunter. Dann noch eine und noch eine. Außerdem war es unerträglich heiß, denn über eine Klimaanlage schien der Jeep nicht zu verfügen. Als Saffy schließlich völlig durchgeschüttelt war, ging es mit heulendem Motor eine besonders hohe Düne hinauf. Vom Kamm aus fiel Saffys Blick auf eine mittelalterliche Festung. Eine Nobelherberge sieht anders aus, dachte Saffy schaudernd. Wieso wurde sie in diese verlassene Gegend verschleppt? Bis auf ein paar Ziegen schien es hier nichts Lebendiges zu geben!
    Der Wagen fuhr direkt auf die Festung zu, deren schwarze Tore langsam aufschwangen und den Blick freigaben auf einen überraschend üppig bewachsenen Innenhof. Das satte Grün war ein willkommener Anblick für Saffy, deren Augen von der Helligkeit der Sandwüste schon ganz erschöpft waren. Langsam atmete sie tief ein und aus, um ihre Nerven zu beruhigen, als der Fahrer vor einem Portal hielt, vor dem Personal bereitstand. Vielleicht handelte es sich ja doch um ein Hotel!
    Die Leute verneigten sich tief, als Saffy ausstieg, sprachen sie aber nicht an. Sie folgte einem älteren Mann und atmete auf, weil es drinnen angenehm kühl war. Dann blieb sie staunend stehen, denn die Halle, die sie gerade betreten hatte, schien sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken. Weißer Marmor, vergoldete Säulen, prunkvolle Spiegel, so weit das Auge reichte. So eine Opulenz hatte Saffy inmitten der Wüste nicht vermutet. Als sie den Blick auf die hohe Decke richtete, entdeckte sie eine bezaubernde Malerei von einem blauen Himmel, erfüllt von exotischen Vögeln.
    Ein paar Schritte vor ihr wartete ihr Führer ungeduldig darauf, dass sie weiterging. Saffy presste die Lippen zusammen, folgte dem Mann eine Treppe hinunter, durch vergoldete Türen hindurch in einen großen lichtdurchfluteten Raum, der orientalisch mit niedrigen Diwanen und wunderschönen Teppichen eingerichtet war. Auch eine Vorrichtung zur Kaffeezubereitung war vorhanden, wie Saffy sie auch schon in Zelten gesehen hatte. Ihr geheimnisvoller Gastgeber schien sehr traditionsbewusst zu sein. Ganz sicher würde solch ein Mensch niemals gegen die Gastfreundschaft verstoßen! Saffy schob die Glasscherbe in ihre Handtasche.
    „Qu’est-ce que vous desirez, madame?“
    Erschrocken wandte Saffy sich um und entdeckte ein junges Dienstmädchen, das beflissen nach ihren Wünschen fragte. Oje, in Maraban wurde ja eher Französisch als Englisch gesprochen. Damit hatte sie sich vor fünf Jahren schon abgequält.
    „Bring Erfrischungen!“, ordnete eine sonore Männerstimme an. „Und in Zukunft sprichst du Englisch mit Miss Marshall.“
    Beim Klang der vertrauten Stimme stellten sich Saffys Nackenhaare auf. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie fassungslos den Mann an der Tür an, während das Dienstmädchen sich entschuldigte, ehrerbietig verneigte und durch eine andere Tür verschwand.
    „Zahir?“, hauchte Saffy. Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen.

2. KAPITEL
    „Wer sonst?“, fragte Zahir aalglatt, als sie langsam zurückwich.
    Panik schnürte ihr die Kehle zu. Zahir, der König von Maraban! Ihr Exmann steckte also hinter der Entführung! Er war der geheimnisvolle Gastgeber, der sich freute, das Wochenende mit ihr zu verbringen!
    Doch wozu? Er hatte sich vor vielen Jahren von ihr scheiden lassen und über ihre Beziehung war nie etwas an die Öffentlichkeit gedrungen.
    Und jetzt stand er plötzlich vor ihr in seiner maßgeschneiderten schwarzen Freizeitkleidung und sah einfach blendend aus! Trotz ihrer hohen Absätze musste sie zu ihm aufsehen und ihre viel gerühmte Selbstbeherrschung hatte sie plötzlich vollkommen verlassen. Dabei hatte Saffy sich geschworen, sich nie wieder so von diesem
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