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Julia Extra Band 377

Julia Extra Band 377

Titel: Julia Extra Band 377
Autoren: Kim Lawrence , Melanie Milburne , Jacqueline Baird , Lynne Graham , Aimee Carson
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Sapphires Einwände hatte niemand gehört. Natürlich hatte sie geheim gehalten, früher einmal mit dem König des Golfstaates verheiratet gewesen zu sein. Ihre Karriere hatte ja erst nach der Scheidung begonnen.
    Interessant, dass Zahir den Thron bestiegen hatte, obwohl er doch ein erklärter Gegner der korrupten Monarchie in seinem Land gewesen war. Die Zeitungen hatten allerdings berichtet, die Bevölkerung von Maraban hätte nicht gewusst, was sie mit dem Angebot einer demokratischen Regierung anfangen sollte und hätten sich um ihren ausgesprochen populären Prinzen geschart, der die Armee hinter sich versammelt und zum Wohl seines Volkes die Diktatur seines grausamen Vaters abgeschafft hatte. Überall hingen Bilder von Zahir. Unter dem Porträt im Hotelfoyer stand eine Vase mit frischen Blumen auf dem Tisch. Fast wie ein Heiligenschrein, dachte Saffy und lächelte verbittert. Zahir war ein durch und durch anständiger Mann, der sich sehr für Gerechtigkeit einsetzte und wahrscheinlich ein ausgezeichneter König war. Es war unfair, ihm etwas übel zu nehmen, wofür er nichts konnte.
    Ihre Ehe war eine Katastrophe gewesen. Noch heute verdrängte Saffy sofort jeden aufkeimenden Gedanken an diese Zeit. Zahir hatte ihr das Herz gebrochen und sie fallen lassen, als sie versagt hatte. Es war unfair, ihn dafür zu hassen. Zumal sie ihn selbst monatelang um die Scheidung gebeten hatte. Das Leben bestand leider nicht nur aus Happy Ends.
    Eigentlich kann ich mich nicht beklagen, dachte Saffy, als sie, flankiert von Sicherheitskräften, durch die jubelnde Menge zur wartenden Limousine ging, die sie zum Flughafen bringen sollte. Verträumt berührte sie sacht ein seidiges Blütenblatt des wunderschönen Blumenstraußes, der im Fond des Wagens in einer Hängevase dekoriert war, und freute sich, weil nun drei freie Tage vor ihr lagen.
    Wenn sie wieder in London war, wollte sie sich zuerst mit ihren Schwestern in Verbindung setzen. Eine war schwanger, eine versuchte verzweifelt, schwanger zu werden, und eine ging noch zur Schule.
    Ihre älteste Schwester Kat war sechsunddreißig Jahre alt, hatte kürzlich einen russischen Milliardär geheiratet und spielte mit dem Gedanken, sich einer Hormonbehandlung zu unterziehen. Saffy war nicht besonders gut auf ihren Schwager Mikhail zu sprechen, denn er hatte sie entrüstet zur Rede gestellt, weil sie Kat nicht geholfen hatte, als diese in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt hatte. Dabei wusste ich gar nichts von den Schulden, dachte Saffy wütend. Und selbst wenn, eine so große Summe hätte sie gar nicht so schnell aufbringen können. Gleich zu Beginn ihrer Karriere hatte sie angefangen, sich in Afrika zu engagieren und unterstützte regelmäßig eine Schule für Aids-Waisen. Dafür verzichtete sie gern auf ein Leben im Luxus.
    Saffys Zwillingsschwester Emmie erwartete ein Baby – ohne den werdenden Vater an ihrer Seite, was Saffy allerdings nicht wunderte. Leider wusste sie aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass ihr Zwilling niemandem verzieh, der sie verletzt oder beleidigt hatte. Vermutlich hatte der Vater des Kindes diesen Fehler gemacht. Als Kinder waren Emmie und sie durch dick und dünn gegangen. Das hatte sich in der Pubertät geändert. Sie waren in schlechte Gesellschaft geraten, und durch Saffys unbedachtes Verhalten war Emmie bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt worden. Es hatte Jahre gedauert, bis sie sich davon erholt hatte. Es gibt eben Dinge, die unverzeihlich sind, dachte Saffy traurig.
    Mikhail und Kat würden schon dafür sorgen, dass es Emmie und dem Baby an nichts fehlte. Hilfe von ihr würde Emmie sowieso ablehnen. Warum sie wohl so ein großes Geheimnis um die Identität des werdenden Vaters macht? Na ja, ich bin auch nicht viel besser, musste Saffy sich eingestehen. Bis heute hatte sie keiner ihrer Schwestern die demütigende Wahrheit über ihre gescheiterte Ehe gestanden. Kat hatte sie damals noch gewarnt, nichts zu übereilen. Aber wenn man achtzehn Jahre alt und schwer verliebt war, wollte man keine Ratschläge hören. Also hatten Zahir und sie nach zwei Monaten geheiratet, ohne überhaupt je zusammengelebt zu haben. Natürlich war das völlig verrückt gewesen!
    Saffy, die damals noch sehr unreif und idealistisch gewesen war und noch nie auf eigenen Füßen gestanden hatte, hatte sich nur schwer in ihre Rolle als Ehefrau hineingefunden. Zumal sie plötzlich auch noch in einem völlig anderen Kulturkreis lebte. Während sie sich bemühte, sich
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